Julia Collection Band 25
kaufe dasselbe Design wie die Hilton, nur sind meine Schuhe höher. Aber vermutlich ist mein Bankkonto auch dicker als ihres.“
Genau wie dein Ego, dachte Julia. „Ich bringe Sie hin, wenn Sie möchten.“ Alles, nur um sie loszuwerden, bevor Silas zurückkehrte.
„Großartig. Sie können meinen Mantel tragen. Ich habe ihn extra für mich anfertigen lassen. Da ist so ein Typ, der diese besonderen Katzen mit dem langen Fell züchtet …“
Julia drehte sich der Magen um. Dass Silas diese Frau liebte, war völlig ausgeschlossen. Abgesehen von allem anderen, war sie eindeutig nicht ganz normal.
Damit sie Aimee schnell loswurde, nahm Julia eine Abkürzung zum Hotel, die an einem Swimmingpool vorbeiführte. Offensichtlich sollte er gereinigt werden, denn das Wasser war abgelassen. Instinktiv achtete Julia darauf, nicht zu nah an den gefliesten Rand zu treten, gleichzeitig plagte sie sich mit dem schweren Pelzmantel über ihrem Arm. Deshalb wurde sie von dem Stoß völlig überrascht. Sie schrie auf, als sie das Gleichgewicht verlor, und im selben Moment schubste Aimee sie zum Rand des leeren Beckens.
Keine von ihnen hatte die drei Arbeiter bemerkt, die den Pool reinigen sollten. Für sie sah es so aus, als versuchte die eine Frau den Sturz der anderen zu verhindern. Innerhalb von Sekunden kamen sie Julia zu Hilfe und erwischten sie gerade noch, bevor sie an der tiefsten Stelle in den Pool gefallen wäre.
Als Silas vom Golfplatz kam, wartete Julia am Eingang auf ihn. „Was ist passiert?“, fragte er besorgt, als er ihre angespannte Miene sah.
„Aimee DeTroite wollte dich besuchen.“
„Was?“, rief er schockiert.
„Liebst du sie, Silas?“, fragte Julia. Sie musste es wissen, bevor sie ihm noch mehr erzählte. Sie musste ihn die Worte aussprechen hören, obwohl sie seine Antwort zu kennen glaubte. Oder zumindest die Antwort, die er ihr geben würde, wenn er der Mann war, für den sie ihn hielt.
„Was?“, wiederholte er.
„Liebst du sie?“
„Nein, tue ich nicht“, erwiderte er grimmig.
Er hatte ihr versprochen, immer ehrlich zu sein. Julia hatte ihm geglaubt, und sie glaubte ihm auch jetzt. Langsam stieß sie den angehaltenen Atem aus. „Aimee behauptet, sie würde dich lieben. Und sie behauptet …“
Silas fluchte laut. „Hier können wir nicht in Ruhe reden. Lass uns zur Villa zurückgehen. Aimee ist nicht mehr dort, oder?“
„Nein. Ich habe ihr erzählt, du seist nach London geflogen.“
„Danke, Julia. Ich versichere dir, dass sie mir nichts bedeutet.“
„Und ich glaube dir. Allerdings ist sie davon überzeugt, dass ihr dazu bestimmt seid, zusammen zu sein.“
„Sie ist eine Zwangsneurotikerin und verfolgt mich in New York schon seit Jahren.“
„Tja, ihrer Meinung nach hat sie viel mehr als nur das getan“, erwiderte Julia gespielt gelassen, während sie die Tür zur Villa aufschloss.
„Zum Beispiel?“, fragte Silas.
„Sie hat mir erklärt, ich müsste dich an sie abtreten, weil sie dein Kind bekommt.“ Inständig wartete Julia darauf, ihn sagen zu hören, dass das völlig ausgeschlossen sei. Als er es nicht tat, zerbrach etwas in ihr.
„Die Frau ist verrückt.“
„Aber es ist möglich, dass sie ein Baby von dir erwartet?“
Sie waren jetzt im Haus, und Silas schloss die Tür. „Ja“, erwiderte er vorsichtig. „Möglich ist es.“
Obwohl sicher würdevollere Antworten zur Auswahl standen, entschied Julia sich dafür, die übertrieben muntere Variante zu nehmen „Oh, wie lustig! Weil ich zufällig glaube, dass ich auch schwanger bin. Welche von uns ihr Kind wohl zuerst bekommt? Sie, nehme ich an.“
Und dann brach sie in Tränen aus.
„Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte Silas.
Julia nickte. Kurz entschlossen hatte er sie ins Bett gesteckt und saß neben ihr auf der Kante. „Aber erklär mir das alles bitte noch einmal.“
Er seufzte. „Meinetwegen. Aimee ist eine Zwangsneurotikerin und hat vor einiger Zeit beschlossen, dass sie mich liebt. Wo auch immer ich hingegangen bin, sie ist ebenfalls dort aufgetaucht. Sie hat meine Freunde angerufen und sich selbst zu Events eingeladen, wenn sie wusste, dass ich daran teilnehmen würde. Einmal hat sie sogar versucht, meinen Portier zu bestechen, damit er sie in meine Wohnung lässt, er hat jedoch abgelehnt. Allerdings hat sie es bis in den Sitzungssaal der Stiftung geschafft. Eine Angestellte hat sie nackt auf dem Tisch gefunden, und Aimee hat behauptet, ich hätte ihr befohlen, dort auf mich zu warten.
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