JULIA COLLECTION Band 07
Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig, es ist alles in Ordnung.“
Sie lachte nervös und verlegen. „Tut mir leid. Normalerweise bin ich nicht so ängstlich.“
„Sie sind krank und verletzt.“ Sawyer sah kurz zu seinem Bruder. „Und Sie werden heute Abend nirgendwo mehr hingehen. Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.“
Morgan stimmte ihm prompt zu, doch die Art, wie er die Lippen verzog, zeigte, dass ihn Sawyers Worte amüsierten. „Genau. Wir können alles Weitere morgen Früh klären, nachdem Sie sich ausgeruht haben.“ Er klopfte Sawyer auf die Schulter.
„Lassen Sie sich vom Doc hier versorgen, und im Nu werden Sie sich besser fühlen.“
Casey kam mit dem Baseballshirt herein. „Tut mir leid, ich brauchte eine Weile, bis ich es gefunden hatte.“
Sawyer nahm es von ihm entgegen. „Gut. Jetzt können wir Ihnen endlich die nassen Sachen ausziehen.“
Inzwischen lungerte auch Jordan grinsend im Türrahmen. „Brauchst du Hilfe?“
Zum zweiten Mal musste Sawyer seine Brüder aus dem Zimmer scheuchen. So wie sie sich benahmen, hätte man meinen können, sie hätten noch nie vorher eine attraktive Frau gesehen. Dabei bekam jeder von ihnen genügend weibliche Aufmerksamkeit und Bewunderung. Doch als Sawyer sich umdrehte und die Frau in seinem Bett liegen sah, ihre langen blonden Haare fächerartig um ihren Kopf auf dem Kissen ausgebreitet, ihre Augen groß und wachsam, wurde ihm klar, dass er sich genauso seltsam benahm wie seine Brüder. Vielleicht noch seltsamer. Noch nie zuvor war er sich der Gegenwart einer Frau so bewusst gewesen. Das war schlecht, denn schließlich war er ihr Arzt.
Entschlossen legte er das Sportshirt ans Fußende des Bettes. „Also los.“ Er schlug die Decke zurück, griff der Frau unter die Arme und richtete sie auf. Dann begann er, ihr das geliehene Hemd aufzuknöpfen, als würde er so etwas jeden Tag machen. Es dauerte höchstens eine halbe Sekunde, bis sie zum Leben erwachte und seine Hände wegschlug.
„Das kann ich selbst!“, rief sie mit ihrer heiseren, krächzenden Stimme.
Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Sind Sie sicher?“
Einen Moment lang sahen sie einander in die Augen, und gerade als sein Herz anfing, schneller zu schlagen, nickte sie.
Sawyer nahm sich zusammen und meinte seufzend: „Na schön.“ Er war gleichermaßen enttäuscht und erleichtert. „Ziehen Sie die Jeans und den Slip aus. Sie sind nass bis auf die Knochen und müssen erst einmal ganz trocken werden. Werfen Sie die Sachen auf den Boden, ich werde sie später waschen.“ Er zog eine Kommodenschublade auf und nahm für sich eine trockene Jeans und Boxershorts heraus. Bevor er das Zimmer verließ, fügte er noch hinzu: „Ich werde draußen warten. Rufen Sie mich, sobald Sie fertig sind oder falls Sie Hilfe brauchen.“
Er trat in den Flur hinaus, wo er alle seine Brüder antraf. Sogar sein Sohn war da und grinste. Sawyer sah von einem zum anderen, während er den Reißverschluss seiner nassen Jeans herunterzog. „Habt ihr nichts zu tun?“
„Doch“, erwiderte Gabe mit einem breiten Grinsen. „Und wir tun es gerade.“
„Manchmal bist du wirklich amüsant, Sawyer“, bemerkte Jordan lachend.
Sawyer zog sich in der Mitte des Flurs um, da die anderen ihm kaum Platz ließen. Er war wütend, wollte es sich jedoch nicht anmerken lassen. Gabe hob automatisch seine nassen Sachen auf und reichte sie an Jordan, der sie an Morgan weitergab, der sich wiederum umsah und, da er sonst niemanden mehr entdeckte, an den er sie weitergeben konnte, unter den Arm klemmte.
Nachdem er die trockenen Sachen angezogen hatte, verschränkte Sawyer die Arme vor der Brust. „Und was, bitte schön, soll das heißen?“
Morgan schnaubte. „Nur, dass du dich wie ein Stier zur Paarungszeit benimmst. Du scharwenzelst um die Frau herum, als könnte sie jeden Moment wieder verschwinden. Es ist so offensichtlich, dass du ihr ebenso gut dein Brandzeichen auf die Stirn drücken könntest.“ Morgan stieß sich von der Wand ab und fuhr sich durch die Haare. „Das Problem ist nur, dass wir nicht wissen, wer sie ist und was sie zu verbergen hat.“
Sawyer ignorierte die anzüglichen Bemerkungen seines Bruders und ging nur auf dessen Bedenken ein. Morgan brauchte ihm nicht zu erklären, dass es mit dieser Frau Komplikationen geben würde. „Was erwartest du von mir? Soll ich sie vielleicht wieder in ihren Wagen setzen? Oder willst du sie die Nacht über einsperren, bis du die Sache geklärt hast? Die Frau
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