Julia Collection Band 27
Schlag und einen Schrei. Sie riss die Augen auf. Keith hatte Dorian zu Boden geworfen und benutzte ihn als Punchingball. Die Waffe war unter einen Stuhl gerutscht.
Andrea hatte Angst, dass Keith dabei war, Dorian umzubringen. „Nein, Keith, hör auf! Du gehst zu weit!“
„Er wollte dich erschießen!“, stieß Keith aus.
„Hat er aber nicht, und ich will nicht, dass du ihn umbringst! Bitte, hör auf.“
Keith zögerte kurz, bevor er sich von Dorian erhob. Er schlang die Arme um Andrea. „Zum Glück war ich rechtzeitig hier.“
Dorian blutete, und er wusste, was ihn erwartete. Vorsichtig und langsam kroch er vorwärts, bis er die Waffe unter dem Stuhl greifen konnte.
Dann taumelte er auf die Füße, die Pistole in der Hand. „Bleibt, wo ihr seid, oder ich bringe euch beide um.“
Andrea spürte, dass Keith erstarrte. „Ich wusste, ich hätte dich kalt machen sollen“, zischte er wütend.
„Ich werde hierfür nicht ins Gefängnis gehen. Tut jetzt nichts Unüberlegtes, was mich zwingen würde, euch umzubringen.“ Dorian flüchtete aus dem Zimmer, nur wenige Sekunden, bevor die restlichen Mitglieder des Clubs eintrafen.
„Es ist Dorian, wie wir vermutet haben. Er ist nach hinten gerannt!“, rief Keith, und sie alle liefen durchs Haus. Gerade als sie die Tür mit dem zerbrochenen Glas erreichten, hörten sie einen Schuss.
Geschockt sahen sie hinaus und bemerkten Dorian auf dem Boden neben dem Pool. „Er hat sich umgebracht“, verkündete Keith. „Es tut mir leid, Sebastian.“
„Wahrscheinlich ist es das Beste, Keith“, meinte Sebastian. „Traurig und unnötig, aber unter den gegebenen Umständen das Beste.“
Sie vergewisserten sich, dass für Dorian wirklich jede Hilfe zu spät kam, und riefen dann die Polizei.
Der Rest des Tages glich einem Albtraum, und Andrea wusste, dass sie nicht so schnell darüber hinwegkommen würde, dass ein Mensch sich in ihrem Garten erschossen hatte.
Nachdem die Polizei und alle anderen endlich wieder abgerückt waren, verschloss Keith alle Türen, um Andrea ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Sie sah wirklich mitgenommen aus. Dann ging er zu ihr ins Wohnzimmer und setzte sich neben sie auf die Couch, bevor er sie in die Arme zog.
„Versuch dich zu entspannen und all das zu vergessen“, murmelte er. „Es ist vorbei.“
Sie schmiegte sich an ihn. „Bei dir fühle ich mich sicher.“
„Gut. Andrea …“ Er hielt sie fest umschlungen, während er ihr die Arbeit des „Texas Cattleman’s Clubs“ erklärte, bei der es darum ging, unschuldige Menschen zu beschützen. „Aber das, was wir tun, ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, Liebling.“
„Es tut mir leid, dass ich mich so darüber aufgeregt habe, als Laura mir von dem Club erzählt hat. Dorian hat ihr anscheinend davon berichtet. Wie auch immer, ich werde kein Sterbenswörtchen sagen, aber wird das so weitergehen? Ich meine, muss ich mir jedes Mal, wenn du weg bist, Sorgen machen, dass du zu einer gefährlichen Mission unterwegs bist?“
Keith lachte. „Natürlich nicht.“ Was sollte er ihr sonst antworten? Ja, Liebes, es ist durchaus möglich, dass ich sage, ich bin auf Geschäftsreise, während ich in Wahrheit mein Leben für andere riskiere. Nein, das konnte er ihr jetzt nicht zumuten, nicht nach allem, was sie heute durchgemacht hatte. Und er würde niemals etwas tun oder sagen, was die Sicherheit des Babys gefährden könnte.
„Dann kann ich also darauf zählen, dass du mich wissen lässt, wenn ein anderer Bösewicht auf der Bildfläche erscheint und du womöglich in Gefahr bist, weil du ihn verfolgst?“
„Du warst diejenige, die heute in Gefahr war, Andrea“, sagte er zärtlich. „Nicht ich. Wirst du weiterhin für das Frauenhaus arbeiten?“
„Das würde ich gern, ja.“
„So geht es mir auch mit dem, was ich tue.“
Sie umarmten sich und hielten sich eine lange Zeit einfach nur fest umschlungen. Beide halfen sie Menschen, die weniger Glück hatten als sie selbst, und keiner konnte den anderen bitten, damit aufzuhören.
„Wie viel Zeit brauchst du, um eine Hochzeit zu planen?“, fragte Keith plötzlich.
Andreas Puls beschleunigte sich. „Eine große Hochzeit oder eine einfache?“
„Was ist dir lieber?“
„Eine ganz schlichte Zeremonie.“ Sie schmiegte die Wange an seine Brust und konnte seinen Herzschlag hören.
„Dann lass es uns tun, so schnell wie der große Tag arrangiert werden kann.“
„Oh, Keith!“ Sie schlang die Arme um seinen Hals. „Ich
Weitere Kostenlose Bücher