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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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ihm gesprochen hatte? Von der hätte er sich liebend gern vom Schlafen abhalten lassen.
    Wieder regte sich eine Erinnerung in der Tiefe seines Bewusstseins, aber die Bilder blieben verschwommen. Trotzdem hatte Marco das Gefühl, dieser Schwester schon einmal begegnet zu sein. Aber wenn das tatsächlich der Fall war, warum hatte sie ihn dann nicht darauf angesprochen? Während er darüber nachgrübelte, wurden seine Kopfschmerzen nur noch unerträglicher, doch er kam zu keinem Ergebnis. Er konnte nur hoffen, dass seine Erinnerungen irgendwann zurückkehren würden, die guten und auch die schlimmen, wie die an Francesca …
    Eine tiefe Traurigkeit erfasste ihn, und er schloss die Augen, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Nach Francescas Tod hatte er nicht geweint … Er hatte nicht weinen können. Anfangs war er wie betäubt gewesen und später so zerfressen von seiner Trauer, dass er kaum in der Lage gewesen war, überhaupt irgendetwas zu empfinden. Um weiterleben zu können, hatte er den Entschluss gefasst, sich nie wieder zu verlieben. Nur ein einziges Mal war sein Vorsatz ins Wanken geraten, als sich plötzlich Gefühle in ihm geregt hatten, die er sich eigentlich so strikt verboten hatte …
    „Dr. Andretti? Ich bin Steven Pierce, Assistenzarzt der neurologischen Abteilung. Verzeihen Sie, dass ich erst jetzt komme, aber wir hatten heute alle Hände voll zu tun.“
    Marco riss die Augen auf, die Erinnerungen waren vergessen. Er starrte den Mann an, der neben seinem Bett stand, dann wanderte sein Blick weiter zu der Schwester neben ihm. Aha, sie hat sich schließlich doch herabgelassen, mir ein wenig ihrer Zeit zu schenken, jetzt, wo sich auch ihr werter Kollege endlich eingefunden hatte, dachte Marco. Er spürte einen Ärger in sich aufflackern, den er nicht so recht verstand.
    Wütend funkelte er den jungen Mann an. „Sagen Sie, ist es hier üblich, einen Patienten mit schweren Kopfverletzungen stundenlang auf einer Station herumliegen zu lassen, auf der es zugeht wie auf dem Hauptbahnhof?“ Marco deutete auf die vielen Besucher und nahm dann Gina ins Visier. „Dieser Geräuschpegel ist unerhört, Schwester. Wenn ich der Verantwortliche dieser Abteilung wäre, dann liefe das hier ganz anders, das kann ich Ihnen versichern.“
    „Aber das sind Sie nicht, Dr. Andretti.“
    Ihre Stimme war immer noch leise, aber jetzt lag eine Kälte darin, die ihm wehtat. Doch ehe er etwas erwidern konnte, mischte sich der junge Arzt ein.
    „Leider ist die Akutambulanz die geschäftigste Abteilung in unserem Haus. Und ich kann Ihnen versichern, Dr. Andretti, dass ich größten Respekt vor der Arbeit meiner Kollegen hier habe.“
    Marco senkte den Blick. Er akzeptierte die berechtigte Zurechtweisung. Er war unhöflich gewesen, und dafür gab es keine Entschuldigung. „Verzeihen Sie meine Ungehaltenheit, Schwester. Mi scusi. “
    „Dafür müssen Sie sich nicht entschuldigen.“
    Ginas Ton war immer noch frostig, und die Enttäuschung darüber ließ Marco seinen Ärger vergessen. Aus einem ihm unerklärlichen Grund kränkte es ihn, dass sie sich ihm gegenüber so distanziert verhielt. Aber warum nur?
    „Sie haben gerade Italienisch gesprochen, Dr. Andretti“, sagte der Arzt und riss Marco aus seinen Gedanken. „Offenbar kehren gewisse Aspekte Ihres Lebens wieder zurück.“
    „ Si. Ich habe schon gemerkt, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist, aber erst jetzt weiß ich, dass es Italienisch ist.“
    Steven Pierce nickte aufmunternd. „Das ist ein Anfang. Aber seien Sie darauf gefasst, dass Ihre Erinnerungen ganz ungeordnet zurückkehren könnten, also nicht in der chronologisch richtigen Zeitabfolge.“
    „Glauben Sie, es handelt sich um eine retrograde Amnesie?“, wollte Marco wissen.
    „Vermutlich. Patienten mit schweren Schädeltraumata leiden häufig unter solchen Gedächtnislücken, die den Ablauf des Unfalls betreffen, aber auch in die Vergangenheit zurückreichen können.“ Steven lächelte aufmunternd. „Die Tatsache jedoch, dass Sie Ihren Zustand gerade selbst diagnostiziert haben, ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass Ihre Erinnerung zurückkehrt.“
    „ Bene . Es ist nämlich unangenehm, wenn man nicht weiß, wer man ist und was einem passiert ist“, gestand Marco. Dabei sah er die Krankenschwester an und wunderte sich über ihren angespannten Gesichtsausdruck. Es war nur zu deutlich, dass seine Worte sie nervös machten, obwohl sie versuchte, es zu verbergen.
    Sie musste gespürt

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