Julia Collection Band 25
gesagt hatte.
„Bitte entschuldigen Sie mich einen Moment.“ Der ältere Mann verließ den Raum und nahm seinen Kollegen mit hinaus.
„Marcus, du darfst sie mir nicht kaufen“, meinte Lucy, sobald sie allein waren.
„Warum nicht? Gefallen sie dir nicht? Ich finde, sie stehen dir hervorragend.“
Nicht gefallen? Wollte er sie aufziehen? Jeder Frau würden solche Diamanten gefallen. „Natürlich gefallen sie mir. Aber darum geht es nicht.“
„Nein? Worum dann?“
„Um die Kosten, selbstverständlich. Sie sind garantiert schrecklich teuer.“
Mit gerunzelter Stirn sah Lucy ihn so bekümmert an, dass Marcus tatsächlich selbst die Stirn runzelte. Von all den Frauen, denen er schon Schmuck gekauft hatte, war Lucy die erste, die ihn bat, es wegen des Preises nicht zu tun.
Der Verkäufer kehrte mit einem viereckigen Etui zurück.
„Wir nehmen die Ohrringe“, sagte Marcus gelassen.
„Ah, Señor, Sie werden es nicht bereuen.“ Der Verkäufer strahlte. „Die Steine werden mehr als ihren Wert behalten. Und mir ist der Gedanke gekommen, dass Sie sich vielleicht auch diesen Armreif ansehen möchten. Denn auch diese Diamanten sind lupenrein, aber jeder hat nur ein Karat. Der Reif selbst ist aus Platin und Weißgold. Ein modernes und dennoch sehr feines Design“, schwärmte er und nahm den Reif aus dem Etui, damit sie ihn betrachten konnten.
Wieder hielt Lucy den Atem an. Der Armreif war wunderschön, schlicht und elegant, mit drei versetzt angeordneten Diamanten.
„Probier ihn an“, drängte Marcus sie.
„Nein“, erklärte sie energisch und stand auf. „Er ist sehr schön, aber ich trage nicht viel Schmuck. Die Ohrringe sind mehr als genug.“
Während Marcus bezahlte, wartete sie taktvoll im Hauptraum des Ladens. Draußen, im Nachmittagssonnenschein, sehnte sie sich danach, näher an Marcus heranzurücken und ihn unterzuhaken. Noch lieber wäre es ihr natürlich gewesen, wenn er ihre Hand nehmen würde. Natürlich tat er nichts dergleichen. Ein kleiner, unerwartet heftiger Schmerz durchfuhr Lucy.
„Danke für die Ohrringe“, sagte sie ruhig. „Sie sind herrlich, doch du hättest das wirklich nicht tun sollen.“
Aber er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. „Möchtest du dir noch irgendetwas anderes ansehen? Viel Zeit haben wir allerdings nicht mehr. Unser Wagen müsste in einigen Minuten hier sein.“
Eigentlich wollte sie nur so schnell wie möglich zum Hotel zurückfahren, um mit Marcus allein zu sein. Seit er sie am Morgen vor ihrer Abfahrt geküsst hatte, sehnte sie sich nach ihm, von Minute zu Minute stärker und stärker. Sie begehrte Marcus, begehrte ihn verzweifelt, ungeduldig und total.
„Was hältst du davon, heute Abend auf der Terrasse zu essen? Wir können auch ausgehen oder im Hotelrestaurant essen, wenn du möchtest. Ich dachte nur, dass wir hier oben ungestört sind. Morgen Vormittag kehren wir nach London zurück, und zwar in unseren neuen Rollen als Verlobte, deshalb ist der heutige Abend vielleicht eine gute Gelegenheit, in Ruhe über etwaige Sorgen zu sprechen, die du dir wegen unserer gemeinsamen Zukunft machst.“
„Essen auf der Terrasse klingt wundervoll“, antwortete Lucy wahrheitsgemäß. Sie waren gerade aus Palma zurückgekommen und standen in ihrer Suite.
„Wir werden auch über Prêt a Party reden müssen.“
Erschrocken wurde Lucy klar, dass sie kaum einen Gedanken an ihre Firma verschwendet hatte, seit sie ins Flugzeug nach Mallorca gestiegen war. „Oh, du brauchst …“, begann sie sofort, Marcus zu versichern, dass er ihr kränkelndes Unternehmen nicht retten musste, doch dann verstummte sie. Andrew Walker wollte nicht, dass sie in diesem frühen Stadium der Verhandlungen mit irgendjemandem darüber sprach. Bis er mit einem bindenden Angebot wieder an sie herantrat, hatte sie eigentlich auch nichts zu berichten, oder? Wenn sie Marcus jetzt erzählte, dass ihre Probleme mit der Agentur gelöst waren, weil sie einen Geldgeber gefunden hatte, und Andrew Walker sie dann im Stich ließ, würde sie sehr dumm und leichtgläubig dastehen. Und sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie wütend und verächtlich Marcus reagiert hatte, als herausgekommen war, dass Nick sie betrogen hatte. Ein zweites Mal würde ihr das nicht passieren.
„Müssen wir heute Abend über Prêt a Party reden? Ich dachte …“
„Was?“, fragte Marcus.
„Dass dieser Abend für uns ist“, flüsterte Lucy errötend.
„Für uns? Tja, trotzdem wäre es
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