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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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eine Art Heiligenschein. Michael hielt unwillkürlich den Atem an. Brenda tat es ebenfalls. In diesem Augenblick erschien sie Michael sehr schön.
    Sie starrte ihn an, fasziniert von seinem Blick. Solche zauberhaften Momente hatte sie in Filmen erlebt, aber nie in Wirklichkeit. Etwas ging hier vor, das dramatische Konsequenzen haben konnte, das spürte sie. Ihr Herz schlug heftig, und sie konnte kaum noch atmen.
    Dann bewegte sich der geheimnisvolle Kasten in Michaels Händen, und der Deckel fiel zu. Es war ein lautes Geräusch in der Stille, fast so wie beim Platzen eines Luftballons.
    Brenda sah, dass Michael schwankte, lief zu ihm und schob sich mit der Schulter unter seinen Arm, um ihn zu stützen. Unwillkürlich erschauerte sie.
    „Lassen Sie mich das nehmen, bevor es Ihnen runterfällt.“ Sie nahm ihm das Kästchen weg und stellte es oben auf die Stereoanlage. „Sie haben ja nicht viele Möbel hier drin“, meinte sie, während sie Michael zu dem einzigen Stück führte … einem Sessel, der schon bessere Tage gesehen hatte.
    „Keine Couch mit Chintzbezug“, murmelte er, schloss die Augen und lehnte sich zurück.
    Chintz? Brenda dachte, dass er Fieber haben musste. Außerdem war er ganz blass – und ungeheuer sexy. Sie legte eine Hand auf seine Stirn. „Haben Sie heute schon was gegessen?“
    „Sie klingen wie meine Mutter.“
    Das überraschte Brenda nicht. Männer sahen in ihr immer entweder einen Kumpel oder den mütterlichen Typ. Sie hatte schon genügend Männer unter ihre Fittiche genommen, um ein Baseballteam zu gründen. Tatsächlich war sie Ehrenmanagerin eines Teams namens „Vito’s Market Super-Sluggers“. Aber zur Ehefrau taugte sie nicht. „Beantworten Sie einfach meine Frage. Was haben Sie heute gegessen?“
    „Ich hatte genügend Ärger, um Verdauungsstörungen zu kriegen.“
    „Aber hatten Sie dazu auch irgendeine Mahlzeit?“, erkundigte sich Brenda trocken.
    „Nein, ich habe den Ärger pur zu mir genommen.“
    Sie unterdrückte ein Lächeln. Der Mann hatte also Sinn für Humor. „Sie werden sich wahrscheinlich besser fühlen, wenn Sie was im Magen haben.“
    „Das sagt meine Mutter mir auch immer.“
    „Was werde ich finden, wenn ich Ihren Kühlschrank öffne?“
    „Da könnte ich nur raten.“
    Brenda entschied sich stattdessen für den Schrank und entdeckte ein paar Dosensuppen. „Möchten Sie lieber Champignoncreme oder herzhafte Gemüsesuppe?“, rief sie.
    „Mir wäre es lieber, wenn ich erst mal wieder heißes Wasser bekäme.“ Er blickte zur Decke hinauf. Mr. und Mrs. Stephanopolis setzten gerade nach einer Pause ihren Protestmarsch fort.
    Brenda bemerkte, dass die Lampe wackelte. „Es klingt, als wäre jemand da oben unglücklich.“
    „Da sind die beiden nicht die Einzigen“, murmelte Michael.
    „Ihr Essen ist in einer Minute so weit. Ich habe Champignoncreme ausgewählt. Und ich mache Ihnen Toast dazu.“
    Ein paar Minuten später hatte sie die Suppe warm gemacht. „Vorsicht, die Suppe ist heiß“, warnte sie.
    „Danke.“
    Sie lächelte, als wüsste sie, wie schwer es ihm fiel, das Wort auszusprechen.
    „Falls Sie den Durchlauferhitzer genauso schnell hinkriegen wie die Suppe, sind Sie eingestellt“, hörte er sich selbst sagen.
    Sie griff nach dem Werkzeugkasten. „Ich sehe mal nach. Ist er im Keller?“
    Michael nickte nur, da er Suppe im Mund hatte.
    „Keine Sorge. Ich finde ihn schon.“ Sie grinste selbstbewusst.
    Keine Sorge? Michael machte sich eine Menge Sorgen. Wie war er nur darauf gekommen, ihr den Job zu versprechen, falls ihr die Reparatur gelang? Offenbar hatte die Verzweiflung ihn übermannt. Zusammen mit Hunger und Mangel an Schlaf.
    Er stellte seinen leeren Teller und die Suppenschüssel auf den Boden neben dem Sessel. Es war ihm nicht bewusst, dass er die Augen geschlossen hatte, aber als er sie wieder aufmachte, stand Brenda vor ihm. Sie lächelte triumphierend. „Es ist mir gelungen! Ihr Durchlauferhitzer funktioniert jetzt bestens.“
    Aus irgendeinem Grund fühlte Michael sich ausgesprochen niedergeschlagen, so wie damals, als seine Mannschaft beim entscheidenden Qualifikationsspiel versagt hatte. Unwillkürlich fragte er sich, was es ihn wohl kosten würde, wenn er Brenda Munro engagierte … und dabei dachte er nicht mal an ihr Gehalt. In der Anzeige hatte er die Summe genannt, die er bereit war zu zahlen, und das war nicht viel, aber zusätzlich gab es noch ein mietfreies Apartment.
    „Sie werden es nicht bereuen, dass Sie

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