Julia Collection Band 09
brauchte und wie sie es bekommen konnte.
Der Gedanke ließ sie innehalten, und sie schob ihn sanft von sich, um den Kuss zu beenden. „Ich … ich weiß nicht, was über mich gekommen ist“, sagte sie mit einer heiseren Stimme, die sie kaum wiedererkannte.
„Kleines, entschuldige dich nie für einen solchen Kuss“, brachte Burt schwer atmend hervor. Aber er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Was meinst du also?“ Er räusperte sich. „Wollen wir im Schnee spielen?“
Sie holte tief Luft und nickte. „Ja.“ Sie brachte ein kleines Lächeln zu Stande. „Werden wir einen Schneemann bauen oder eine Schneeballschlacht machen?“
Er lachte. „Das können wir tun, wenn wir wieder zurück sind.“
„Wohin gehen wir?“
„Das wirst du bald sehen“, sagte er geheimnisvoll und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann nahm er ihre Hand in seine und führte sie zur Treppe. „Du holst Handschuhe und Sonnenbrille und ich hole unsere Jacken und Hüte.“
Burt sah ihr nach, bis sie vom oberen Treppenabsatz verschwand, dann wandte er sich ab und entdeckte Morgan, der genau hinter ihm stand.
„Worüber grinst du so?“, fragte er misstrauisch.
„Du und die kleine Lady seid nur Freunde, was?“, fragte Morgan spöttisch.
„Ja.“
Morgan warf den Kopf nach hinten und lachte schallend. „Rede dir das nur ein, wenn du willst, aber ich glaube, wir beide wissen, dass das Blödsinn ist.“
Burt war daran gewöhnt, von seinem Bruder aufgezogen zu werden, aber diesmal traf Morgans Bemerkung zu sehr ins Schwarze, um ihn kaltzulassen. Es stimmte, dass er Gefühle für Annie entwickelte, die weit über eine bloße Freundschaft hinausgingen. „Du hältst dich wohl für sehr schlau, was?“, fuhr er Morgan gereizt an.
„Schlau genug, um zu sehen, wie die Dinge stehen.“ Morgan schlenderte gelassen fort und warf Burt noch mit einem Grinsen über die Schulter zu: „Überleg schon mal, wer von uns beiden Trauzeuge wird – ich oder Curtis.“
„Ich glaube, du hast dir gestern auch den Kopf angeschlagen, nicht nur die Schulter“, sagte Burt schlecht gelaunt.
„Sag mir nur rechtzeitig Bescheid, damit ich mir das Haar schneiden lassen kann“, witzelte Morgan und verschwand im Arbeitszimmer.
„Vergiss es“, meinte Burt und nahm seine und Annies Jacke und Hut vom Kleiderhaken.
„Hast du etwas zu mir gesagt?“, fragte Annie, die gerade die Treppe herunterkam.
Burt drehte sich hastig herum. „Nein. Morgan musste nur wieder Blödsinn von sich geben.“
Sie lächelte. „Es muss schön sein, einen Bruder zu haben, mit dem man Witze reißen kann.“
Er schnaubte. „Ja, manchmal ist es so schön, dass ich es nicht ertragen kann.“ Er half ihr in die Jacke, zog seine an, setzte seinen Hut auf und nahm eine Strickmütze vom Kleiderhaken und setzte sie Annie auf den Kopf. „Wir werden ein, zwei Stunden unterwegs sein, und ich möchte nicht, dass du frierst.“ Er lächelte. „Hast du an die Sonnenbrille gedacht?“
„Hier ist sie. Ich nehme an, die ist dafür da, dass man nicht vom Glitzern des Schnees geblendet wird.“
„Genau.“ Er setzte seine eigene Sonnenbrille auf, griff nach zwei Decken und nahm Annies Hand in seine. „Jetzt holen wir erst mal Dancer, und es kann losgehen.“
„Dancer?“
„Mein Pferd.“
Annie blieb abrupt stehen. „Wir werden reiten?“
„Macht das was?“
„Ich bin noch nie geritten“, sagte sie nervös.
Burt grinste. „Du hast auch noch nie im Schnee gespielt, und das hält dich auch nicht davon ab, oder?“
Er freute sich, als er die Aufregung in ihren hübschen grünen Augen aufblitzen sah. „Nein“, stimmte sie entschlossen zu. Sie setzte die Sonnenbrille auf und lächelte ihn dann mit einer Zärtlichkeit an, dass sein Puls zu rasen anfing. „Dieser Tag wird voller neuer Erfahrungen für mich sein. Ich kann es kaum erwarten.“
Zehn Minuten später legte Burt eine der Decken über Dancer und wandte sich an Annie. „Fertig?“
„Ich …“ Sie warf einen ängstlichen Blick auf den Wallach. „Ja, aber wie komme ich da rauf?“
„Ganz einfach.“ Burt legte die Hände um ihre Taille, hob sie fast mühelos hoch und setzte sie auf den breiten Rücken des Pferdes.
„Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich tue!“, rief sie halb begeistert, halb panisch.
„Entspann dich einfach“, sagte er, packte die Zügel und eine Hand voll Mähne und zog sich daran hoch, um hinter Annie zu landen. „Und jetzt leg die andere Decke über deine
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