Julia Collection Band 09
Lippen. „Du hast es gerade fertiggebracht, in weniger als fünf Minuten zu beschreiben, was ich seit zwei Jahren plane.“
Die Erkenntnis, dass Annie sein Haus nicht mit ihm teilen würde, gab ihm einen leisen Stich des Bedauerns. Aber Burt schob den Gedanken beiseite, drückte Annie an sich und sah mit ihr auf das Tal hinunter, das eines Tages sein Zuhause werden würde. Sie war jetzt in seinen Armen, und das allein war wichtig.
7. KAPITEL
Am zweiten Morgen nach ihrem Ritt ins Tal kam Burt mit dem Gefühl die Treppe herunter, als wäre er zwei Tage auf Sauftour gewesen. Sein Kopf pochte, er hatte Magenschmerzen, und seine Laune war nicht die beste.
Er sehnte sich nach Annie. So einfach war das. Und so kompliziert.
Die letzten drei Nächte hatte er damit zugebracht, sich hin und her zu werfen und sich an all die Gründe zu erinnern, warum er sich nicht mit Annie einlassen durfte – warum es gefährlich war, sie zu küssen und zu lieben. Aber sein widerspenstiger Körper war für jegliche Vernunft unzugänglich. Burt hatte öfter kalt geduscht, seit er Annie kannte, als in seinem ganzen bisherigen Leben. Doch auch das half nichts. Er begehrte Annie immer noch mit einer Heftigkeit, die ihm eine Heidenangst einjagte.
In den vergangenen Tagen hatten sie wie Kinder zusammen im Schnee gespielt, er hatte ihr die Ranch gezeigt und ihr das Reiten beigebracht. Und mit jedem Tag, der verging, wurde die vorsichtige, konservative Annie langsam lockerer und verwandelte sich in eine selbstbewusste, abenteuerlustige Frau. Eine Frau, die so sexy war, dass es Burt fast umbrachte, sie nicht zu küssen.
Er biss die Zähne zusammen. Annie würde schon bald das Interesse an der Neuheit des Westens verlieren und nach Hause zurückwollen. Sie würde es satthaben, Jeans und Stiefel zu tragen, zu reiten und versteckte Täler anzusehen, wo eines Tages ein Blockhaus stehen würde.
Burt ging bedrückt in die Küche, wo er Annie am Frühstückstisch vorzufinden erwartete, aber sie war nicht da. Er hatte in ihr Zimmer geschaut, bevor er herunterkam, aber dort war sie auch nicht. Wo konnte sie also sein?
Im Flur sah er, dass ihre Jacke noch am Kleiderhaken neben der Tür hing. Als er an der offenen Tür zum Arbeitszimmer vorbeikam, stutzte er und kam wieder zurück, um hineinzusehen. Annie saß am Schreibtisch, den Blick in tiefer Konzentration auf den Computerbildschirm geheftet.
„Hallo, Kleines“, sagte Burt. „Ich habe mich schon gefragt, wo du bist.“
Ihr Lächeln erfüllte ihn mit einer schon vertrauten Freude. „Ich habe Morgan gefragt, ob ich den Computer benutzen kann, um etwas im Internet zu suchen.“
Burt kam um den Tisch herum, stellte sich hinter ihren Sessel und sah auf den Bildschirm. „Und wonach suchst du?“
„Ich gucke in die Archive der Zeitungen von Fresno in Kalifornien“, antwortete sie. „Als ich Patrick kennenlernte, erwähnte er, dass er in der Gegend von Fresno gelebt und gearbeitet hätte, bevor er nach Illinois kam.“
„Und was genau willst du dir ansehen? Polizeiberichte?“
Sie nickte.
Annie sah so süß aus, wie sie da saß mit ihrem goldblonden Haar, das sie sich hinter die Ohren geschoben hatte, und gedankenverloren auf ihrer Unterlippe kaute. Burt hätte sie am liebsten in die Arme genommen und geküsst, bis sie beide keine Luft mehr bekamen. Sosehr er sich auch klarzumachen versuchte, dass er die Hände von ihr lassen sollte, schien ihm gerade das unmöglich zu sein. Er konnte nicht widerstehen, schob ihr Haar beiseite und küsste sie auf den Nacken.
„Kann ich irgendetwas tun, um zu helfen?“, fragte er leise.
Er spürte, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief, dann drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihm um. „Du könntest tatsächlich etwas tun.“
„Du brauchst es nur zu sagen, Kleines.“ In diesem Moment gab es nichts, was er nicht für sie tun würde.
„Macht es dir etwas aus, nach deinem Bruder zu schauen? Er kam mir so so traurig vor. Kann das sein?“
Burt warf einen Blick auf den Kalender auf dem Schreibtisch und verwünschte seine Kurzsichtigkeit. Wie hatte er es nur vergessen können? „Heute hätte Emily ihren einunddreißigsten Geburtstag gehabt.“
„Emily?“
Er nickte. „Sie war Morgans Verlobte.“
„Was ist mit ihr geschehen?“
„Sie starb eine Woche vor ihrer Hochzeit.“
„Oh, wie fürchterlich.“ Annie stand auf und legte ihm die Arme um die Schultern. „Ihr müsst sie alle sehr geliebt haben. Wie lange ist es her?“
„Im Juli
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