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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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vorübergehend ignoriert, da plötzlich angespannte Stille herrschte. Niemand rührte sich, niemand sagte etwas. Die Blicke aller Brüder waren auf Sawyer gerichtet.
    Er atmete tief ein. „Sie ist nicht mehr verlobt.“
    Gabe machte ein überraschtes Gesicht. „Nein?“
    „Nein.“
    „Wieso nicht?“, wollte Morgan wissen. „Was ist passiert?“
    Bevor Sawyer eine Antwort fand, wurde Honey sehr sachlich. „Wie meinen Sie das, es hätte zu Ihnen gepasst, Sheriff zu werden?“
    Mit einem kleinen Lächeln nahm Morgan ihr Spiel wieder auf und beugte sich vor. „Da ich der Sheriff bin, habe ich hier das Sagen. Die Leute müssen tun, was ich sage, und das gefällt mir. Wieso haben Sie Ihren Verlobten verlassen?“
    „Ich fand heraus, dass er mich nicht liebt. Und wieso glauben Sie, die Leute müssten Ihnen gehorchen? Soll das heißen, Sie nutzen Ihre Position aus?“
    „Gelegentlich. Liebten Sie Ihren Verlobten?“
    „Wie sich zeigte, nein. Bei welchen Gelegenheiten?“
    Morgan antwortete, ohne zu zögern. „Zum Beispiel als ich erfuhr, dass Fred Barker seine Frau schlägt, sie aber keine Anzeige erstatten wollte. Ich traf ihn betrunken in der Stadt und sperrte ihn ein. Jedes Mal, wenn ich ihn betrunken antraf, ließ ich ihn einen Alkoholtest machen. Da ich ihn nicht ins Gefängnis stecken konnte, fand ich einen Grund, ihm eine saftige Geldstrafe aufzubrummen. Er sah ein, dass das Trinken zu kostspielig wurde. Und nüchtern schlug er seine Frau nicht.“ Er legte den Kopf schräg. „Wenn Sie den Kerl nicht liebten, wieso haben Sie sich dann überhaupt mit ihm verlobt?“
    „Ich hatte meine Gründe dafür. Wenn Sie …“
    „Moment, die Antwort genügt mir nicht. Was für Gründe?“
    „Die gehen Sie nichts an.“
    Seine Stimme wurde leise und bedrohlich. „Haben Sie etwa Angst, es mir zu verraten?“ „Nein. Ich lasse mich nur nicht gern provozieren. Und Sie tun es absichtlich.“
    Morgan brach in Gelächter aus – was selten genug vorkam – und lehnte sich zurück. Dass Jordan und Gabe ihn verblüfft anstarrten, brachte ihn noch mehr zum Lachen.
    Sawyer gefiel es, wie Honey bei seinem dominanten Bruder den Spieß umgedreht hatte. So etwas passierte nicht oft, und schon gar nicht mit Frauen.
    Jordan wandte sich an Sawyer. „Ich will ja nicht das Thema wechseln …“
    Morgan schnaubte. „Kannst du auch nicht.“
    „… aber gibt es etwas zum Nachtisch?“
    „Ja“, knurrte Sawyer. „Schokoladenkekse.“
    „Ist das etwa nicht in Ordnung?“, wollte Jordan wissen.
    „Doch, schon. Und falls ihr es noch nicht mitbekommen habt, im Hof läuft auch ein neues Schwein herum.“
    Honey runzelte die Stirn. „Ein Schwein?“
    „Ja.“ Casey leerte sein Glas Milch und schenkte sich nach. „Manche der Familien können es sich nicht leisten, bar zu bezahlen. Also bezahlen Sie Dad anders. Das bedeutet, dass wir gewöhnlich Unmengen von Nachtisch haben, allerdings manchmal auch mehr Nutztiere, als wir unterbringen können. Wir haben Pferde, die sind kein Problem, aber die Ziegen und Schweine können schon ein Ärgernis sein.“
    Jordan wandte sich an Sawyer. „Die Mensons können ein Schwein gebrauchen. Sie mussten in letzter Zeit eine Menge Vieh verkaufen, um einen neuen Stall bauen zu können, weil der alte zusammengebrochen ist.“
    Sawyer beobachtete Honey. Buckhorn war ein wenig rückständig, aber es war eine starke Gemeinde, die zusammenhielt. Ihm gefiel das, doch Außenstehende mussten sich sicher erst daran gewöhnen. „Bedien dich ruhig, Jordan. Das Letzte, was ich jetzt brauche, ist ein weiteres Tier, um das ich mich kümmern muss.“
    „Sie werden darauf bestehen, etwas zu bezahlen, aber ich werde es ganz billig machen.“
    „Tausch es gegen ein paar von Mrs. Mensons selbst gemachten Pfefferminzstangen ein. Sag ihr, ich hätte fast keine mehr und brauchte sie für die Kinder.“
    „Gute Idee.“
    Honey schaute besorgt von einem zum anderen, während Casey die Schokoladenkekse vom Küchentresen holte. „Sie kennen jeden hier in der Gegend?“
    Mit einem kurzen Kopfnicken bestätigte Sawyer ihre Vermutung. „Ja, die meisten Leute hier im Umkreis kennen wir. Buckhorn hat nur ungefähr siebenhundert Einwohner.“
    „Haben Sie jemandem von mir erzählt?“ Die Frage war nicht nur an Sawyer, sondern an alle gerichtet. Wovor hat sie bloß solche Angst?, dachte Sawyer.
    Casey legte ihr einen Schokoladenkeks neben den Teller, doch sie schien es kaum wahrzunehmen. Ihre Hände umklammerten die

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