Julia Collection Band 27
die sie überhaupt nach Royal gebracht hatte. Wenn sie jetzt mit ihm schlief, würde das nur noch ein weiteres Puzzleteil zu ihrem ohnehin komplizierten Leben hinzufügen, ganz zu schweigen davon, dass es auch sein Leben durcheinanderbringen würde.
Während er unter der Decke lag und sich bemühte, seinen Körper zu entspannen, drang plötzlich Natalies angsterfüllte Stimme durch das Babyfon und jagte ihm einen Schauder über den Rücken, der nichts mit der eiskalten Dusche zu tun hatte. „Nein! Sie dürfen mir das Baby nicht wegnehmen!“
Travis schleuderte die Decke beiseite, sprang in Windeseile auf und rannte durch den Flur. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er nichts weiter als Boxershorts trug, öffnete er Natalies Tür und eilte zu ihr auf die Bettkante.
„Es ist alles in Ordnung, Natalie“, sagte er, hob sie ein wenig hoch und presste ihren zitternden Körper an sich. Er schaltete die Nachttischlampe an, um die Überbleibsel des Albtraums zu verscheuchen. „Du hattest einen Albtraum.“
„Sieh nach, ob Autumn noch in ihrem Bettchen ist“, stieß Natalie hervor, wobei sie klang, als wäre sie am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
Er kam ihrer Bitte nach und setzte sich dann wieder zu ihr. „Dem Baby geht es gut, Darling. Es schläft tief und fest.“ Noch einmal nahm er Natalie in die Arme und versuchte sie zu beruhigen. „Ich versichere dir, es war nur ein Albtraum. Du und das Baby, ihr seid beide sicher hier.“
„Oh, Himmel, Travis, es wirkte so echt“, sagte sie und klammerte sich verzweifelt an ihn.
Die Tränen, die sie an seiner Schulter vergoss, brannten sich in seine Seele ein. Er hasste es, dass es ihr so schlecht ging, und das Wissen, dass er nichts tun konnte, um ihre Ängste zu mindern, war fast mehr, als er ertragen konnte.
„Ich weiß, Darling.“ Zärtlich ließ er seine Hände auf ihrem schlanken Rücken auf und ab gleiten, um sie zu beruhigen. Als er schließlich merkte, dass sie sich entspannte, fragte er: „Möchtest du mir von dem Traum erzählen? Manchmal hilft es, wenn man darüber spricht.“
„Ich kann mich nicht daran erinnern, wer mich verfolgt hat, aber es waren zwei“, erwiderte sie mit zitternder Stimme. Sie lehnte sich zurück und strich sich das Haar aus den Augen. „Ich war am Busbahnhof in Amarillo und …“ Plötzlich riss sie die Augen auf und bedeckte den Mund mit beiden Händen, um einen Schrei zu unterdrücken.
„Was ist los, Natalie?“
Sie jagte ihm einen furchtbaren Schrecken ein. Ihr Körper hatte wieder unkontrolliert zu zittern begonnen, und sie war blass wie ein Gespenst. Als sie weiter vor sich hin starrte, erkannte Travis, dass sie etwas Entsetzliches durchleben musste.
Vorsichtig nahm er ihr Gesicht zwischen beide Hände und zwang sie so, ihn anzuschauen. „Rede mit mir, Natalie. Sag mir, was los ist. Was ist geschehen?“
Endlich schien sie ihn wieder wahrzunehmen, doch die nackte Angst, die er in ihren violetten Augen gewahrte, zerriss ihm fast das Herz. „Travis, es war kein Traum. Das ist wirklich passiert.“
Er holte tief Luft und bemühte sich, die Wut, die sich in seinem Inneren zusammenbraute, unter Kontrolle zu halten. Um Natalies Willen musste er Ruhe bewahren. Doch am liebsten hätte er diejenigen, die ihr das angetan hatten, auf der Stelle ausfindig gemacht, um sie mit bloßen Händen zu erwürgen.
„Fang einfach an zu erzählen, Darling.“ Er griff nach ihren bebenden Händen. „Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an den Busbahnhof von Amarillo denkst?“
„Ich habe Autumn im Arm, und ich weiß, dass jemand versucht hat, sie mir wegzunehmen.“ Sie hielt inne, um einmal tief durchzuatmen. „Ich hatte es zu einer Reihe von Bussen geschafft und versuchte verzweifelt, den zu erreichen, mit dem ich fahren wollte. Dann wurde ich plötzlich von hinten niedergeschlagen. Jemand versuchte, mir Autumn aus dem Arm zu reißen.“ Natalie umklammerte seine Hand. „Ich weiß nicht, wer sie waren, aber es waren auf jeden Fall zwei.“ Mit zitternder Stimme fügte sie hinzu: „Ich glaube, diejenige, die mir Autumn wegnehmen wollte, war eine Frau.“
„Bist du sicher?“, fragte Travis, denn er wusste, dass diese Information eine wichtige Spur für den „Cattleman’s Club“ war.
„Ja, ich bin mir sicher.“
„Erinnerst du dich noch an andere Dinge?“, hakte er nach, in der Hoffnung, sie könne sich vielleicht an etwas Signifikantes erinnern. Es konnte eine Narbe sein, der auffallende Klang einer
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