Julia Collection Band 25
Marcus ihr gerade unmissverständlich erklärt hatte, würde ihre Ehe für immer sein. Und das wünschte sie sich doch so sehr. Sie wollte jeden Morgen neben ihm im Bett aufwachen, Kinder von ihm bekommen und zusammen mit ihm alt werden.
Liebe konnte sich allmählich entwickeln, oder? Und Marcus begehrte sie. Anders als Nick gefiel es ihm, Sex mit ihr zu haben. Zumindest hatte er es gesagt.
„Marcus, falls wir tatsächlich heiraten … meinst du nicht, dass die Leute es seltsam finden und Fragen stellen werden?“
„Warum sollten sie? Und wenn sie es tun, antworte ich einfach, ich hätte schon immer geplant, dich zu heiraten. Da Nick Blayne mir in der ersten Runde zuvorgekommen sei, würde ich jetzt sichergehen, dass ich dich nicht noch einmal an jemand anders verliere.“
Wenn es doch nur die Wahrheit wäre, dachte Lucy mit Tränen in den Augen.
„Also? Nimmst du meinen Heiratsantrag an? Ich denke wirklich, dass eine Ehe zwischen uns sehr gut funktionieren wird, Lucy. Und ich will alles dafür tun, was in meiner Macht steht.“
„Ich weiß nicht. Ich bin so durcheinander …“
Marcus hörte sich eher an, als würde er eine geschäftliche Besprechung leiten. Aber andererseits war ihre Heirat für ihn tatsächlich so etwas wie ein geschäftliches Abkommen.
„Vielleicht sollte ich wieder mit dir ins Bett gehen“, meinte er sanft. „Möglicherweise hilft dir das, eine Entscheidung zu treffen.“
Augenblicklich schmolz Lucy vor Sehnsucht dahin, und irgendwie nickte sie matt.
„Gut, das ist also abgemacht“, sagte Marcus zufrieden. „Wir geben es erst offiziell bekannt, wenn ich mit deinem Vater gesprochen habe. Außerdem würde ich es vorziehen, dass wir deinen Ring nach unserer Rückkehr in London kaufen. Wir haben einen Familienverlobungsring, den meine Mutter allerdings so hässlich findet, dass sie damals gedroht hat, meinen Vater nicht zu heiraten, wenn er sie nicht selbst einen aussuchen lässt. Ich glaube sowieso, dass es für Verlobte schöner ist, den Ring gemeinsam auszuwählen …“
„Ich bin ganz deiner Meinung“, unterbrach ihn Lucy. Ihr war ein bisschen schwindlig. Passierte dies wirklich? Saß sie hier mit Marcus am Frühstückstisch und redete über ihre Verlobung, nachdem sie eine wundervolle Nacht mit ihm verbracht hatte?
„Wir haben praktisch schon Oktober. Anfang Dezember habe ich Geburtstag, deshalb wäre ich gern spätestens Ende November verheiratet. Nur eine kleine Hochzeit, wenn dir das recht ist?“
„Ja, natürlich. Nur eine standesamtliche Trauung …“
„Nein.“ Entschieden schüttelte Marcus den Kopf. „Nein, ich möchte auch eine kirchliche Trauung, Lucy. Schließlich sind wir uns einig, dass wir eine lebenslange Bindung eingehen. Du hast Nick nicht in der Kirche geheiratet, deshalb sehe ich keinen moralischen oder rechtlichen Grund, warum wir es nicht tun sollten. Ich denke, die Brompton Oratory ist wohl die beste Wahl. Du wirst in deinem Londoner Elternhaus heiraten wollen, und da es in Knightsbridge liegt …“
Starr sah Lucy ihn an. Die Brompton Oratory war die Lieblingskirche vieler Bräute und Brautmütter der High Society und sehr imposant.
Nach einem Blick auf seine Armbanduhr sagte Marcus: „Es ist fast elf, und wir treffen uns um halb eins mit Beatrice in Palma. Also haben wir nur noch eine halbe Stunde, um uns fertig zu machen. Und ich sollte sie besser anrufen und daran erinnern. Meine Schwester hat ein Gedächtnis wie ein Sieb.“
Beide standen auf, und einer plötzlichen Eingebung folgend, umarmte Lucy Marcus und küsste ihn sanft. Traurig spürte sie, wie er starr wurde, und sie ließ ihn los und trat von ihm zurück.
Mit zusammengekniffenen Augen musterte Marcus sie. Dass sie ihn begehrte, war ja völlig in Ordnung, aber er war nicht sicher, was er von seinem heftigen Verlangen nach ihr hielt. Zweifellos würde es seinen Zwecken dienen, wenn sie in seinen Armen die Beherrschung verlor, doch seine Selbstbeherrschung wollte er auf keinen Fall verlieren, schon gar nicht wegen Lucy. Zugeben zu müssen, dass das durchaus möglich wäre, gefiel ihm gar nicht.
Trotzdem, er konnte es sich nicht leisten, sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor den Kopf zu stoßen, indem er sie scheinbar zurückwies.
Als Marcus plötzlich nach ihr griff und sie an sich zog, sah Lucy ihn überrascht an.
Wie und wann hatte er den Gürtel des Bademantels gelöst und die Hände auf ihre nackte Haut gleiten lassen?
Instinktiv schmiegte sie sich an ihn und stellte
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