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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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ersten Mal hier aufgetaucht. Schnell hatte er die elegante Avenue und den Park zu seinem Revier erkoren – ganz so, als handle es sich dabei um grüne Wälder oder endlos weite Wüsten, die normalerweise sein Zuhause waren. Salim hatte ihm nur zu gern seine Terrasse überlassen. Er besaß noch zwei weitere – in jedem Stockwerk seines Penthouses eine, sodass es ihm nichts ausmachte, eine mit seinem ungewöhnlichen Gast zu teilen.
    Der Falke liebte die Einsamkeit und vertraute seinen Instinkten. Er würde sich niemals besiegen lassen.
    Salims Lächeln verblasste.
    Auch er gab sich nicht geschlagen. Vor fünf Monaten hatte man ihn lächerlich gemacht, doch schon bald würde er die Beleidigung vergelten. Langsam hob er das Glas an die Lippen und trank den Rest des Brandys. Er rann wie flüssiges Feuer durch seine Kehle.
    Noch immer übermannte ihn ein furchtbarer Zorn, wenn er sich erinnerte. Wie er belogen worden war. Wie er auf den ältesten Trick der Menschheit hereingefallen war.
    Wie jene Frau ihn gedemütigt hatte.
    Sie hatte ihn auf die schlimmste Art und Weise belogen, die man sich vorstellen konnte. Hatte ein Spiel gespielt, von dem er nie geglaubt hätte, ihm zum Opfer fallen zu können.
    Wann immer sie in seinen Armen lag, hatte sie gelogen.
    Mit ihren Seufzern. Dem verzückten Stöhnen. Dem atemlosen Wispern, das ihn beinahe um den Verstand gebracht hatte.
    Verdammt!
    Allein die Erinnerung reichte aus, um ihn zu erregen. Lügen, allesamt, und dennoch konnte er nicht vergessen, wie es sich angefühlt hatte, sie in seinen Armen zu halten. Diese seidige Hitze. Die Süße ihres Munds. Das Gefühl ihrer Brüste in seinen Händen.
    Nichts davon war echt gewesen. Ihre sexuelle Erregung, ja. Aber dass sie nur ihn begehrte, ihn als Mann, stimmte nicht. Sie hatte ihn betrogen, mit ihm gespielt und ihn für die Wahrheit blind gemacht.
    Bis sie ihm sogar seine Ehre geraubt hatte.
    Oder wie sollte man es sonst nennen, dass er eines Tages aufgewacht war, nur um festzustellen, dass sie verschwunden war – und mit ihr zehn Millionen Dollar?
    Rasender Zorn erfasste ihn. Salim wandte sich vom Fenster ab, durchquerte den eleganten Raum und trat an die Bar an der Wand. Die Flasche befand sich noch dort, wo er sie stehen gelassen hatte. Er öffnete sie und goss sich einen zweiten Drink ein.
    Also gut. Ein Teil dessen war eine Übertreibung. Er war nicht wirklich aufgewacht und hatte festgestellt, dass Grace verschwunden war. Wie sollte das auch gehen, wenn sie nie eine ganze Nacht miteinander verbracht hatten?
    Salim runzelte die Stirn.
    Na ja, doch, einmal. Zweimal, vielleicht. Häufiger aber ganz bestimmt nicht, und auch nur, weil das Wetter so schlecht oder es schon so spät gewesen war. Aus keinem anderen Grund. Sie besaß ihr Apartment. Er hatte seins. Genauso mochte er es – immer, egal, wie lang die Affäre dauerte. Zu viel Zweisamkeit, ganz gleich, wie gut der Sex war, führte unweigerlich zu Vertrautheit, und Vertrautheit wiederum zu Langeweile.
    Das letzte Mal, dass er ihr Bett verlassen hatte, war an einem Freitagabend gewesen. Er war zu einer Geschäftsreise an die Westküste geflogen. Als er eine Woche später nach New York zurückkam, war sie verschwunden. Und mit ihr zehn Millionen Dollar, aus seiner Investment-Firma unterschlagen, die er zu einem multinationalen Konzern ausgebaut hatte.
    Unterschlagen aus einem Konto, zu dem ausschließlich er Zugang hatte.
    Zehn Millionen Dollar, die nirgends auffindbar waren. Genauso wenig wie die Frau, die sie gestohlen hatte. Doch das würde sich schon bald ändern. O ja, sehr bald.
    Bereits den ganzen Tag konnte er an nichts anderes denken. Seit dem Anruf des Privatdetektivs, den er eingeschaltet hatte, nachdem sowohl Polizei als auch FBI sich als unfähig erwiesen hatten. Während er auf den Mann wartete, konzentrierte er sich ganz auf diese Sache.
    Fünf Monate. Zwanzig Wochen. Hundertvierzig Tage und ein paar Zerquetschte … und jetzt, endlich, würde er das bekommen, wonach er schon seit Langem hungerte – etwas, was seine Vorfahren sicher gutheißen würden.
    Rache.
    Ein weiterer Schluck Brandy, der wie Feuer brannte, obwohl ihn im Moment nichts wärmen konnte. Nicht mehr. Nicht, bis er das beendete, was im vorigen Sommer begann, als er Grace Hudson zu seiner Geliebten gemacht hatte.
    Die Frauen, mit denen er sich einließ, waren ausnahmslos schön. Er hegte eine Vorliebe für kleine Brünette. Sie waren auch ausnahmslos charmant. Und warum sollte eine Frau

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