Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
einmal. Sie forderte ihn auf, zu seiner Frau zurückzukehren. Also verließ er meine Mutter. Caitlin blieb trotzdem hart. Er kam wieder nach Hause. Meine Mutter nahm ihn auf, mehr aber auch nicht. Die beiden stehen sich nicht mehr nahe. Und Mom gibt Caitlin die Schuld an allem.“
„Und natürlich sind sämtliche Bravos mitschuldig.“
„Ja. Daran hält sie verbissen fest.“
„Und?“
„Na ja, es macht alles … zwischen Ihnen und mir … umso schwieriger.“ Jane senkte den Kopf und schwieg.
„Sie waren gerade dabei, von Rusty zu erzählen.“
„Mehr brauchen Sie darüber nicht zu wissen“, wehrte sie ab.
„Vielleicht müssen Sie es aber mal loswerden.“
Das klang durchaus sinnvoll. Sehr sinnvoll sogar. „Ja, vielleicht.“
Cade nickte und wartete.
„Ich war verrückt nach ihm“, fuhr Jane fort und verstummte gleich wieder. So wie jetzt nach dir, dachte sie. Sie blinzelte. „Ich dachte, es wäre Liebe. Was wusste ich denn schon? Ich war siebzehn, als es anfing. Und dann, nachdem wir geheiratet hatten, war ich mir so sicher, dass alles gut werden würde. Ich wollte mich beweisen. Als erwachsene Frau. Als Ehefrau.“
„Und was wollte Rusty?“
„Ach, der verlor schnell das Interesse an mir. Er fing etwas mit anderen Frauen an. Trank viel Alkohol. Und nahm noch mehr Drogen. Er fing an, mich zu schlagen. Häufiger und schlimmer, als meine Mutter es je getan hatte. Irgendwann hatte ich nur noch Angst vor ihm. Als er starb, war ich am Ende. Es dauerte sehr lange, bis ich mich wieder … als ganzer Mensch fühlte.“
Jane hörte einen Wagen vorbeifahren. Auf dem Zaun zwischen den beiden Häusern saß ein Eichelhäher. Sein schriller Ruf drang zu ihnen herein. Dann flog er davon.
„Was noch?“, fragte Cade leise.
Sie setzte sich aufrecht hin und verschränkte die Hände im Schoß. „Was meinen Sie damit?“
„Sie wollten doch noch etwas sagen. Aber Sie haben es nicht getan.“
Woher wusste er das? „Sie kennen sich wirklich mit Frauen aus, nicht wahr?“
„Ich verdiene schließlich meinen Lebensunterhalt damit, in Gesichtern zu lesen. Ich zähle Karten, ich merke mir ihre Reihenfolge – und ich beobachte die anderen Spieler. Sehr genau.“
„Die kleinen verräterischen Gesten und Blicke, richtig?“
„Richtig. Wie bei Ihnen eben. Bevor Sie gesagt haben, dass Sie ‚am Ende‘ waren, wollten Sie eigentlich erst weiterreden, haben es dann aber doch nicht getan.“
„Ich glaube, ich habe schon genug gesagt.“ Sie stand auf. „Finden Sie nicht auch?“
Cade legte den Kopf an die Lehne und sah zu Jane hinauf. „Woher soll ich denn bitte wissen, ob Sie genug gesagt haben? Ich weiß ja gar nicht, was Sie mir verschweigen.“
„Es ist nicht wichtig.“
„Jane. Schämen Sie sich. Das ist doch eine glatte Lüge.“
Auch da lag er richtig. Ihre Wangen brannten. „Ja. Das ist es. Was ich nicht gesagt habe, ist wirklich wichtig – mir jedenfalls. Aber Ihnen habe ich jetzt definitiv genug erzählt.“ Sie fühlte sich seltsam, so verwirrt und verwundbar. Eigentlich war sie hergekommen, um Cade zur Rede zu stellen, und nun hatte sie ihm stattdessen ihr Herz ausgeschüttet. Es war höchste Zeit, das hier abzubrechen. „Ich gehe jetzt lieber. Ich muss zurück in die Buchhandlung.“
Er blieb sitzen und musterte sie intensiv. Sein Blick war freundlich und intim zugleich. „Werden Sie die Vase behalten? Bitte. Als Geschenk.“
Irgendwie spielte es jetzt keine Rolle mehr. „Ja“, sagte Jane. „Ich behalte die Vase. Als Geschenk. Danke.“
Cade lächelte und zeigte auf den Couchtisch, während er aufstand. „Nehmen Sie den Scheck bitte wieder mit.“
Sie steckte die Karte ein und ging zur Haustür. Er folgte ihr. Jane konnte der Versuchung nicht widerstehen und drehte sich noch einmal zu ihm um. „Ich …“
„Ja?“, fragte er hoffnungsvoll. Er wollte nicht, dass sie ging.
„Mir gefällt übrigens, was Sie gemacht haben. Mit dem Haus, meine ich.“
„Ich bin auch ganz zufrieden damit“, gestand er.
Sie lehnte sich gegen die Tür. „Ich habe gehört, dass Sie noch andere Häuser haben. In Las Vegas und Tahoe.“
„Das in Vegas habe ich inzwischen wieder verkauft. Ich bin nicht mehr oft genug dort.“ Sein Blick wanderte auf und ab – von Janes Haar zu den Augen und zum Mund, als könne er sich nicht entscheiden, welcher Anblick am reizvollsten war. „Und die Wohnung in Tahoe steht auch zum Verkauf.“
Es gefiel ihr, wie er sie ansah. So, als könne er nicht genug
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