Julia Collection Band 09
werden es genau fünf Jahre sein.“ Er holte tief Luft und drückte Annie fest an sich. Sie alle hatten Emily sehr gern gehabt, und ihr Verlust hatte sie schwer getroffen. Aber Burt tat es in der Seele weh, dass Morgan immer noch so sehr um sie trauerte. „Dieser Tag ist für Morgan kaum zu ertragen, weil er an ihrem Geburtstag um sie angehalten hat.“
„Warum kümmerst du dich nicht um ihn, Burt.“ Annie strich ihm über die Wange. „Vielleicht kannst du ihn ein wenig ablenken.“
„Wird es dir nichts ausmachen, wenn ich dich den ganzen Tag allein lasse?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde mit meiner Suche im Internet beschäftigt sein.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn. „Morgan braucht dich jetzt.“
„Hat man dir schon gesagt, dass du etwas ganz Besonderes bist?“, fragte er und küsste sie.
Was nur ein flüchtiger Kuss hatte werden sollen, wurde tiefer, leidenschaftlicher. Burt legte die Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich, damit sie spürte, was sie mit ihm anstellte.
Sie stöhnte leise auf, und er vertiefte den Kuss. Annie vergrub die Finger in seinem Haar und ließ eine Hand am Hals unter sein Hemd schlüpfen. Ihre Nägel auf seiner Haut ließen ihn erschauern. Als er fürchtete, dass die Situation ihm gleich entgleiten würde, löste er sich schwer atmend von ihr.
„Burt?“
Ihr sehnsüchtiger Ton ließ ihn leise aufstöhnen. „Du bringst mich noch um, Annie“, sagte er zärtlich und sah lächelnd auf sie herab.
„Ich?“ Sie schien ihm nicht ganz zu glauben.
„Ja, du.“ Er gab ihr einen Kuss auf ihre niedliche Nase. „Falls du dich erinnerst, habe ich dir gesagt, dass ich kein Eunuch bin, sondern ein Mann aus Fleisch und Blut mit den Sehnsüchten eines Mannes. Und in diesem Moment machst du mir das sehr bewusst, meine Kleine.“
Ihre Wangen hatten fast den Farbton ihrer rosa Bluse angenommen, aber sie sah Burt mit erregt leuchtenden grünen Augen an. Burt glaubte nicht, dass er je etwas Hübscheres gesehen hatte. „Ich gehöre doch nicht zu den schönen Frauen, die einen Mann …“
Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Kleines, ich möchte dich nicht noch mal so reden hören. Den Beweis, dass du sehr wohl zu den Frauen gehörst, müsstest du jetzt eigentlich sehr deutlich spüren.“
Annies Magen zog sich erregt zusammen, und sie fuhr sich mit der Zunge über ihre plötzlich trockenen Lippen.
„Tu das nicht“, bat er sie und schloss kurz die Augen.
„Was?“
„Deine Lippen befeuchten“, sagte er mit erstickter Stimme, und sie spürte seine Erregung an ihrem Bauch. „Du hilfst mir damit überhaupt nicht.“
Ihre Wangen wurden rot, und sie senkte den Blick zu seiner Brust. „Entschuldige.“
Burt lachte leise, trat zurück und holte ein paar Mal tief Luft. „Kleines, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Tu es nur nicht wieder, wenn ich in diesem Zustand bin, ja?“ Er hob ihr Kinn sanft hoch und lächelte. „Sonst glaube ich nicht, dass ich mein Versprechen halten kann.“
„Dein Versprechen?“
Er nickte. „Ich sagte dir, dass du mir vertrauen könntest. Aber diese Ritterlichkeit ist ganz schön anstrengend.“ Er beugte den Kopf und flüsterte ihr ins Ohr: „Es gibt nämlich nichts, was ich jetzt lieber täte, als dich nach oben zu tragen, dich auf mein Bett zu legen und dich für den Rest des Tages zu lieben.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Arbeitszimmer, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen.
Annie ließ sich in den Sessel zurücksinken und starrte verwirrt vor sich hin.
Er begehrte sie. Burt Wakefield wollte sie tatsächlich haben.
Sie hatte zwar gewusst, dass er sie gern mochte und offenbar auch gern küsste. Aber er wollte auch mit ihr ins Bett gehen? An den Gedanken musste sie sich erst einmal gewöhnen. Noch nie hatte ein Mann ihr gesagt, dass sie Leidenschaft in ihm weckte.
Sie kaute auf der Unterlippe und starrte ganze zehn Minuten auf den Computerbildschirm, ohne etwas bewusst wahrzunehmen. Sie war jetzt absolut sicher, dass sie sich in Burt verliebt hatte. Er war der freundlichste, großzügigste Mann, den sie je kennengelernt hatte, und vom allerersten Moment an hatte sie sich bei ihm sicher und behütet gefühlt. Aber konnte er ihre Liebe erwidern?
Er hatte ihr gesagt, dass er sie begehrte, aber das bedeutete nicht, dass er sie liebte. Und obwohl sie unerfahren war, wusste sie doch, dass ein Mann nicht verliebt zu sein brauchte, um mit einer Frau schlafen
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