Julia Collection Band 27
mit Kindern nichts anfangen konnte.
„Herzlichen Glückwunsch“, brachte Travis schließlich hervor, nachdem er den ersten Schock verkraftet hatte. „Was hat sich während unserer Abwesenheit noch alles getan?“
„Andover hat vor ein paar Tagen geheiratet“, verkündete David, der sich offensichtlich über Travis’ Verwunderung köstlich amüsierte. „Im Moment ist er gerade auf Hochzeitsreise in Europa.“
„Ich fasse es nicht.“ Feixend schüttelte Travis den Kopf. „Hat noch jemand von unseren Bekannten die Reihe der glücklich Vermählten verstärkt?“
„Noch nicht.“ David lachte. „Aber wer weiß, du und Darin, ihr könntet die nächsten Clubmitglieder sein, die zum Altar schreiten.“
Travis hob abwehrend die Hände. „Ich nicht. Ich bin nicht für die Ehe geschaffen.“
„Nein.“ Die Antwort des Scheichs war schlicht, doch sein Tonfall und sein Blick machten seinen Standpunkt mehr als deutlich.
Bevor sich alle von der Überzeugungskraft erholt hatten, die hinter Darins einsilbiger Antwort steckte, kam Ryan Evans zu der Gruppe in der Eingangshalle geschlendert. „Hallo, Travis, wird ja auch mal Zeit, dass du auftauchst. Du hast mich heute Abend fünfundzwanzig Dollar gekostet. Wenn du eine Stunde eher gekommen wärst, dann hätte ich den Pott gewonnen.“
„Hallo, Ryan.“ Travis umarmte seinen besten Freund brüderlich und klopfte ihm auf die Schulter. „Wie geht es dir sonst so, außer dass du mal wieder eine Wette verloren hast? Du bist nicht eingefangen worden, während wir weg waren, oder?“
Ryan schnaubte. „Eher lernt ein Esel fliegen.“
David lachte. „Ich überlasse es Ryan, euch auf den neuesten Stand zu bringen“, meinte er und wandte sich ab, um sich wieder um seine anderen Gäste zu kümmern. „Außerdem muss ich Alex sagen, dass er die Wette gewonnen hat, und ihm seinen Gewinn auszahlen.“
Während David und seine Frau davongingen, bedeutete Ryan den Neuankömmlingen, ihm zu der Bar zu folgen, die am anderen Ende des Zimmers aufgebaut war. „Kommt, lasst uns ein Bier trinken, und ich erzähle euch alles.“
Nachdem Travis von dem jungen Barkeeper eine Flasche Bier bekommen hatte, legte er den Kopf zurück und trank einen großen Schluck. Das war das kalte Bier; jetzt fehlten ihm nur noch die Dusche und eine Mütze voll Schlaf.
„Bevor du uns von diesem neuen Fall erzählst, möchte ich gern wissen, ob es Carrie gut geht.“ Er sah sich um. „Ist sie heute hier?“
„Deine Schwester?“, fragte Darin und trank einen Schluck schwarzen Kaffee, den er sich vom Barkeeper hatte geben lassen.
Travis nickte. „Sie im Auge zu behalten ist fast ein Vollzeitjob.“
Ryan wandte sich an Darin. „Ja, und während ihr zwei in Obersbourg wart, musste ich für Travis babysitten.“ Er lächelte verschmitzt. „Doch heute habe ich mal frei. Carrie und ihre Freundin Stephanie Firth organisieren irgendeinen Highschool-Ball oder so etwas Ähnliches.“
Lachend meinte Travis: „Aber wie ich sehe, hast du das Ganze überlebt.“
„Carrie-Bärchen war nicht gerade glücklich darüber, dass ich sie ständig überwacht habe“, meinte Ryan, wobei seine braunen Augen funkelten. „Doch ich kann dir mit hundertfünfzigprozentiger Sicherheit sagen, dass sie noch immer genauso rein ist wie am Tag deiner Abreise nach Obersbourg.“ Er trank einen Schluck Bier. „Allerdings bin ich verdammt froh, dass du wieder zu Hause bist. Jetzt kannst du sie übernehmen. Im Augenblick hat sie ein Auge auf den neuen Doktor in der Stadt geworfen und versucht, alles über ihn herauszubekommen.“
„Wie heißt der Typ? Was weißt du über ihn? Ist er mit Carrie schon ausgegangen?“ Wie Schüsse aus einem Maschinengewehr feuerte Travis seine Fragen an Ryan ab, denn er war alles andere als erfreut über das, was sein Freund ihm erzählte.
„Nathan Beldon heißt der Mann, aber das ist auch schon alles, was ich über ihn weiß.“ Ryan nahm sich eine Handvoll Erdnüsse aus einer Schale. „Er lebt sehr zurückgezogen und geht auf keine der Partys, zu der er eingeladen wird. Und das wurmt Carrie-Bärchen. Sie hat ihn bisher noch nicht getroffen – aber nicht, weil sie es nicht versucht hätte.“
„Es ist mir egal, wie freundlich oder unsozial dieser Kerl ist, solange er sich von meiner Schwester fernhält“, meinte Travis und runzelte die Stirn.
„Wie alt ist deine Schwester?“, fragte Darin.
„Sie ist vierundzwanzig.“ Travis schüttelte den Kopf. „Aber sie ist viel zu naiv,
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