Julia Collection Band 27
geschrien hatte. Und während er langsamer fuhr, um sie sicher nach Hause zu bringen, musste er sie immer wieder anschauen. Sie schien seine Blicke nicht wahrzunehmen, und er überlegte, was ihr durch den Kopf ging.
„Woran denkst du?“, fragte er schließlich.
„An Dorian und sein Alibi. Und daran, dass uns jemand gefolgt ist. Wenn jemand dein Haus in die Luft gejagt hat, um uns zu warnen, warum ist er uns dann gefolgt? Wenn Dorian mit dem Brand nur die Disketten vernichten wollte, hätte er keinen Grund dazu. Es sei denn, dass jemand uns etwas antun will und mit der Bombe sein Ziel nicht erreicht hat.“
„Wir sind in Sicherheit. Mach dir deswegen keine Sorgen. Und jetzt folgt uns niemand mehr.“
„Nein, aber derjenige, der uns gefolgt ist, wird ja wohl wissen, wo wir jetzt hinfahren.“
„Ich passe auf und bin bewaffnet.“
„Irgendwie beruhigt mich das nicht. Ich will nicht in eine Schießerei verwickelt werden.“
„Das wird nicht passieren. Wer immer es auch ist, er geht nicht so weit. Überlass es mir, die tatsächliche Gefahr einzuschätzen. Ich habe gehofft, dass dir etwas ganz anderes durch den Kopf geht.“ Jason strich ihr leicht über den Nacken.
„Was denn?“
„Dass wir beide uns bald lieben werden.“
Meredith lehnte sich zu ihm und küsste seine Wange. „Das haben wir doch erst vor ein paar Stunden getan, Mister.“
Er stöhnte. „Merry, das ist die längste Heimfahrt meines Lebens.“
Sie lachte weich und strich über seinen Oberschenkel. „Konzentrier dich bitte auf die Straße.“
In den frühen Morgenstunden kuschelte sich Meredith an Jason. Er lag auf der Seite und stützte den Kopf auf die Hand, um sie zu betrachten. Sie hatte die Decke bis unter die Achseln gezogen, aber ihre Schultern waren entblößt und die seidigen kastanienbraunen Locken fielen über ihre helle Haut.
Jason fuhr mit dem Finger über ihre Hüfte. Er war verliebt und dachte erneut an ihre Unterhaltung.
„Wie wirst du erkennen, wenn du den richtigen Partner triffst?“
„Ich werde es wissen.
„Einfach so?“
„Ich werde es spüren. Du weißt doch bestimmt, wie es ist, verliebt zu sein.“
Er hatte ihr erzählt, dass er schon verliebt gewesen war, aber jetzt wusste er, dass er sich geirrt hatte. Erst jetzt hatte er sich bis über beide Ohren verliebt, was ihm einen Schock versetzte. Er hatte sich immer gegen zu tiefe Gefühle gewappnet, aber vielleicht hatte es ja auch schlichtweg daran gelegen, dass er Meredith erst jetzt begegnet war. Und nun wurde es ihm von Stunde zu Stunde wichtiger, dass sie sich auf eine Bindung mit ihm einließ. Er wollte nicht, dass sie nach Dallas zurückkehrte.
Und auch wenn sie ihm ihre Liebe noch nicht gestanden hatte, war sich Jason ihrer Gefühle sicher, denn sie hatte sich ihm völlig hingegeben. Er küsste ihre Schulter, liebkoste dann ihren Hals und fühlte erneut ein heftiges Verlangen nach ihr. Und das, obwohl sie sich fast schon die ganze Nacht lang geliebt hatten. Er zog die Decke herunter, um ihre Brüste zu streicheln und ihre Brustspitzen zu küssen. Als sie sich bewegte und stöhnte, hob er den Kopf, um sie anzusehen. Sie machte langsam die Augen auf, lächelte und schlang einen Arm um seinen Nacken.
„Ich liebe dich, Merry.“
„Du bist nett, Jason.“
„Ich bin wirklich in dich verliebt.“
Sie lächelte ihn auf eine geheimnisvolle Weise an, aus der er nicht schließen konnte, was sie wirklich empfand. „Das ist schön.“
„Du glaubst mir nicht.“
„Natürlich tue ich das. Bis zu einem gewissen Grad.“ Meredith drehte sich auf den Rücken, um ihm beide Arme um den Hals zu legen und ihn zu sich hinunter zu ziehen. „Ich werde es dir zeigen, Jason.“
Am nächsten Tag wurde es Mittag, bis er sie zum Abschied küsste. „Ich habe den ganzen Nachmittag über Termine, und um vier Uhr treffe ich mich mit Sebastian, Robert, Will und Keith, um ihnen zu erzählen, was wir in Dorians Dateien entdeckt haben und um sie über den Brand zu informieren.“
„Sei vorsichtig in der Stadt.“
„Das werde ich. Und du bleibst hier auf der Ranch und rührst dich nicht vom Fleck, okay?“ Er gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. „Bis heute Abend.“
Meredith sah ihm nach, dachte an seine Liebeserklärungen und erinnerte sich daran, dass sie seinen Worten keine große Bedeutung beimessen durfte. Wieder einmal sagte sie sich, dass sie packen und in ihr gewohntes Leben zurückkehren musste, anstatt weiter hier wie im Traum zu leben.
9.
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