Julia Collection Band 27
profitieren, wenn Sebastian aus dem Weg wäre. Dass er Ihrer Schwester das Herz gebrochen hat, ist eine Sache. Aber es ist etwas anders, wenn er Geld gestohlen hat. Erzählen Sie mir die Geschichte.“
„Holly hatte sich von Dorian zur Einrichtung eines gemeinsamen Kontos überreden lassen. Er meinte, wenn sie erst verheiratet wären, würden sie ohnehin alles miteinander teilen, und er wolle auf Dauer keine getrennten Kassen.“
Jason beobachtete Meredith beim Erzählen. Wenn er auch nur ein Fünkchen Verstand besäße, würde er sie nicht berühren oder mit ihr flirten. Sie war definitiv keine Frau, mit der er sich verabreden wollte. Und doch hatte sie etwas an sich, das ihn unglaublich anzog.
„Und obwohl Holly für Ihr Verständnis bestimmt nicht viel besaß“, fuhr Meredith fort, „hatte sie doch einige Tausend Dollar gespart, mit denen Dorian dann einfach verschwunden ist.“
„Das ist etwas anderes, als eine Frau sitzen zu lassen, nachdem man ihr gesagt hat, dass man sie liebt.“
„Nur wenn Geld für Sie wichtiger ist als Liebe!“, entgegnete Meredith, und Jason wusste, dass er jetzt in ihren Augen noch schlechter dastand als vorher. Aber es war eigentlich egal, da sie ohnehin schon eine schlechte Meinung von ihm hatte.
„Haben Sie Kontoauszüge?“
Merry wurde erneut rot, und er fragte sich, ob sie ihm etwas vormachte. „Dorian hat alle Belege. Er hatte Holly erzählt, dass er das Konto auf einer Bank mit einem besseren Service einrichten würde. Sie hat ihm eine Bankvollmacht gegeben. Ich habe keinen Beweis für das, was er getan hat. Er war sehr clever.“ Sie starrte ihn mit großen Augen an. „Sie glauben mir nicht, oder?“ Sie klang ebenso resigniert wie ärgerlich.
Jason dachte nach, bevor er antwortete. „Irgendwie glaube ich Ihnen, aber ich wünschte, Sie hätten handfeste Beweise für das, was Sie mir erzählt haben.“
„Er hat das Geld genommen. Und ich wette, dass er mit der Sache bei ‚Wescott Oil‘ zu tun hat. Der Mann ist gierig, hart und skrupellos. Aber ich habe Sie nicht überzeugt.“ Meredith klang entmutigt.
„Ich höre Ihnen zu und denke darüber nach, aber Beweise würden einen großen Unterschied machen. Sie wissen doch, was man Frauen nachsagt, die sitzen gelassen worden sind.“
Sie stand aufgebracht auf. „Ich bin erschöpft und möchte gern schlafen gehen.“
„Sicher.“ Jason erhob sich ebenfalls. „Möchten Sie morgen früh länger schlafen oder geweckt werden?“
„Ich würde lieber ausschlafen.“
„Das passt mir gut.“ Er dachte an die Termine, die er würde verlegen müssen, um bei ihr bleiben zu können. Dennoch fand er Gefallen an der Aussicht. „Ich werde früh aufstehen. Ich mache zuerst immer mein Krafttraining. Wenn Sie möchten, können Sie den Fitnessraum benutzen.“
„Danke, ich trainiere normalerweise auch morgens.“
„Das überrascht mich nicht“, bemerkte er trocken und ging vor, während er ihr aus den Augenwinkeln heraus einen Blick zuwarf. Er war bisher kaum mit kleinen Frauen ausgegangen und mochte es gar nicht, den Kopf senken zu müssen, um eine Frau zu küssen. Ihm war es viel lieber, eine große Frau im Arm zu halten. „Haben Sie gerade zwischen zwei Jobs etwas freie Zeit?“
„Richtig.“
„Also haben Sie die Zeit, in privaten Männerclubs aufzutauchen, Reifen aufzuschlitzen und dergleichen?“
Merry sah ihn vernichtend an. „Dorian Brady ist ein Teufel, und ich denke nicht, dass er ungestraft davonkommen sollte.“
„Vielleicht sollten Sie das einem Gericht überlassen.“
An der Schlafzimmertür drehte sie ihm das Gesicht zu. „Sie können mich hier nicht ewig festhalten.“
„Das habe ich auch nicht vor. Ich habe Sie heute Abend auf der Straße aufgelesen, und wenn Sie Dorian in Ruhe lassen, können Sie Ihrer Wege gehen. Werden Sie Dorian in Ruhe lassen?“
„Vermutlich.“ Sie seufzte.
„Ich denke, er hat schon gelitten.“
„Ihr steckt doch alle unter einer Decke“, bemerkte sie düster.
„Ich sagte Ihnen doch schon, dass ich noch nie falsche Heiratsversprechen gegeben habe. Werfen Sie mich bitte nicht in einen Topf mit Dorian Brady.“
„In Ordnung. Ich entschuldige mich dafür.“
„Gut.“ Jason stützte sich mit einer Hand am Türpfosten über ihrem Kopf ab. „Sie wissen, dass diese Nacht nicht verschwendet werden müsste.“
„Verschwendet?“, fragte Meredith atemlos. Er legte die Hand auf die kleine Ader an ihrem Hals und fühlte, wie ihr Puls raste. Er wartete ihren
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