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Julia Collection Band 25

Julia Collection Band 25

Titel: Julia Collection Band 25 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sollte, eigentlich nur dazu da sei, um sie zu einer Abtreibung zu zwingen.
    Daraufhin sprachen die Anwälte mit dem Arzt, der die Samenbank leitete, für die Silas vor Jahren einmal Sperma gespendet hatte. Dieser betonte nachdrücklich, die Anonymität seiner Spender sei immer gewahrt worden. Zwar habe Aimee tatsächlich Kontakt mit ihm aufgenommen und ihn angefleht, ihr Silas’ Sperma zu liefern, aber er habe ganz entschieden abgelehnt. Darüber hinaus sei Aimees psychische Verfassung so beunruhigend gewesen, dass er ihr empfohlen habe, sich zusätzlich zu dem obligatorischen Vorgespräch einer längeren Beratung zu unterziehen.
    In einem persönlichen Brief informierte der Arzt Silas darüber, dass ihn die gewaltigen Fortschritte der Technik in den fünfzehn Jahren seit Silas’ Spende veranlasst hätten, alle über drei Jahre alten Samenspenden zu vernichten und von vorn anzufangen. Selbst wenn er Aimee also hätte helfen wollen, wäre er dazu nicht in der Lage gewesen.
    Vier Monate nachdem sie Julia erzählt hatte, sie erwarte Silas’ Kind, ließ Aimee über ihre Anwälte erklären, sie habe sich geirrt und sei gar nicht schwanger.
    „Glaubst du, sie war es doch und hat abgetrieben, weil sie begriffen hat, dass sie dich nicht zur Heirat zwingen kann?“, hatte Julia damals unglücklich gefragt.
    „Typisch für dich, dass du so denkst und dir das Herz dabei bricht. Nein, Julia, das glaube ich nicht – und meine Anwälte tun es auch nicht. Allerdings war ich überrascht, dass sie ihre Lüge zugegeben und nicht von einer Fehlgeburt gesprochen hat. Vermutlich haben ihre Anwälte sie davor gewarnt, weil wir dann Einsicht in die Krankenblätter hätten verlangen können. Sogar Aimees Anwälte räumen ein, dass sie diesen Trick nicht zum ersten Mal versucht hat. Als sie siebzehn war, gab es einen ähnlichen Vorfall, aber damals hat sie auch noch behauptet, der Mann habe sie vergewaltigt.“
    Harry war aufgewacht und gluckste zufrieden. Sofort hob Silas seinen Sohn aus der Wiege und hielt ihn liebevoll in den Armen. Beim stolzen und vernarrten Blick ihres Mannes musste Julia lächeln, während sie beobachtete, wie Vater und Sohn miteinander kommunizierten.
    Letztlich waren sie sich durch die Sorgen, die Aimees Lügen ihnen beschert hatten, noch nähergekommen. Und zu Julias Freude hatte Silas sie nicht nur über alle Vorgänge offen informiert, sondern sie auch immer wieder um ihre Meinung gebeten und diese berücksichtigt. Alle Entscheidungen hatten sie gemeinsam getroffen.
    Inzwischen waren sie ein eingespieltes Team, eine Einheit, fest verbunden durch ihre Liebe.
    „Sobald wir wieder in New York sind, muss ich die letzten Vorbereitungen für die Wohltätigkeitsveranstaltung treffen“, erinnerte Julia ihn. „Hoffentlich wird der Event ein Erfolg.“
    New Yorks High-Society-Gastgeberinnen waren bekannt für ihre hervorragenden Wohltätigkeitsveranstaltungen, die nicht nur viel Geld einbrachten, sondern auch sehr exklusiv waren. Oberflächlich betrachtet hatten die Ehefrauen von Silas’ Milliardärsfreunden Julia herzlich aufgenommen und akzeptiert, aber ihr erstes, selbst organisiertes Fund-Raising war die wahre Feuerprobe, die sie bestehen musste.
    In den vergangenen sechs Wochen hatte sie dem Maler Modell gesessen, den Silas beauftragt hatte, ihr Porträt zu malen. Wie er es sich immer vorgestellt hatte, trug sie auf dem Bild die Juwelen des Maharadschas, Harry lag auf ihrem Schoß und spielte mit einem der kostbaren Armbänder.
    Auf ihrer Dinnerparty sollte das Porträt zum ersten Mal in der Öffentlichkeit gezeigt werden – zusammen mit den Juwelen. Eigentlich müsste schon allein der Schmuck garantieren, dass ihr Event eine Klasse für sich würde. Julia hatte eine Wohltätigkeitsorganisation für verwaiste und obdachlose Kinder gewählt und beschlossen, an dem Abend auch schockierende Fotos von Kindern auszustellen, die in ärmlichsten Verhältnissen lebten: obszöner Reichtum neben obszöner Armut. Die Juwelen des Maharadschas waren zehn Millionen Dollar wert, und Julia wollte diese Summe an Spendengeldern zusammenbringen – denn sicherlich sollte kein materieller Besitz für wertvoller gehalten werden als das Leben eines Kindes.
    „Danke“, flüsterte Silas und küsste Julia.
    „Wofür?“
    „Für so vieles. Ich hatte recht vor all den Jahren. Du bist wirklich die perfekte Ehefrau für mich. Und ich liebe dich mehr, als ich mit Worten sagen kann.“
    – ENDE –

Penny Jordan
    Hochzeitsglocken

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