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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Stimme drang zu ihm durch. Sein Blick klärte sich. Er sah, wie Grace ihn leichenblass anstarrte.
    „Wir können das nicht tun.“
    „Ich will dich, habiba . Und du willst mich.“
    „Nein!“ Sie stemmte sich gegen seine Brust. „Ich will dich nicht. Nicht so.“
    Salim grinste. „Ich bin offen für Vorschläge.“
    Ihre Augen funkelten zornig. „Geh runter von mir! Ich kenne dich nicht! Ich kenne mich selbst nicht! Ich werde nicht mit dir schlafen, solange wir … Fremde sind.“
    Fremde? Was für ein Witz! „Wir sind keine Fremden“, knurrte er.
    „Was sind wir dann?“
    Ja, was, in der Tat? Sofort kam die Antwort. Er war ein Mann, dessen Ehre gestohlen worden war, und Grace war die Frau, die sie gestohlen hatte.
    Salim rollte zur Seite, stand auf und begann sich anzukleiden. Seine Sachen waren steif vom Salz, aber trocken. „Wie geht es deinem Kopf?“
    „Er tut weh.“
    „Sehr? Oder nur ein bisschen?“
    „Salim …“
    „Wenn du dich gut genug fühlst, dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen.“
    „Salim, beantworte meine Frage.“
    „Die Sonne steht schon seit Stunden hoch am Himmel“, versetzte er ungehalten, „und wir haben eine Menge zu tun.“
    „Warum willst du es mir nicht erklären?“
    Als sie sich hinter ihm aufsetzte, hörte er das Knirschen des Sandes. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, wie ihr das Haar in wilder Mähne über den Rücken fiel und ihre Lippen noch immer von seinen Küssen gerötet waren.
    „Was gibt es denn zu erklären? Wenn wir das Hilton finden wollen, auf das du hoffst, dann müssen wir endlich anfangen zu suchen.“
    „Nicht das.“ Sie zögerte. „Ich meinte … ich meinte …“
    Was gerade zwischen ihnen geschehen war. Seine Bemerkung, dass sie keine Fremden waren. Er drehte sich um und schaute sie an. Sie sah genau so aus, wie er es sich ausgemalt hatte, nur noch schöner. Aus irgendeinem Grund machte ihn das noch wütender.
    „Ich weiß, was du meinst“, erwiderte er und verstand sie absichtlich falsch. „Ein Mann wacht häufig morgens mit einer Erektion auf. Wenn gerade noch eine Frau zur Hand ist, erst recht.“
    Natürlich war das eine geschmacklose Bemerkung, doch der Zorn auf sich selbst, weil er doch tatsächlich für einen Moment vergessen hatte, wer und was sie war, führte dazu, dass er seine Worte nicht kaschierte. Dennoch fühlte er ein kurzes Aufflackern von Reue, als sie ganz blass wurde.
    Allerdings erholte sie sich ziemlich schnell.
    „Ich bin nicht zur Hand“, erklärte sie kühl. „Und vielen Dank für den Hinweis, dass das eine Erektion war – von selbst wäre ich auf diese Idee nicht gekommen.“
    Das war typisch Grace. Schlagfertig und sarkastisch.
    Für eine Sekunde dachte er daran, zu ihr zurückzugehen, sie auf den Sand zu stoßen, ihre Handgelenke hoch über ihren Kopf zu schieben und ihr ganz genau zu zeigen, worum es hier ging. Doch damit würde er ihr einen Vorteil verschaffen.
    Stattdessen hob er also ihre Bluse und ihren Rock auf und warf sie ihr zu.
    „Zieh dich an. Und beeil dich, oder ich sage den Kannibalen, dass sie kommen und dich holen sollen.“
    Sie rief ihm ein Schimpfwort hinterher. Es war ein besonders einfallsreiches, und er war froh, dass sie nicht sehen konnte, wie er grinste, während er auf ihren kleinen Kokosnuss-Vorrat zuging, um eine fürs Frühstück auszuwählen.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Tag sehr lang werden würde.
    Salim verbrachte ein paar Minuten damit, sich einen Überblick zu verschaffen.
    Der Schnitt in seiner rechten Seite war nur eine minderschwere Verletzung. Es gab keine Anzeichen für eine Infektion, auch wenn es durchaus schmerzte, die Wunde zu säubern. Als er Grace sagte, sie solle sich auf einen Baumstumpf setzen, damit er sich ihre Schläfe ansehen könne, tat sie so, als hätte sie ihn nicht gehört, woraufhin er sie am Arm packte, auf den Stumpf hinunterdrückte und ihr Kinn anhob, sodass er einen guten Blick auf ihre Stirn werfen konnte. Die Schwellung war zwar zurückgegangen, doch die Farbe ihres Blutergusses sah immer noch spektakulär aus.
    Salim hielt drei Finger hoch. „Wie viele?“, fragte er knapp.
    Ihr Blick war voller Verachtung. „Drei.“
    Er wechselte zu fünf. „Und jetzt?“
    „Fünf.“
    „Hast du irgendwelche Sehstörungen? Siehst du Flecken oder irgendetwas anderes, was nicht da sein sollte?“
    Sie lächelte. „Nur dich“, entgegnete sie so zuckersüß, dass er sich ein neuerliches Grinsen verkneifen musste.
    „Okay.

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