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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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Angaben ganz routinemäßig, doch dann begann ihr Herz wie verrückt zu schlagen.
    Das gibt es doch gar nicht! Das kann doch nicht Marco sein!
    Oder doch?
    Gina wappnete sich mit einem tiefen Atemzug, ehe sie sich den Mann genauer ansah. Seine Augen waren geschlossen, und die rechte Seite seines Kopfes wurde von einem dicken Verband verdeckt, doch noch während sie den olivfarbenen Teint, die schmale Nase, die markanten Wangenknochen und die sinnlich geschwungenen Lippen registrierte, wusste sie es …
    Gina spürte, wie eine Welle der Panik sie überrollte. Das war Marco. Daran bestand nicht der geringste Zweifel!
    „Gina? He, du. Alles klar?“
    Gina zuckte zusammen, als Julie sie am Arm berührte. „Ich … mir ist … nur ein bisschen schwindlig. Wahrscheinlich vor Hunger.“
    „Ja, weil du wieder einmal ohne Pause durchgearbeitet hast.“ Julie wedelte mit der Hand. „Geh, verschwinde und mach dir eine Tasse Kaffee. Wir kommen hier schon allein zurecht. Nicht wahr, Rosie?“
    „Na schön, wenn ihr meint …“ Gina wandte sich ab, als die ältere Schwester nachdrücklich nickte. Normalerweise wäre es ihr nicht im Traum eingefallen, sich vor der Aufnahme eines Patienten zu drücken, aber das hier war schließlich keine normale Situation, oder? Auf dem Weg zum Stationszimmer stieg ihr ein hysterisches Lachen die Kehle hoch. Sie presste sich eine Hand auf den Mund, schluckte die Panik hinunter und war froh, dass der Raum leer war. Schnell stellte sie den Wasserkocher an und sank dann auf den nächstbesten Stuhl.
    Welche Laune des Schicksals hatte Marco ausgerechnet in dieses Krankenhaus verschlagen, fragte sie sich verwundert. Weihnachten würde es drei Jahre her sein, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte. Drei ganze Jahre, seit er ihr erklärt hatte, dass er sich mit ihr keine gemeinsame Zukunft vorstellen könne. Sein Gesichtsausdruck war dabei so kalt gewesen, dass sie selbst kein Wort über die Lippen gebracht hatte. Warum hätte sie auch versuchen sollen, ihn davon zu überzeugen, dass sie etwas ganz Besonderes verband, etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte, wenn er anders fühlte? Sie konnte ihn ja nicht zwingen, sie zu lieben. Und um seine Liebe zu betteln, dazu war sie zu stolz gewesen. Also hatte sie seine Entscheidung akzeptiert und war gegangen.
    Gina wurde das Herz schwer, als sie sich an diese schreckliche Zeit erinnerte. Anfangs hatte sie noch gehofft, dass er sie mehr vermissen würde, als er vermutet hätte, doch als die Wochen verstrichen, ohne dass er sich bei ihr meldete, musste sie einsehen, wie töricht ihre Hoffnung gewesen war. Marco hatte vielleicht den Sex mit ihr genossen und eine Weile Spaß daran gehabt, seine Zeit mit ihr zu verbringen, doch an einer ernsthaften Beziehung war er nie interessiert gewesen.
    Die Trennung war für Gina sehr schmerzhaft gewesen, andererseits hatte sie ihr die Entscheidung erleichtert, was sie nach Lilys Geburt zu tun hatte. Doch jetzt war Marco hier … Gina wusste, dass dieses unerwartete Wiedersehen Konsequenzen haben würde. Marco war Lilys Vater. Er hatte eine Tochter, von der er nichts wusste.

2. KAPITEL
    „So, alles klar. Gleich kommt ein Neurologe. Hallo … Erde an Gina, kannst du mich hören?“
    „Was?“ Gina war so damit beschäftigt, gegen ihre Panik anzukämpfen, dass sie Julie gar nicht kommen gehört hatte. „Sorry, ich war in Gedanken.“ Rasch löffelte sie löslichen Kaffee in zwei Becher, goss heißes Wasser dazu und griff dann nach der Zuckerdose. Die vertraute Routine beruhigte sie ein wenig. Ja, benimm dich einfach ganz normal, dann merkt Marco nicht, dass du ein Geheimnis vor ihm hast, dachte sie. Eigentlich gab es ja keinen Grund, ihm etwas von Lily zu erzählen.
    „Lass mich das lieber machen, Gina. Ich trinke meinen Kaffee ja gerne süß, aber drei Löffel Zucker sind doch etwas üppig.“ Julie drängte Gina beiseite und kippte das Gebräu in den Ausguss. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass dich der Anblick unseres Neuzugangs völlig aus der Bahn geworfen hat.“
    „Blödsinn.“ Gina tat Julies Bemerkung mit einer Handbewegung ab. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, waren Kolleginnen, die wilde Spekulationen über ihren Gemütszustand anstellten. „Ich sagte doch, dass mir vor Hunger ganz flau im Magen ist.“
    „Ich habe noch ein paar Sandwichs übrig.“ Julie drückte Gina eine Plastikbox in die Hand. „Bedien dich.“
    „Danke.“ Gina musste sich zwingen, in eine der dick belegten

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