Julia Bestseller Band 145
zu sein – selbst wenn das bedeutete, dass ihr eigenes Leben völlig auf den Kopf gestellt wurde.
Aber vor allem anderen sah er das … was in seinem Herzen war.
Er liebte sie.
Er liebte seine Frau.
Tariq hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Er legte beide Arme um sie und zog sie ganz dicht an sich.
„Habiba“ , sagte er sanft.
Da war irgendetwas in seiner Stimme. Mit einem Mal war das Feuerwerk nicht mehr so wichtig. Madison drehte sich in seinen Armen um und schaute ihrem Ehemann in die Augen. Was sie dort sah, berauschte ihr Herz.
„Tariq“, wisperte sie.
Ganz langsam senkte er den Kopf, blickte ihr dabei unverwandt in die Augen und küsste sie. Sie seufzte, legte ihm die Hände auf die Brust und erwiderte den Kuss voller Inbrunst. Der Kuss war so süß, dass ihr Tränen in die Augen traten. Erneut flüsterte sie seinen Namen, sie schlang die Arme um seinen Nacken, worauf er sie hochhob und zurück ins Bett trug.
Die Decke fiel von ihr ab. Tariq küsste ihren Hals, ihre Brüste, ihren Bauch. Er küsste sie überall – mit einer Leidenschaft und Zärtlichkeit, die jeden ihrer Sinne zum Leben erweckte.
Als er diesmal in sie eindrang, tat er es langsam und im vollen Bewusstsein seiner Gefühle. Unverwandt beobachtete er das Gesicht seiner zauberhaften Frau.
Doch als sie ihre Hand nach unten gleiten ließ und ihn umfasste, da erschauerte er und stöhnte und rang um Kontrolle …
„Bitte“, flehte sie, „bitte, komm mit mir …“
Und da ließ Tariq los und folgte seiner Frau ins Paradies.
Sahar weckte sie spät am nächsten Morgen, indem sie auf Zehenspitzen durch den Raum schlich und ein Tablett mit frisch gebrühtem Kaffee auf dem Tisch neben dem Bett abstellte.
Tariq gähnte und setzte sich auf.
Madison quiekte, rollte sich blitzschnell auf den Bauch und vergrub sich unter der Decke.
Er lachte, während Sahar leise die Tür hinter sich schloss.
„Begrüßt du so immer den Tag, habiba ? Mit dem Kopf unter der Decke?“
„Ist sie weg?“
Tariq packte die Decke und zog sie nach unten. Madison kreischte empört.
„Ja, sie ist weg.“ Er beugte den Kopf und küsste ihren Nacken. „Raus aus den Federn!“
„Macht sie das immer? Direkt in dein Schlafzimmer kommen, selbst wenn du … selbst wenn du …“
„Du meinst“, sagte er feierlich und küsste sich ihren Rücken hinab, „ob das eine weitere unserer Sitten ist? Nun, es bringt mir immer jemand den Morgenkaffee, ja.“ Er hatte ihren Po erreicht und drückte einen Kuss auf jede Hälfte. „Aber hier gibt es kein ‚selbst wenn‘, Sweetheart.“ Sanft drehte er sie auf den Rücken. „Ich habe noch nie eine Frau in diese Räume gebracht.“
Warum freute sie sich so über diese Aussage?
„Nein?“
„Nein.“ Er tippte mit dem Finger ihre Nasenspitze an. „Hör auf, so selbstgefällig zu schauen.“
„Ich schaue nicht selbstgefällig, ich sehe …“
„Erfreut aus?“, fragte er sanft.
Sie lächelte. „Ja.“
„Und glücklich.“
Wieder lächelte sie. „Sehr.“
Jetzt, dachte er, sag es ihr jetzt. Nimm sie in deine Arme. Sage: Madison, ich liebe dich. Ich bete dich an …
Aber oh Gott, es war ein solches Risiko.
Das größte Risiko, das man eingehen konnte. Und es war zu früh, denn wenn seine Frau ihn nicht liebte … wenn sie es nicht tat …
Wenn sie es nicht tat, würde er sie dann genug lieben, um sie gehen zu lassen? Wäre das nicht das einzig Richtige?
Nein. Sie mussten auch an das Kind denken. Ihr Kind, das beide Eltern haben sollte …
„Tariq?“
Was auch immer geschah, das Baby stand an erster Stelle. Außerdem hatte Madison gesagt, dass sie glücklich war …
„Tariq. Was ist los?“
Er sah seine Frau an. Sie saß gegen die Kissen gelehnt, ein Ausdruck der Besorgnis in ihrem Gesicht.
„Nichts“, sagte er. Rasch zog er sie an sich und hauchte einen Kuss auf ihr Haar. „Ich habe gerade daran gedacht … dass ich auch glücklich bin.“
Madison schloss die Augen und kuschelte sich an ihren Ehemann.
Wenn er doch nur gesagt hätte, dass er sie liebte!
Aber sie würde nicht gierig sein. Das Schicksal hatte ihr einen Mann geschenkt, den sie anbetete, und bald würde sie auch noch ein Kind bekommen.
Aus Erfahrung wusste sie, dass man nicht zu viele Wunder erwarten durfte.
Der Morgen verging wie im Flug.
Kaffee im Bett. Brunch auf der Terrasse. Madison war nicht besonders hungrig.
„Gestern Abend habe ich für eine ganze Armee gegessen“, erklärte sie mit einem flüchtigen Lächeln,
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