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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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zu zeigen, wie sehr er sie tatsächlich mochte. Statt es ihr zu erklären, sagte er: „Ich würde Sie viel besser leiden können, wenn Sie mit Ihrer Geheimniskrämerei aufhören würden.“
    „Wir hatten abgemacht, dass wir uns morgen darüber unterhalten“, erinnerte sie ihn.
    „Stimmt.“ Er wollte das Thema auch lieber fallen lassen. „Am besten, Sie gehen jetzt ins Bett.“ Wenn sie noch eine Minute länger dort stehen blieb und ihn so ansah wie jetzt, würde er seinen Entschluss womöglich vergessen und sie leidenschaftlich küssen – trotz all der Versicherungen, die er ihr gerade gegeben hatte. Mit solchen unkontrollierten Gefühlsanwandlungen hatte er bisher noch nie zu kämpfen gehabt. „Sie sehen todmüde aus“, fügte er rasch hinzu, in der Hoffnung, dass sie ihm nicht widersprach.
    Seufzend wandte sie sich ab, um ins Bett zu gehen. „Ich fühle mich auch so.“
    Sawyer folgte ihr ins Zimmer. Drinnen war es durch die Klimaanlage angenehm kühl. Es war zwar schon Abend, doch die Sommer in Kentucky waren schwül und heiß, und manchmal sanken die Temperaturen auch nachts nicht unter dreißig Grad.
    Honey blieb abrupt neben ihrem Bett stehen und deutete auf die frischen Laken.
    „Jemand hat das Bett gemacht.“ „Das war ich. Ich dachte, Sie möchten vielleicht frische Laken.“
    Aus unerfindlichen Gründen warf sie ihm einen verdrießlichen Blick zu, setzte sich auf die Bettkante und griff nach der Katze. Bis zu diesem Moment hatte Sawyer gar nicht bemerkt, dass die Katze wieder im Zimmer war. Ihr buntes Fell fiel auf dem bunten Quilt nicht auf.
    Honey nahm die Katze auf den Schoß und streichelte sie, wobei sie mit ihrem bandagierten Schwanz besonders behutsam war. „Jetzt weiß ich also, dass Sie mich nicht noch einmal küssen werden. Aber wieso Sie es überhaupt getan haben, weiß ich immer noch nicht.“
    Sawyer überlegte einen Moment, bevor er antwortete. „Ich habe Sie geküsst, weil ich nicht anders konnte.“
    „Aber wieso?“
    „Weil Sie scharfsinnig und süß sind und mehr Mut besitzen, als gut für Sie ist. Außerdem sind Sie stur und machen mich mit Ihren Geheimnissen verrückt.“ Beinah widerwillig räumte er ein: „Und Sie riechen verdammt gut.“
    Verwirrt sah sie ihn an. „Sie haben mich geküsst, weil meine Sturheit Sie geärgert hat und mein … mein Mut?“
    „Genau.“ Er wollte sie fragen, wieso sie den Kuss erwidert hatte, und zwar mit einer solchen Leidenschaft, dass es ihn fast um den Verstand gebracht hätte.
    Stattdessen ging er zur Tür, da Flucht die beste Entscheidung war. Irgendwie spürte er, dass es besser war, nicht genau zu wissen, was ihre Motive gewesen waren. „Ich werde heute Nacht nicht in diesem Zimmer schlafen. Falls Sie jedoch etwas benötigen, rufen Sie mich. Ich bin im vorderen Schlafzimmer.“
    Sie stand auf. „Ich möchte Sie nicht aus Ihrem eigenen Zimmer vertreiben!“
    „Das tun Sie nicht“, beruhigte er sie. „Aber da Sie sich hier nun einmal eingerichtet haben …“
    „Wir könnten die Zimmer tauschen“, schlug sie vor. „Ich will Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten.“
    Er zögerte einen Moment, hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, sie zu beruhigen, und dem Wissen, dass er auf Abstand zu ihr bleiben sollte. „Das ist kein Problem. Gute Nacht.“
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, schloss er die Tür. Die Wahrheit war, dass es ihm gefiel, sie in seinem Bett zu wissen. Er hatte keine Ahnung, ob er jemals wieder darin würde schlafen können, ohne an sie zu denken und von ihr zu träumen.

7. KAPITEL
    Im Haus herrschte eine fast unheimliche Stille, als Honey die Schlafzimmertür im Schein des Mondlichts, das durch die Terrassentür hereinfiel, öffnete. Es war zwar nicht gelogen gewesen, dass sie erschöpft war, doch hatte sie nicht geschlafen. Die sauberen Laken rochen nicht mehr nach Sawyer. Das vermisste sie.
    Vorsichtig lauschte sie am Türspalt. Es war nichts zu hören. Vermutlich schliefen alle fest. Unwillkürlich stellte sie sich Sawyer vor, auf dem Rücken liegend, lang ausgestreckt auf dem Bett und erregt. Es überlief sie heiß.
    Er hatte sie geküsst, weil sie klug war. Und süß und störrisch und … Diese unerwarteten Komplimente hatten sie fast zu Tränen gerührt. Um ein Haar hätte sie einen Mann geheiratet, dem diese Eigenschaften an ihr nie aufgefallen waren. Und wenn sie ihm aufgefallen wären, hätten sie ihm nicht gefallen. Für diesen Mann beruhte ihre Anziehung auf ihren sachlichen Vorteilen, den

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