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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Dann lass uns jetzt losgehen. Wenn es dir schwerfällt, mitzuhalten, gib mir Bescheid.“
    „Mitzuhalten?“, schnaubte sie entrüstet, während sie hinter ihm hermarschierte. „Ich war bei den Pfadfindern …“
    Er hörte, wie sie den Atem anhielt, drehte sich zu ihr um und blickte sie fragend an. „Was ist los?“
    „Ich war bei den Pfadfindern“, wiederholte sie leise. „Woher weiß ich das?“
    Salims Augen wurden schmal. „Woran erinnerst du dich noch?“
    „An nichts sonst. Nur dass ich bei den Pfadfindern war. Ich besaß nicht die reguläre Uniform, nur den Hut und den Schal, weil die anderen Sachen zu teuer waren …“
    Grace? Die etwas entbehren musste, weil es zu viel kostete?
    „Ich hasse das“, schimpfte sie. „Es ist so sinnlos. Sich an nichts zu erinnern, und dann … urplötzlich … sehe ich mich als kleines Kind auf einem Wanderpfad … und jetzt ist wieder alles weg, ich sehe gar nichts … gar nichts …“
    Salim überwand die Kluft zwischen ihnen und zog sie in seine Arme. Sie zitterte. Leise fluchte er.
    Ihre Amnesie war echt. Jetzt war er endgültig überzeugt. Es änderte nichts an dem, was sie getan hatte, aber sie war nicht mehr dieselbe Grace wie vor dem Absturz.
    Sie war die Grace, die ihm den Kopf verdreht hatte.
    Doch das würde nicht noch einmal passieren.
    Wenn sie nach einem idealen Set für einen Film über Verschollene gesucht hätten, die auf einer einsamen Insel strandeten, dann wäre dieser Ort die absolute Topwahl gewesen.
    Das helle Tageslicht half immerhin, einen von Tieren ausgetretenen Pfad zu entdecken, der durch das Gebüsch führte. Irgendwann verwandelte sich das Gebüsch in einen tropischen Regenwald. Überall blühten pinkfarbene und weiße Orchideen, Ranken mit roten und goldenen Blüten wanden sich um die Baumstämme. Vögel mit buntem Gefieder flogen über ihre Köpfe hinweg, und einmal schreckten sie ein kleines Reh auf dem Weg vor ihnen auf.
    Und sie fanden Wasser – ein schnell fließender Bach, der durch ein Steinbett strömte. Sie knieten sich beide ans moosige Ufer, senkten die Köpfe und tranken, bis sie keinerlei Durst mehr verspürten.
    Grace setzte sich als Erste wieder auf und lachte vor Freude.
    „Hast du schon einmal etwas so Wundervolles getrunken?“
    Salim schaute sie an. Wasser tröpfelte von ihren Lidern. Ihre Bluse war zerrissen, und auf ihrer Nasenspitze lag ein Schmutzstreifen. Nie hatte sie schöner ausgesehen … und ja, er hatte schon einmal etwas Wundervolleres als dieses langersehnte Wasser gekostet.
    Graces Mund. Ihre Haut. Ihre Brüste … verdammt noch mal, was war nur los mit ihm? Er war auf einer einsamen Insel gestrandet, von der es wohl kaum eine Fluchtmöglichkeit gab, und anstatt sich Gedanken darum zu machen, wie sie sich retten könnten, gab er sich erotischen Fantasien hin!
    Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund und stand auf.
    „Wir haben keine Zeit, müßig herumzusitzen“, erklärte er scharf. „Ich möchte noch ein paar Stunden die Insel erkunden, ehe wir nach einem Ort suchen, an dem wir übernachten können.“
    Ihr Lächeln verschwand. „Du hast recht“, murmelte sie, stand ebenfalls auf und heftete sich an seine Fersen.
    Salim vermutete, dass sie ihre Erkundungstour so gegen acht Uhr morgens gestartet hatten.
    Jetzt musste es ein oder zwei Stunden nach Mittag sein, wenn er nach dem Stand der Sonne urteilte. Sein ganzer Körper schmerzte, am schlimmsten die Füße. Der Tierpfad war längst verschwunden. Auf dem Boden lagen Blätter, aber auch kleine Äste und Steine, die den Weg ohne Schuhe sehr beschwerlich machten.
    Er blieb häufig stehen, um Grace zu fragen, wie es ihr ging. Für sie musste es mindestens ebenso anstrengend sein. Mehr noch. Ihre Füße waren klein und schmal. Empfindlich. Sicherlich fühlte sie jedes Hindernis auf dem Weg, aber wenn sie es partout nicht zugeben wollte, dann sollte es ihm auch recht sein …
    Bis er einen leisen Schrei hinter sich hörte.
    Als er sich umdrehte, sah er Grace auf der Erde sitzen und ihren linken Fuß umklammern.
    „Was ist passiert?“, fragte er, während er sich neben sie kniete.
    „Ich bin auf irgendetwas draufgetreten … Au!“
    „Hier?“
    Vorsichtig drückte er gegen ihren Fußballen, worauf sie beinahe aus der Haut fuhr.
    „Ja, da. Verdammt, Salim …“
    „Grace“, unterbrach er sie sanft, „wie wäre es mit ein wenig Kooperation? Ich versuche, zu erkennen, was … Ah, es ist ein Dorn.“
    „Ein Dorn“, wiederholte sie

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