Julia Collection Band 26
sollte.
Jetzt waren die Möbel und das Parkett blank poliert, die Fenster glänzten, und jeder einzelne Türknopf schimmerte golden, was allein den Kindern zu verdanken war. Vor der Veranda waren die Rasenflächen so grün und gepflegt wie eine Parklandschaft.
Annie und Theo, die in Melbourne wohnten, waren am späten Nachmittag eingetroffen. Sie platzten geradezu vor Stolz und konnten es kaum erwarten, den anderen ihr Baby, den erstgeborenen Sohn, zu präsentieren.
„Typisch für euch, dass ihr damit gewartet habt, bis die meiste Arbeit getan war“, zog Kane sie auf.
Annie sah ihn empört an. „Na, jetzt hör mal! Theo einen Sohn zu schenken war der härteste Job, den ich je gemacht habe.“
„Und das von der Frau, die gerade ihr Studium beendet hat“, sagte Charity zu Kane.
Theo nickte bestätigend. „Ich war im Kreißsaal mit dabei, und ich könnte selbst nicht sagen, was mehr Arbeit war.“
Annie schmuste mit ihrem kleinen Baby und strahlte. „Aber Thomas war es wert, nicht wahr, kleiner Mann?“
Lächelnd betrachtete Sarah ihren kleinen Neffen. Charity, die sie dabei beobachtete, meinte: „Na, fühlst du dich auch immer wie eine Glucke, wenn du ein kleines Baby siehst?“
Sarah lachte, sie und Reid sahen sich an. Genau darüber hatten sie vor Kurzem noch gesprochen.
„Vielleicht bekommst du ja beim nächsten Mal einen Jungen“, schlug Annie vor.
„Wenn wir noch ein Kind bekommen, wünscht Reid sich auf jeden Fall wieder eine Tochter“, teilte Sarah den anderen mit. „Du bist total verrückt nach deinen Mädchen, nicht wahr, Reid?“
In diesem Moment erklang ein lauter Schrei aus dem Garten. Die anderen Kinder hatten endlich die dreijährige Lucy in ihrem Versteck gefunden. Jetzt flüchtete sie über den Rasen und versuchte, Ben, ihrem Cousin, Kanes und Charitys jüngstem Sohn, zu entkommen.
Reid lächelte. „Ich glaube, ich habe wirklich Feuer gefangen, wenn ich mir nach Lucy noch ein drittes Kind wünsche.“
Lucy, ihre jüngere Tochter, war von Geburt an ziemlich anstrengend gewesen. In letzter Zeit hatte sie eine Leidenschaft für kleine Tiere entwickelt, die ihre Eltern ziemlich auf Trab hielt.
In diesem Moment hatte Ben sie erwischt. Sie schrie laut auf und war offensichtlich nicht sehr entzückt darüber.
„Da muss ich wohl mal Frieden stiften“, meinte Reid und sprang auf.
„Ich denke, wir sollten die Kinder jetzt ins Haus bringen“, sagte Charity. „Sonst sind sie viel zu aufgeregt und können die ganze Nacht nicht schlafen.“
„Dafür bekommen sie von mir als Belohnung heißen Kakao und Sandwiches“, versprach Sarah. „Wir wollen schließlich nicht, dass sie morgen auf der Party müde und schlecht gelaunt sind.“
Eigentlich sollte die Party am Samstagnachmittag beginnen. Tatsächlich war ganz Southern Cross um vier Uhr bereit für den Ansturm der Gäste.
Alle Vasen im Haus waren voller Blumen aus dem Garten – roter und pinkfarbener Ingwer, lila Bougainvilleen, aprikosenfarbene Frangipani und orangefarbene Helikonien –, große Sträuße in bunten tropischen Farben.
Die Flügeltüren waren weit geöffnet, damit die Gäste leicht von den Innenräumen auf die Veranda gelangen konnten, die mit bunten Girlanden und Laternen geschmückt war.
Große Tische waren mit blütenweißen Tischdecken gedeckt. Sie standen an einer Wand des Wohnzimmers und dienten als Bar für die Gäste. Neben Champagner und Wein gab es Punsch in einer riesigen Bowlenschale, die Cob und Jessie zu ihrer Hochzeit bekommen hatten.
In der Küche kümmerte Rob, der Koch, sich gerade um die letzten Vorbereitungen für das Essen.
Sarah, die zuerst ihren Töchtern beim Anziehen geholfen hatte, schminkte sich gerade. Reid stand nebenan im Badezimmer mit nacktem Oberkörper vor dem Spiegel und rasierte sich.
Als Sarah fertig war, ging sie zu ihm, um sich davon zu überzeugen, dass er Fortschritte machte.
Bei ihrem Anblick machte er große Augen. „Wow, du siehst ja fantastisch aus!“
Sie trug ein schulterfreies blaues Seidenkleid, dazu auffällige silbergraue Ohrringe.
„Du kannst dich auch sehen lassen, Geburtstagskind, selbst wenn du noch voller Rasierschaum bist.“
Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Im Spiegel trafen sich ihre Blicke, und sie teilten ein sehr inniges Lächeln miteinander, das voll sexuellen Versprechens war. Mit Freude dachte Sarah an die folgende Nacht, da sie endlich wieder allein sein würden.
„Du siehst so gut aus, dass ich dich am liebsten ein
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