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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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noch sauer auf mich?“
    Warum hatte sie ihm nur den Namen des Maskottchens verraten?
    Und natürlich zog er sie damit auf, typisch Blake. In ihrem Büro drehte sich Darby abrupt zu ihm um. Sie schlug seine Hand von ihrem Plastikherzmodell, richtete sich zu ihrer vollen Größe von ein Meter sechzig auf und schnipste gegen seine breite Brust. „Mach dich nie wieder darüber lustig, dass ich ein Gürteltierkostüm anhatte! Verstanden?“
    Seine Augen weiteten sich leicht, aber um seine vollen Lippen spielte ein Lächeln. „Ach, komm schon, Darby. Du warst bestimmt ein süßes Gürteltier.“
    Finster sah sie ihn an. Er sollte zu Kreuze kriechen, vor Angst zittern, sich entschuldigen und nicht immer noch lachen.
    „Zu schade, dass ich nicht auf deine Schule gegangen bin.“ Er zwickte sie ins Kinn, was ihren Körper erschauern ließ. „Ich hätte dich zu gern in dem Kostüm gesehen. Vielleicht kannst du es ja am Wochenende für mich anziehen?“
    Konnte er denn nicht ernst sein? Oder wenigstens so tun, als ob sie ihm Angst machte? Natürlich nicht! Blake gehörte zu den Leuten, die ständig nervtötend gut gelaunt waren. Sosehr sie das in solchen Momenten störte, das war es, was ihr an ihm so gefiel. Was sie immer zu ihm hinzog.
    Seit sie sich kennengelernt hatten, brachte er sie zum Lachen. Sie war so ernst gewesen, so entschlossen, sich nie wieder von einem Mann zum Narren machen zu lassen, so darauf konzentriert, ihr Medizinstudium abzuschließen, dass sie das Lachen verlernt hatte. Bis sie und Blake zusammen für die Notaufnahme eingeteilt worden waren. Sie konnte in Arbeit versinken, aber ein Zwinkern von Blake gab ihrem übermüdeten Körper neue Energie und brachte sie zum Lächeln.
    Mit niemandem sonst fühlte sie sich so gut wie mit ihm.
    Sie musste sich zwingen, an ihrem Zorn festzuhalten, und rollte mit den Augen. „Das einzige Kostüm, in dem du mich sehen musst, ist ein weißer Laborkittel.“ Finster sah sie ihn an. „Sollten wir uns nicht langsam um die Patienten kümmern?“
    Blake seufzte übertrieben. „Dilly, du bist heute Morgen aber schlecht gelaunt.“
    Sie schürzte die Lippen, verschränkte die Arme und sah düster zu ihm auf. Warum hatte sie nur flache Schuhe angezogen? „Keine Armadillo-Witze mehr.“
    Nachdem sie sich eine Weile gegenüber standen – sie gespielt wütend, er schmunzelnd – nickte Blake. „Okay, keine Schulmaskottchenwitze mehr.“ Er hob seine Hand wie zum Pfadfinderehrenwort. „Wenn ich den Drang verspüre, dich zu necken, werde ich das einfach unterdrücken.“
    Genervt verdrehte sie die Augen. „Das ist nicht witzig.“
    Er zuckte leicht die Schultern. „Für mich schon.“
    „Du hast auch nicht dieses schreckliche Kostüm getragen.“
    Vielleicht hatte sie ihren alten Schmerz zu deutlich gezeigt, denn Blake musterte sie etwas zu eindringlich. „Soweit ich weiß, wird niemand dazu gezwungen, das Schulmaskottchen zu spielen. Man meldet sich freiwillig.“
    „Mr Besserwisser, manchmal zwingen die Umstände ein Mädchen dazu, hässliche Kostüme anzuziehen und den Clown zu spielen.“
    „Welche Umstände?“ Seine dunklen Augen sahen zu viel, und Darby zwang sich, ruhig stehen zu bleiben.
    „Das ist kompliziert.“
    Mit ernstem Blick verschränkte Blake wie sie die Arme. „Ich habe Zeit.“
    Manche Dinge sollte man einfach nicht wiederholen. Und ihre Ausrutscher aus Highschoolzeiten gehörten dazu. Sie sah auf ihre Uhr. „Ich nicht. Meine Patienten warten. Ciao.“
    Darby griff nach ihrem Stethoskop und eilte aus dem Büro. Ohne sich umdrehen zu müssen, fühlte sie, wie sein Blick ihr folgte, und ihre Wangen glühten.
    Außerdem spürte sie seine Belustigung. Seine Neugier.
    „Bis später, Dilly“, rief er ihr hinterher, während er wahrscheinlich mit den Fingern über ihr Herzmodell strich.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht, als sie ihm von diesem blöden Kostüm und ihrem Spitznamen erzählt hatte? Bestimmt verriet sie ihm auch noch, dass man Wetten darüber abgeschlossen hatte, dass sie ewig Jungfrau bleiben würde. Und vor allem, dass sie ihren Klassenkameraden immer noch den Beweis schuldig war, dass sie sich geirrt hatten. Für eine Frau, die so stolz auf ihre Intelligenz war, machte sie viele dumme Fehler.
    Aber es gab Momente, in denen musste man einfach ein Gürteltierkostüm anziehen oder einen Mann einladen, ein Wochenende mit ihr zu verbringen, in der Hoffnung, bemerkt zu werden, oder um zu akzeptieren, dass sie auf seinem Radar

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