Julia Collection Band 25
spielte mit dem Thema „Mannschaftswettbewerb“. Cheerleader in einer hocherotischen Version eines Fußballdress würden die Hauptattraktion sein, dazu sollten ein neuer Cocktail und Miniportionen Curry mit Pommes in Plastikbehältern serviert werden.
Als das Telefon klingelte, sah Lucy besorgt hoch. Marcus. Das musste Marcus sein! Nervös befeuchtete sie sich die Lippen, bevor sie den Hörer abnahm.
„Dürfte ich bitte mit der Honourable Lucy Blayne sprechen?“
Wie konnte man gleichzeitig enttäuscht und erleichtert sein? „Hier ist Lucy Cardew“, verbesserte sie den Anrufer taktvoll.
„Oh, hallo. Andrew Walker. Ihr Cousin Johnny hat …“
Andrew Walker. Der Mann, der vielleicht Prêt a Party retten würde und das, was von ihrem Treuhandvermögen noch übrig war.
„Ja, natürlich!“, antwortete sie schnell.
„Hören Sie, ich weiß, es kommt ein bisschen plötzlich, aber ich bin ab morgen außer Landes. Hätten Sie vielleicht Zeit, sich heute mit mir zum Mittagessen zu treffen, damit wir die Sache besprechen und den Stein sozusagen ins Rollen bringen können?“
Lucy sah auf ihre Armbanduhr. Es war kurz nach zwölf. „Ich könnte ein spätes Essen um halb zwei schaffen.“
„Großartig. Ist Ihnen die Brasserie in der Pont Street recht?“
„Perfekt.“ Die Pont Street war gleich um die Ecke, und die Brasserie gehörte zu ihren Lieblingsrestaurants.
„Dann treffen wir uns dort um halb zwei.“
Nachdem sie aufgelegt hatte, blickte Lucy an sich herunter auf ihre Jeans. Für ein Geschäftsessen musste sie sich umziehen. Das Armani-Kostüm, natürlich – von ihren Freundinnen „die Rüstung“ genannt, weil Lucy es jedes Mal trug, wenn sie eine geschäftliche Besprechung hatte. Und immer, wenn sie zu Marcus ging, um Geld aus ihrem Treuhandvermögen zu erbitten.
4. KAPITEL
Um Punkt halb zwei, gestärkt mit zwei weiteren Tassen Espresso, kämpfte sich Lucy an den Paparazzi vorbei, die sich frech vor der Brasserie drängten und auf Prominente warteten. Die Empfangsdame erkannte Lucy und begrüßte sie mit einem herzlichen Lächeln, sobald sie die Tür aufstieß.
„Ich bin mit Mr. Walker verabredet, Andrew Walker.“
Der Maître d’hôtel kam auf sie zu. „Mr. Walker ist bereits hier und wartet an seinem Tisch.“
„Oh, Angelo, Sie sind zurück! War es schön bei Ihrem Sohn und Ihren Enkelkindern in Sydney?“, fragte Lucy freundlich.
„Der Junge macht sich so gut. Er hat inzwischen sein eigenes Restaurant“, erzählte ihr Angelo stolz, während er sie zu einem Tisch führte, der außer Hörweite der anderen stand.
Der Mann, der dort saß, stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. „Andrew Walker“, stellte er sich vor.
Mit einem freundlichen Lächeln schüttelte Lucy ihm die Hand und setzte sich. „Hallo, Andrew. Lucy Cardew.“
Mittleren Alters, mittelgroß und mit einem nichtssagenden freundlichen Gesicht saß Andrew Walker ihr gegenüber. Sein eleganter Anzug war offensichtlich maßgeschneidert. Dasselbe galt für die Schuhe, und das Hemd stammte unverkennbar aus der Jermyn Street. Im Grunde trug er die gleichen Sachen wie Marcus, aber während Marcus sich in seinen förmlichen dunklen Anzügen und maßgeschneiderten Hemden völlig wohlfühlte, wirkte Andrew Walker in seiner Garderobe weitaus weniger souverän.
Während er den Ober heranwinkte, sagte er zu Lucy: „Ihr Cousin hat sicher erwähnt, dass ich daran interessiert bin, Geld in Ihr Unternehmen zu investieren?“
„Ja“, gab Lucy zu. Sie dankte dem Ober für die Speisekarte und schüttelte den Kopf, als Andrew Walker fragte, welchen Wein sie gern hätte. „Danke, nur Wasser für mich.“
Erst nachdem das Essen serviert worden war, sprach Andrew wieder über seine Pläne, und selbst dann beugte er sich über den Tisch und dämpfte verschwörerisch die Stimme. „Ich muss darauf bestehen, dass Sie in diesem Stadium der Verhandlungen mit niemandem sonst darüber reden.“
„Mein Anwalt wird es ja wohl erfahren müssen“, protestierte Lucy.
„Letztlich, vielleicht. Ich würde es allerdings vorziehen, wenn mein Anwalt zuerst alle notwendigen Verträge aufsetzt. Der Erfolg meines Unternehmens hat leider dazu geführt, dass viele Leute unbedingt meine zukünftigen Investitionspläne herausfinden wollen. Wie viele Aufträge haben Sie zurzeit in Arbeit?“
„Sehr wenige“, gab Lucy ehrlich zu. „Ich nehme an, Sie kennen die finanziellen Probleme, denen ich mich im Anschluss an meine Scheidung stellen
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