Julia Collection Band 27
Darling.“
Ihre Kraft kehrte langsam zurück. Der Schock, den das Wiedersehen mit Travis und die Erkenntnis, dass sie sich an Teile ihrer Vergangenheit erinnern konnte, ausgelöst hatte, klang ab. „Bitte, lass mich herunter“, sagte sie und ärgerte sich, dass ihre Stimme so zittrig und verletzlich klang.
„Noch nicht, Darling.“ Der zärtliche Ton in Travis’ Stimme löste erneut einen wohligen Schauer bei ihr aus.
„Ich kann allein gehen“, beharrte sie.
Er schüttelte den Kopf. „Es ist besser, wenn du deine Beine für ein paar Minuten hochlegst.“
„Was ist los?“, fragte David, als er in die Küche kam. „Ich habe Ryan rufen hören, dass jemand ohnmächtig wird.“
„Natalie war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen“, antwortete Travis. „Ich glaube, sie sollte sich für eine Weile hinlegen. Wo ist ihr Zimmer?“
„Natalie?“, fragte David verwirrt.
„Ihr Zimmer ist am Ende des Flurs“, erklärte Marissa, die hinter ihrem Mann in die Küche gekommen war.
Natalie war die ganze Sache äußerst peinlich, und sie wünschte, die anderen würden einfach gehen und vergessen, dass sie existierte. „Mir geht es gut. Wirklich.“ Sie versuchte es ein letztes Mal. „Ich habe nur leichte Kopfschmerzen.“
Aber Travis ignorierte ihre Proteste und folgte Marissa durch den Flur zu Natalies Zimmer. Als er sie vorsichtig auf das Bett gelegt hatte, setzte er sich neben sie und nahm ihre Hand in seine. „Erinnerst du dich, wer ich bin, Natalie?“
Als sie zu ihm aufsah, schossen ihr Bilder von ihrem Zusammensein durch den Kopf. Travis, den sie in dem Restaurant, in dem sie als Kellnerin gearbeitet hatte, getroffen hatte. Travis, der mit ihr zusammen lachte, während sie Popcorn aßen und gemeinsam Videos in ihrer bescheidenen Wohnung ansahen. Und Travis, der sie in seinen Armen hielt und sie mit einer Zärtlichkeit liebte, die ihr noch jetzt den Atem raubte.
Dann, genauso plötzlich, kam die Erinnerung daran, wie er sie belogen hatte. Ihr Kopf pochte, als sie noch einmal den Schmerz und die Wut durchlebte, als sie herausgefunden hatte, dass er nicht der war, für den er sich ausgab.
Er hatte ihr erzählt, er sei ein Cowboy aus Texas, der nach Chicago gekommen war, um mal etwas anderes zu tun als den Staub zu schlucken, den die Rinderherden aufwirbelten. Doch das war meilenweit von der Wahrheit entfernt gewesen. Als er unbeabsichtigt seinen Ausweis in ihrer Wohnung hatte liegen lassen, hatte sie erfahren, dass an seiner Geschichte kein Körnchen Wahrheit gewesen war. Er war alles andere als ein normaler Mann. Nicht nur, dass er ein erfolgreicher Staatsanwalt war, nein, er war auch noch ein Multimillionär.
„Natalie, weißt du, wer ich bin?“, wiederholte er und strich ihr zärtlich ein paar Haare aus dem Gesicht.
„Ja, ich erinnere mich an dich“, antwortete sie und schloss die Augen. Die Sorge, die sie in den Tiefen seiner braunen Augen zu erkennen glaubte, war wahrscheinlich nichts weiter als eine Illusion.
„Weißt du auch, wer du bist?“, fragte er weiter.
„Ja. Ich bin Natalie Perez.“
„Kannst du dich erinnern, was geschehen ist, Darling? Oder warum du nach Texas gekommen bist?“, wollte er wissen, wobei seine Stimme so zärtlich klang, dass Natalie leicht erzitterte.
Sie öffnete die Augen und blickte ihn an. „Ich …“ Sie hielt inne, um nachzudenken. Aber so sehr sie es auch versuchte, es fiel ihr einfach nicht ein, warum sie nach Royal gekommen war. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich hierherkommen musste.“
„Travis, könnten wir dich einen Augenblick sprechen?“, fragte David.
Travis drehte sich um und sah David, Darin, Alex Kent und einen nervös wirkenden Ryan – der noch immer das schreiende Baby auf dem Arm hielt – an der Tür stehen. Travis schenkte Natalie ein, wie er hoffte, aufmunterndes Lächeln. „Ich bin gleich zurück, Darling.“
Er stand auf und wartete, bis Marissa seinen Platz neben Natalie eingenommen hatte, bevor er sich zu den Männern im Flur gesellte.
Alex Kent, ein weiteres Mitglied des „Texas Cattleman’s Club“, sprach als Erster. „Ryan hat uns erzählt, dass du Jane kennst. Er sagt, ihr Name sei Natalie.“
Travis nickte. „Ich habe sie getroffen, als ich im letzten Jahr an diesem Fall in Chicago gearbeitet habe.“
„Nun, das erklärt zumindest, wer ihr unsere Karte gegeben hat“, meinte David, der seine Stimme so weit erhob, dass man ihn trotz des Babygeschreis hören konnte.
„Bevor wir anfangen
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