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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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nachdenken, bevor sie jemanden über den Tisch zog.
    Wenn sie jedoch ihre Karten richtig ausspielte, würde er ihr vielleicht ein wenig Trost anbieten.
    Zufrieden damit, die Situation so gut unter Kontrolle zu haben, konzentrierte er sich auf die Telefonate, die er als Nächstes zu erledigen hatte.
    Sie folgte der Haushälterin Maria die gewundene hölzerne Treppe nach oben und in das Gästezimmer. Nach dem Meeting war Grace sich unschlüssig. Sie wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte, weil ihre zehn Minuten Deadline aufgehoben worden waren. Noch mehr Zeit in Rafael Cordeiros Gegenwart zu verbringen, weckte Besorgnis in ihr.
    Dass er hart und rücksichtslos verhandelte, hatte sie erwartet. Schließlich eilte ihm ja dieser Ruf voraus. Womit sie nicht gerechnet hatte, waren die Kälte, die von ihm ausging, und seine einschüchternde Präsenz.
    Vielleicht ist es auch meine Schuld, überlegte sie traurig. Die Zahlen waren alles andere als beeindruckend. Und er war kein Mann, der bei Naivität oder Unerfahrenheit Nachsicht walten ließ.
    Immerhin blieb ihr jetzt mehr Zeit. Grace bekam die Chance, ihm von ihren Plänen für die Zukunft zu erzählen.
    Eigentlich sollte sie glücklich sein, nicht nervös.
    Noch während sie darüber nachdachte, warum er seine Meinung so plötzlich änderte, hatten sie das Ende der Treppe erreicht. Vor ihnen lag ein großer Raum, der sich an zwei Seiten zum Regenwald hin öffnete.
    Grace erkannte, dass sie sich auf Höhe der Baumkronen befanden, und trat auf den hölzernen Balkon hinaus, der das gesamte Zimmer umgab. Wie verzaubert wandte sie sich zu der Haushälterin um. „Es ist wunderschön. Man fühlt sich wie in einem Baumhaus.“
    Einem Siebensternebaumhaus.
    Obwohl es naturnah gebaut worden war und ein einzigartiges Regenwalderlebnis bot, hatte der Innenausstatter nicht an Luxus gespart. Dominiert wurde das Zimmer von einem großen Bett, dessen Kopfteil komplizierte feine Muster schmückten. Auf den cremefarbenen Seidenlaken lag eine dekorative Überdecke aus Samt. Kissen in unzähligen Grüntönen vervollständigten das Bild. Fast der gesamte Holzboden war von einem gewebten Teppich bedeckt, und eine angenehme Brise spielte mit den dünnen hellen Vorhängen.
    Die Frau erwiderte etwas in einer Sprache, die Grace für Portugiesisch hielt. Sie lächelte verlegen. „Es tut mir leid, ich spreche kein Portugiesisch.“
    „Ich habe gesagt, Ihre Kleider sind bereits ausgepackt worden. Wenn Sie noch etwas brauchen, fragen Sie einfach.“ Ihre Stimme klang sanft, wenn auch mit starkem Akzent.
    „Vielen Dank“, entgegnete Grace nickend und blickte an sich herunter. „Ich werde mich frisch machen.“ Sie fühlte sich verschwitzt und unbehaglich. Im Augenblick wollte sie nichts sehnlicher, als sich umzuziehen. Dabei hatte sie ihren Koffer nur für zwei Übernachtungen in Rio de Janeiro gepackt.
    Nie wäre ihr in den Sinn gekommen, dass Rafael Cordeiro sie einladen könnte. Sie spürte ein Gefühl von Optimismus in sich aufsteigen. Hatte sie nicht genau darauf gehofft? Mehr Zeit, um ihn von der Verlängerung des Kredits zu überzeugen? Die hatte sie nun bekommen.
    „Das Abendessen wird in zwei Stunden auf der Terrasse serviert. Falls Sie schwimmen gehen möchten, können Sie das im Pool beim Wasserfall tun. Folgen Sie dem linken Pfad. An der Gabelung halten Sie sich rechts.“ Maria lächelte unsicher. „Rufen Sie mich, wenn Sie noch etwas brauchen.“
    „Ich habe alles, vielen Dank.“
    Die Abgeschiedenheit des Zimmers erschien ihr verlockender als ein Pool, der vielleicht noch andere Wesen beherbergte. Deshalb entschied Grace, das Angebot, schwimmen zu gehen, zu ignorieren.
    Sie schlüpfte aus ihrem Kostüm und duschte ausgiebig. Bei der Kleidungsfrage boten sich ihr nicht viele Möglichkeiten. Neben dem roten Badeanzug hatte Grace nicht viel dabei: Das förmliche Kostüm, die Cargohose, die sie im Flugzeug getragen hatte, und ein schlichtes Leinenkleid, das sie im Hotel in Rio hatte anziehen wollen. Drei Outfits und drei Paar Schuhe. In Anbetracht seiner Kommentare schieden die High Heels sofort aus. Auch die leichten Wanderschuhe empfand Grace als unpassend, somit blieben nur die flachen Ballerinas.
    Es war ein wunderbares Gefühl, nach dem kratzigen Kostüm das leichte Kleid anzuziehen. Als sie durch das gläserne Atrium hinaus auf die schattige Terrasse trat, hatte Grace ihr Selbstvertrauen längst wiedergefunden.
    Es hielt genau so lange, bis sie Rafael Cordeiro am Tisch

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