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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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gefallen, und sein feuchtes Hemd konnte sie nicht warm halten.
    „Grace.“ Er räusperte sich. Wie sollte er das Ganze ansprechen? Himmel, geradeheraus, eine andere Möglichkeit gab es nicht. „Grace, zieh deine Sachen aus.“
    Ihr fiel die Kinnlade herunter. „Wie bitte?“
    „Du bist immer noch nass. Ich auch. Die Sonne ist weg, der Wind weht … Wir werden erst dann warm, wenn wir die feuchten Sachen ausziehen.“
    Grace starrte ihn an. Die Kleider ausziehen? „Aber“, stammelte sie, „aber …“
    „Willst du dir zusätzlich zu deiner Amnesie auch noch eine Lungenentzündung einfangen?“, fragte er grimmig. „Sei nicht dumm, Grace. Zieh die Sachen aus.“
    Er hatte recht. Das wusste sie. Ihr war kalt. Kalt bis auf die Knochen. Wie war das möglich? Sie befanden sich doch auf einer tropischen Insel! Das hier war …
    Ihr stockte der Atem.
    Salim hatte begonnen, sich mit dem Rücken zu ihr zu entkleiden. Seine Hose. Seine Socken. Er griff nach seinen Boxershorts, und ihr pochte das Herz bis zum Hals. Zu ihrer Erleichterung zögerte er, schüttelte kaum merklich den Kopf und drehte sich zu ihr um.
    „Wenn du willst, dann lass deine Unterwäsche an.“
    Seine Stimme klang gepresst. Grace vermutete, dass ihre völlig versagen würde. Er war atemberaubend, um es mit einem Wort auszudrücken. Diese breiten Schultern, die muskulöse Brust und der Waschbrettbauch …
    Ihr Blick glitt über den Rest.
    Schmale Hüften. Lange, wohlgeformte Beine. Und die Boxershorts, unter der sich plötzlich deutlich seine Erregung abzeichnete …
    Rasch blickte sie ihm in die Augen.
    „Ich bin auch nur ein Mann, habiba “, murmelte er rau. „Wenn du mich so anschaust, ist es kein Wunder, dass ich so reagiere.“
    Grace fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich staubtrockenen Lippen. „Ich wollte nicht … ich kann nicht …“
    „Brauchst du Hilfe?“ Seine Stimme klang jetzt dunkel und heiser. „Ich kann dich gerne ausziehen, wenn du das willst, habiba .“
    Sie bekam brennend rote Wangen. Rasch wandte sie ihm den Rücken zu, zog ihre Bluse aus, den Leinenrock, und redete sich dabei ein, dass sie ungefähr dasselbe trugen, wie wenn sie zum Strand gekommen wären, um zu baden …
    Dann holte sie tief Luft und drehte sich mit hocherhobenem Kopf zu ihm um. Er lag auf dem Sand – Gott sei Dank war es zu dunkel, um seinen Gesichtsausdruck erkennen zu können.
    „Es geht darum, warm zu bleiben, habiba , nicht mehr.“
    Hastig begab sie sich in den Unterschlupf und legte sich mindestens einen halben Meter von ihm entfernt hin. Die Nacht war pechschwarz, doch es funkelten unzählige Sterne am Himmel. Sanft schwappten die Wellen ans Ufer, und irgendwo im Gebüsch sang leise ein Vogel.
    Ein Schauer durchlief sie. Ihr war kalt. Oder es lag an etwas anderem, etwas, das sie nicht benennen wollte. Noch ein Schauer und noch einer …
    „Bei Ishtar“, fluchte Salim, „hör auf, dich wie eine kleine Närrin zu benehmen!“
    Besitzergreifend schlang er einen warmen, starken Arm um sie. Zog sie an sich. Legte ein Bein über sie. Sie spürte, wie die Hitze seines Körpers sie einhüllte. Sein sanfter Atem, der ihren Nacken streifte. Hörte, wie sich seine Atmung verlangsamte.
    Er war eingeschlafen, und das machte sie unheimlich wütend. Sie würde die ganze Nacht wach liegen. Wie sollte sie in seiner Umarmung schlafen? Wenn sie ganz deutlich seinen Herzschlag an ihrem Rücken spürte? Wenn er sie so hielt, als wären sie Liebende?
    Aber solange sie in seinen Armen lag, hatte sie das Gefühl, dass ihr nichts passieren konnte.
    Grace gähnte.
    Und schlief ein.

8. KAPITEL
    Etwas Weiches kitzelte Salim an der Nase.
    Noch halb schlafend, versuchte er, es wegzuwischen. „Hmpf“, brummte er und schob es erneut beiseite …
    Mit einem Schlag wachte er auf und blickte in strahlend hellen Sonnenschein und einen wolkenlosen Himmel. Dazu azurblaues Wasser, weißer Sand, überhängende Palmwedel …
    Und Grace, die in seinen Armen schlief.
    Ihr seidiges Haar, das seine Wange streifte, hatte ihn geweckt. Sie lag ihm zugewandt, ihr Gesicht ruhte an seiner Schulter, ihre Hand über seinem Herzen, und ihr sanfter Atem streifte seine nackte Brust.
    Genau so waren sie immer eingeschlafen, nachdem sie sich geliebt hatten.
    Sofort erinnerte er sich daran, wie wunderbar es gewesen war, sie nach den langen Stunden der Leidenschaft ganz eng an sich zu spüren und mit ihr in den Armen aufzuwachen. Es hatte Nächte gegeben, in denen er beinahe bis zum

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