Julia Collection Band 27
Alarmanlage nicht außer Kraft setzen.“
„Ich habe nicht vor, es zu versuchen.“ Sie lächelte ihn entwaffnend an.
Jason umfasste ihr Kinn und schob ihren Kopf nach hinten. „Ich bin froh, dass die Schramme so gut heilt.“
„Sie ist fast nicht mehr zu sehen.“
„Also sind wir keine Feinde?“, fragte er mit tiefer Stimme.
„Nein.“ Meredith war bewusst, dass er zu nah vor ihr stand und sie lieber zurückweichen sollte. Aber sie blieb wie angewurzelt stehen.
„Dann sind wir Freunde?“ Er strich zart über ihren Hals.
„Das nehme ich an“, flüsterte sie. Mit großer Willensanstrengung wandte sie sich von ihm ab. „Wo soll ich meine Sachen hinbringen?“
„Ich werde sie nehmen.“ Jason trug beide Koffer in das Zimmer, in dem er sie schon in der vergangenen Nacht untergebracht hatte. Innerhalb kürzester Zeit saß sie wieder auf dem großen Ledersofa. Und er hatte es sich ziemlich dicht neben ihr bequem gemacht.
„Ich habe über all das nachgedacht, was du mir erzählt hast. Hat Dorian ein Alibi für die Tatzeit?“, fragte sie.
„Ja. Er war im ‚Royal Diner‘. Laura Edwards, die Kellnerin, hat seine Aussage bestätigt.“
„Noch eine Frau, die in Dorian verliebt ist.“
„Woher weißt du das?“
„Man muss die beiden nur zusammen sehen.“ Meredith holte tief Luft. „Warum lässt du mich dir nicht helfen, Dorian zu überführen?“
Jason lächelte sie herablassend an. „Danke. Lieber nicht.“
„Warum nicht? Es sieht so aus, als könntest du ein bisschen Hilfe brauchen.“
„Dein Stil ist ein wenig auffallend. Und im Moment weiß Dorian nicht, dass er verdächtigt wird.“
„Ich kann auch sehr subtil vorgehen.“
„Trotzdem lieber nicht, danke.“
Sie fing an, sich erneut über Jason zu ärgern. „Wenn du mich bei ‚Wescott Oil‘ einschleusen kannst, kann ich in Dorians Computerdateien kommen.“
„Noch einmal nein danke.“
„Du glaubst nicht, dass ich das kann“, forderte Meredith ihn heraus.
Jason zuckte mit den Schultern. „Nein. Bisher hast du Autoreifen aufgeschlitzt und Privatclubs gestürmt.“
„Ich bin unbemerkt von der Ranch entkommen, mit dem Pick-up in die Stadt gefahren, und du hast mich den ganzen nächsten Tag nicht aufspüren können.“
„Das war Anfängerglück. Morgen, wenn ich mir einen neuen Computer kaufen werde, nehme ich dich mit in die Stadt. Du kannst mir helfen, den PC hier in meinem Büro zu installieren. Natürlich werde ich dir dein übliches Honorar zahlen. Okay?“
„Ja. Jetzt zurück zu Dorian. Wenn du mich bei Wescott einschleusen könntest, könnte ich mir seine Dateien ansehen und vielleicht etwas in Erfahrung bringen, was ihr bisher noch nicht wisst.“
„Du kannst unmöglich Zugang zu seinen Dateien bekommen. Sie beschäftigen dort ausgewiesene Computerexperten.“
„Ich kann in seine Dateien kommen.“
„Du bist ziemlich von dir überzeugt.“
„Ich kenne eben meine Fähigkeiten“, sagte Meredith.
Das Telefon klingelte, und Jason nahm den Hörer ab, stand auf und drehte ihr den Rücken zu. Dann entfernte er sich ein paar Schritte und senkte die Stimme, sodass sie nicht hören konnte, was er sagte. Plötzlich drehte er sich zu ihr um und sah sie mit finsterer Miene an.
Intuitiv wusste sie, dass es bei dem Telefongespräch um Dorian ging.
Jason legte auf, stellte sich vor sie und stützte die Hände auf die Hüften. „Du erreichst damit überhaupt nichts. Chilipfeffer in Dorians Essen zu streuen! Was glaubst du denn, damit zu bewirken?“
„Wie kommst du denn auf so etwas?“
„Oh, ich bitte dich. Das war Keith, der gerade in der Apotheke war, als Dorian hereinstürmte. Er hat Ausschlag bekommen, weil du ihm Chilipfeffer verabreicht hast. Himmel, was du machst, ist nicht bloß pure Zeitverschwendung, es ist schlichtweg idiotisch. Auf diese Weise wird er nur auf der Hut sein, wodurch unsere Ermittlungen erschwert werden.“
„Dann untersucht ihr also, was passiert ist?“
„Das bleibt unter uns – wenn man dir vertrauen kann.“
„Kannst du. Aber warum lässt du mich euch nicht helfen?“
„Warum hörst du nicht auf, diese lächerlichen Dinge zu tun?“ Jason setzte sich Meredith gegenüber. „Damit löst du weder ein Problem, noch hilfst du deiner Schwester.“
Seine Worte trafen sie, denn sie wusste, dass er recht hatte. Sie senkte den Blick. „Ja, das stimmt, aber es war so schrecklich, Holly leiden zu sehen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Dorian ungeschoren
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