Julia Collection Band 50 - Ebook
eingejagt“, fuhr er Willa schroff an, doch eine Sekunde später erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Und wir sind verdammt froh, dass wir dich gesund und munter wiederhaben. Versprich uns, nicht noch einmal solch einen Unsinn zu machen. Okay?“
„Ich verspreche es“, murmelte sie verlegen. Sie hatte nicht erwartet, dass sich jemand um sie sorgen würde.
Als sie schließlich die Ranch erreichten, war sie noch überraschter von der Herzlichkeit, mit der sie von Maude Ann und Kate in Empfang genommen wurde. Die Frauen liefen mit Maria auf sie zu, als sie in den Hof geritten kamen, und sobald sie abgestiegen war, umarmten sie sie mit Tränen in den Augen.
„Oh, Willa, wir haben uns große Sorgen gemacht. Gott sei Dank bist du wieder da. Geht es dir gut?“, fragte Maude Ann.
„Ich glaubte nicht, dass irgendjemand in dieser Nacht ein Auge zugemacht hat“, fügte Kate hinzu. „Aber wir wussten, falls jemand dich in diesem Sturm finden würde, dann war es Zach.“
Die Kinder stürmten auf Willa zu und schlangen ihre Arme um ihre Taille und Beine, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte. Als sie sie schließlich wieder losließen, trat Pete an sie heran.
Er schaute sie strafend an und spuckte Tabaksaft auf den Boden. „Ich sollte dich übers Knie legen. Jawohl, das sollte ich. Wie kannst du einem alten Mann solch einen Schrecken einjagen?“ Dann umarmte er sie und zog sie so fest an seine Brust, als ob er sie nie mehr loslassen wollte.
9. KAPITEL
Der Sommer zog ins Land. Seit dem Vorfall mit dem Schneesturm hatten sich Willas Gefühle geändert, nicht nur Zach gegenüber, sondern gegenüber der ganzen Familie. Nachdem sie gesehen hatte, wie besorgt Zachs Brüder und Schwägerinnen gewesen waren, hatte sie ihre Abwehr nicht länger aufrechterhalten können und langsam begonnen, ihre Mitbewohner in einem anderen Licht zu sehen.
Und mit der Zeit musste Willa entdecken, dass sie gar nicht anders konnte, als die vier, und natürlich auch die Kinder, in ihr Herz zu schließen.
Zach war eine Sache für sich. Sie wusste inzwischen, dass Zach ein Mann mit hohen Moralverstellungen war, dem eine Frau bedingungslos vertrauen konnte. Ein Mann, an den eine Frau leicht ihr Herz verlieren konnte.
Doch sie würde sich hüten, das zu tun, obwohl sie bereits gefährlich nahe daran war. Zach hatte ihr schließlich eindeutig zu verstehen gegeben, dass er sich nicht zur Marionette von Seamus’ hinterlistigen Plänen machen lassen würde. Und ihr war klar, dass er lieber sein Herz verleugnete, als in diesem Punkt nachzugeben.
Das änderte allerdings nichts an der Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte und die von Tag zu Tag stärker zu werden schien. Wenn sie sich zufällig berührten, schienen Funken zu stieben, und wenn ihre Blicke sich trafen, bekam sie weiche Knie von der verhaltenen Leidenschaft, die in seinem Blick lag.
Doch von diesen kurzen Momenten abgesehen, war Zach so mit der Rancharbeit beschäftigt, dass er sie kaum zu beachten schien. Unglücklicherweise konnte sie einfach nicht aufhören, an ihn zu denken. Er war fast jeden Moment des Tages in ihren Gedanken, und des Nachts träumte sie von ihm. Immer und immer wieder kehrte sie in Gedanken zu dem Kuss in der Hütte zurück. Und voller Sehnsucht musste sie daran denken, wie wunderbar es war, in seinen Armen einzuschlafen und die Wärme seines Körpers zu spüren.
Während der Mahlzeiten schaute Willa immer wieder verstohlen zu ihm hinüber. Jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen, setzte ihr Herz einen winzigen Moment aus.
Es ärgerte sie, dass sie wie ein liebeskranker Teenager reagierte, aber sie konnte einfach nichts dagegen tun. Manchmal stockte ihr bereits der Atem, wenn sie ihn nur über den Hof gehen sah.
Obwohl es ein fast unmögliches Unterfangen war, gab Willa sich die größte Mühe, ihre Gefühle für Zach zu unterdrücken oder wenigstens zu ignorieren. Um ihn zu meiden, begann sie wieder die alte Gewohnheit aufzunehmen, sich direkt nach dem Abendessen auf ihr Zimmer zurückzuziehen, und sie achtete stets darauf, Aufgaben anzunehmen, die sie nicht mit ihm zusammenbrachten.
Doch all ihre Bemühungen waren vergebens. Tag für Tag verliebte sie sich mehr in Zach. Da sie keine Erfahrungen mit der Liebe hatte und einfach nicht wusste, was sie tun sollte, versuchte sie allein damit zurechtzukommen. Sie dachte daran, sich Maude Ann anzuvertrauen, aber sie hatte nicht den Mut, ihre knospende Freundschaft damit zu belasten. Kate kam
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