Julia Collection Band 27
immer wieder in den Rückspiegel schaute. „Wonach hältst du Ausschau?“
„Uns folgt jemand. Rutsch doch bitte ein bisschen tiefer in den Sitz.“
Erschrocken rutschte sie weit nach vorn und wollte den Gurt aufmachen.
„Bleib angeschnallt und halte dich fest. Ich werde gleich ein Wendemanöver starten.“ Plötzlich trat er auf die Bremse, wendete das Auto und raste den Weg zurück, den sie gekommen waren. „Verdammt!“, fluchte er dann.
„Was ist los?“ Meredith, die bei dem Manöver fast vom Sitz gerutscht wäre, setzte sich hoch, um zu sehen, was passierte.
„Er ist weg. Wer auch immer es war, er war schnell. Er hat die Straße überquert und ist in einen Weg eingebogen.“ Jason fuhr um die Ecke und raste dann die nächste Straße entlang. Dann versetzte er dem Lenkrad einen Schlag. „Mist, er ist weg! Ich wollte sehen, wer es ist.“
„Wir sind in Sicherheit und werden jetzt nicht mehr verfolgt“, erklärte Meredith und legte Jason die Hand auf den Oberschenkel. In dem Moment, als sie ihn berührte, vertrieb die starke körperliche Anziehung jeden Gedanken an eine mögliche Gefahr.
Jason drehte sich zu ihr. „Wir sollten zusehen, dass wir nach Hause kommen.“
Während der Heimfahrt hielt Jason ihre Hand, die auf seinem Oberschenkel lag. Am liebsten hätte er Meredith in seine Arme gezogen und gleich hier im Auto geliebt. Aber er wusste, dass es sicherer sein würde, damit zu warten, bis sie wieder zu Hause waren. Meredith redete, und er hörte nur mit halbem Ohr zu. Er dachte daran, dass ihnen jemand gefolgt war. Dann erinnerte er sich an ihre Unterhaltung über den diesjährigen Wohltätigkeitsball des Clubs und die Wette. Er hatte ihr gesagt, dass er nicht der Typ zum Heiraten war. Aber war das die Wahrheit? Und warum fragte er sich das überhaupt? War er etwa in Merry Silver verliebt? Er hatte noch nie eine Frau so sehr begehrt, dass er einfach nicht genug von ihr bekommen konnte.
Die kurze Begegnung mit den Blacks kam ihm in den Sinn. Aaron wirkte glücklicher als jemals zuvor in seinem Leben, und Jason kannte Aaron schon seit seiner Kindheit. Eigentlich machten alle seine verheirateten Freunde einen glücklichen Eindruck. Und Meredith hatte heute Abend in ihrem schwarzen Kleid einfach atemberaubend ausgesehen. Er dachte an seine bisherigen Zweifel und Ängste hinsichtlich einer festen Beziehung, und daran, dass sie sich jetzt einfach in Luft aufzulösen schienen. Er überlegte, ob Meredith wie seine Mutter jemals einfach ihre Familie sitzen lassen würde, wusste aber, dass allein der Gedanke absurd war. Sie würde sich niemals aus einer Beziehung stehlen oder die Verantwortung abgeben. Ganz egal, wie schwierig die Situation auch sein würde. Sie hatte sich ja sogar im Job eine Auszeit genommen, nur um dem Mann eine Lektion zu erteilen, der ihre Schwester so sehr verletzt hatte.
Jason hatte sich immer geschworen, dass er nie heiraten würde. Wie konnte er diese Überzeugung über den Haufen werfen, nachdem er Merry nur einige Tage kannte? Sie hatte sein Leben auf den Kopf gestellt und sein Herz erobert. Er mochte alles an ihr, was verrückt war, denn beim ersten Treffen war das noch anders gewesen. Sie war lebhaft, hitzig, impulsiv und eigentlich nicht sein Typ. Doch auch wenn er noch so sehr versuchte, sich das einzureden, sein Herz sagte etwas ganz anderes. Er wollte sie, brauchte sie, liebte sie. Obwohl es schon so viele Frauen in seinem Leben gegeben hatte, hatte er sich zum ersten Mal bis über beide Ohren verliebt. Alle Affären vorher hatten ihm nichts bedeutet.
Er sah zu Meredith hinüber, die gelassen aus dem Fenster auf die im Dunkeln liegende texanische Landschaft blickte. Er hätte sie gern an sich gezogen und geküsst. Seine tiefen Gefühle für sie erstaunten ihn. Er hätte nie erwartet, dass ihm das jemals passieren würde. Er hatte sich immer gegen die Liebe gewehrt und nicht geglaubt, dass sie in seinem Leben jemals einmal eine Rolle spielen würde. Und nun war sie für ihn lebenswichtig geworden. Nur zu gern hätte er Meredith gesagt, was er empfand, wollte aber die passende Gelegenheit für seine Liebeserklärung abwarten.
Sie würde bestimmt Kinder haben wollen. Jason hatte nie an Kinder gedacht, weil eine Heirat nie für ihn infrage gekommen war. Die Vorstellung, mit Meredith ein Kind zu haben, flößte ihm Respekt ein. Aber vorher würden sie sich leidenschaftlich lieben. Er erinnerte sich daran, wie Meredith sich ihm hingegeben und in Ekstase seinen Namen
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