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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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fremden Zimmer nicht orientierungslos aufwachte. Draußen tobte noch immer das Gewitter mit grellen Blitzen und lautem Donner.
    Sawyer nahm die Taschenlampe und die feuchten Quilts und ging hinaus. Die Tür ließ er einen Spaltbreit offen. Honey rollte langsam auf die Seite und schob die Hände unter ihre Wange. Sein Bett war so bequem, die Laken so weich und kuschelig. Und alles duftete aufregend nach ihm. Seufzend schloss sie die Augen. Es wäre herrlich, jetzt zu schlafen, doch das wagte sie nicht. Sobald das Unwetter nachließ, musste sie darüber nachdenken, was sie tun sollte.
    Zwanzig Minuten später spähte Sawyer ins Zimmer – wieder einmal. Anscheinend konnte er sich nicht länger als ein paar Minuten von ihrem Anblick losreißen. Aus seinen Gedanken bekam er sie gar nicht mehr.
    Es hatte kaum zwei Minuten gedauert, bis sie tief und fest eingeschlafen war. Seitdem hatte er alle paar Minuten nach ihr gesehen. Fasziniert beobachtete er, wie das schwache Licht der Laterne ihren wundervoll geformten Körper umschmeichelte.
    „Ist alles in Ordnung mit ihr?“
    Rasch zog Sawyer die Tür zu und drehte sich zu Jordan um. „Sie schläft, und ihre Atmung scheint sich zu bessern. Aber sie ist wirklich krank. Am dringendsten braucht sie Ruhe, da sie völlig erschöpft ist.“
    „Wenn du willst, können wir uns alle damit abwechseln, sie heute Nacht aufzuwecken.“
    „Nein.“
    Jordan kniff die Augen zusammen. „Es wäre unsinnig, es ganz allein zu tun. Wir könnten …“
    „Ich bin der Arzt, also werde ich es tun.“ Sawyer war entschlossen, seinem Bruder diese Selbstlosigkeit auszureden und ihn von dem Zimmer wegzubekommen. „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Es ist alles unter Kontrolle.“
    Jordan musterte ihn einen langen Moment, ehe er endlich die Schultern zuckte. „Wie du willst. Aber ich finde, du benimmst dich verdammt merkwürdig.“
    Sawyer widersprach nicht. Sein Benehmen musste tatsächlich seltsam wirken. Als Jordan gegangen war, machte Sawyer erneut die Tür auf. Nein, er wollte absolut nicht, dass seine Brüder sie so sahen.
    Auf dem Rückweg von seinem Zimmer begegnete er Morgan.
    „Wir müssen uns unterhalten.“
    „Wenn du mir deine Hilfe anbieten willst, vergiss es“, entgegnete Sawyer. „Ich werde ganz gut allein …“
    „Nein. Wenn du die ganze Nacht um die süße kleine Lady herumschwirren willst, ist das deine Sache. Aber ich will dir etwas zeigen.“
    Erst jetzt fiel Sawyer auf, dass Morgan eine Damenhandtasche in der Hand hielt. „Gehört die unserem Gast?“
    „Allerdings. Mir gefällt diese Geheimniskrämerei nicht, und da sie nun mal hier übernachtet, ist es absolut gerechtfertigt …“
    „Du hast herumgeschnüffelt, nicht wahr?“
    „Ich habe nur kurz in ihre Handtasche geschaut, um zu sehen, ob ich einen Ausweis finde. Immerhin bin ich hier der Sheriff und hatte allen Grund dazu, nachdem sie erzählt hat, man würde sie verfolgen.“
    „Und?“ Sawyer konnte seine Neugier nicht leugnen. Er fragte sich, ob der Name wohl zu der Frau passen würde. „Spann mich nicht so auf die Folter.“
    „Du wirst es kaum glauben, aber sie heißt Honey Malone.“ Morgan lachte leise. „Das klingt ganz nach einem weiblichen Mafioso, oder?“
    Sawyer stutzte einen Moment, dann musste er lachen. Honey, das englische Wort für Schätzchen oder Süße. Kein Wunder, dass sie geglaubt hatte, er kenne ihren Namen.
    „Ich habe sie per Funk überprüfen lassen. Nichts, weder eine Anzeige noch eine Aussage. Falls jemand ihr etwas antun will, hat die Polizei jedenfalls keine Kenntnis davon.“
    Sawyer dachte darüber nach. Dann sagte er: „Das muss nichts heißen.“
    „Oder es bedeutet, dass sie sich das alles nur ausgedacht hat.“ Morgan fügte zögernd hinzu: „Vielleicht hat sie bei dem Unfall aber auch mehr abbekommen, als du gedacht hast, und leidet jetzt unter Wahnvorstellungen. Wie auch immer, sei auf der Hut.“
    „Ich bin nicht dumm.“
    „Nein.“ Morgan grinste. „Aber du benimmst dich ziemlich besitzergreifend. Pass auf, dass deine Gefühle nicht deinen Verstand vernebeln.“
    Sawyer starrte ihn an, doch Morgan hatte sich bereits abgewandt und marschierte davon.
    Lächerlich. Gut, er fühlte sich zu ihr hingezogen. Na und? Er war schließlich auch nur ein Mensch, und so etwas passierte nicht zum ersten Mal. Allerdings war es bisher nie so heftig gewesen. Aber das spielte keine Rolle. Er hatte nicht die Absicht, sich mehr mit ihr zu befassen, als für ihre Genesung

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