Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
konnte es ihnen nicht verdenken.
Am Sonntag erwachte sie früh. Heute kommt er wieder, war ihr erster Gedanke …
Doch sie wusste nicht, wann genau.
Aber was spielte das für eine Rolle? Wenn überhaupt, würde sie ihn erst morgen um ein persönliches Gespräch bitten.
Bis Mittag hielt sie durch, dann rief sie in seiner Suite an. Nur der Anrufbeantworter meldete sich, und sie legte auf, ohne etwas zu sagen. Danach setzte sie sich an ihren Computer, gab ihren Mitarbeitercode ein und rief seinen Reiseplan auf. Sie schämte sich dafür. Celia Tuttle, Chefsekretärin und persönliche Assistentin, brauchte nicht zu wissen, wann ihr Chef wieder in der Stadt sein würde. Aber Celia Tuttle, hoffnungslos verliebte Frau, musste es einfach wissen.
Aaron würde um acht Uhr abends in Las Vegas landen. Also würde er frühestens um neun oder zehn in seiner Suite sein.
Es war gut, das zu wissen. Das machte es ihr möglich, nicht dauernd seine Nummer zu wählen und aufzulegen, sobald der Anrufbeantworter sich einschaltete.
Bleiern schleppte der Tag sich dahin. Sie las die Sonntagszeitung, sah sich im Kabelfernsehen einen Film an, und ihr Verstand registrierte kaum, was ihre Augen sahen. Am Nachmittag rief sie im Wellnesscenter des Hotels an und buchte ein Moorbad, eine Massage und eine zweistündige Gesichtsbehandlung. Vielleicht würde ihr das helfen, sich zu entspannen.
Das tat es – solange sie unten war. Und vier Stunden lang lenkte sie es ab. Erst nach sechs kehrte sie in ihre Wohnung zurück.
Der Rest des Abends war schlichtweg unerträglich. Sie quälte sich mit Fragen.
Wo war er jetzt?
War er schon im Hotel?
Schon in seiner Suite – oder irgendwo im Kasino, in einer der luxuriösen Bars oder einem der Gourmetrestaurants, um mit Tony Jarvis einen letzten Drink zu nehmen oder einen prominenten Gast zu begrüßen?
Aber wo immer er gerade war, was immer er tat, sie hatte nicht vor, ihm nachzuspionieren.
Sie zog einen Pyjama an und ging zu Bett.
Doch an Schlaf war nicht zu denken.
Mehr als einmal tastete sie nach dem Telefon. Aber nie nahm sie den Hörer ab. Sie wusste, wenn er antwortete, würde sie in Panik geraten. Sie würde auflegen, ohne sich zu melden – und er würde auf dem Display ablesen können, wer es gewesen war.
Daran hätte sie eigentlich schon denken sollen, bevor sie in seiner Suite angerufen hatte.
Jane hat recht, dachte sie immer wieder, während die Nacht kein Ende nahm und sie keinen Schlaf fand. Hier war sie nun, am Katzentisch, vor sich die halb leere Schüssel mit Haferschleim, und hatte Angst, aufzustehen und um mehr zu bitten …
Dass sie die ganze Nacht kein Auge zugetan und sich stattdessen den Kopf zerbrochen hatte, war ihr am Morgen anzusehen. Celia schminkte die Schatten unter den Augen über, zog ihr schönstes Kostüm an, das hellblau und aus feinstem Gabardine war und ihr normalerweise gut stand.
Aber an diesem Tag gab es nichts, das ihr eine andere als müde und ausgebrannte Erscheinung verliehen hätte. Ihr Haar, dessen Farbe irgendwo zwischen blond und kastanienbraun lag, wirkte so stumpf und glanzlos wie eine Papiertüte. Ihre Haut sah teigig aus.
Keine Frage, dies war wahrlich nicht der ideale Zeitpunkt. Vielleicht sollte sie sich heute Abend früh hinlegen, um den versäumten Schlaf nachzuholen. Und morgen, wenn sie sich frisch fühlte und nicht wie aufgewärmt aussah, würde sie …
„Nein!“ Sie starrte auf ihr blasses Gesicht im Badezimmerspiegel. „Keine Ausflüchte mehr. Auch wenn du grauenhaft aussiehst, du wirst es ihm sagen. Heute.“
Sie saß an ihrem Schreibtisch, als er die Führungsetage betrat.
„Guten Morgen, Celia.“
Ihr Herz schlug bis zum Hals. Sie schluckte mühsam und rang sich ein Lächeln ab – das ziemlich künstlich ausfiel.
Er war schon an ihr vorbei und näherte sich der Tür zu seinem Büro. „Geben Sie mir zwanzig Minuten, dann gehen wir meine Termine durch.“
Inzwischen raste ihr Puls so sehr, dass sie damit rechnete, jede Sekunde einen Infarkt zu erleiden. Sie stand auf.
„Aaron.“
Mit der Hand auf dem Türgriff drehte er sich um und sah sie erstaunt an.
Das hatte er in letzter Zeit viel zu oft getan. Weil sie sich so seltsam benahm, hatte er sie einfach genauer zur Kenntnis nehmen müssen.
Er wartete – darauf, dass sie ihm sagte, warum sie ihn aufhielt.
„Ich …“ Ihre Stimme klang schrecklich. Gepresst. Schrill.
„Ja?“
Sie hüstelte in die Hand, um den Frosch aus ihrem Hals zu vertreiben. Und dann
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