Julia Collection Band 66
aussprechen. Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihr sacht die Finger. „Werde wieder gesund, Darling.“
Langsam wandte sie den Kopf und blickte ihn an. „Matt?“
„Ich bin hier“, sagte er leise. „Schlaf jetzt.“
Lange sah sie ihm in die Augen, bis er sich über das Bett beugte und ihr einen Kuss auf die trockenen Lippen drückte. Dann setzte er sich wieder, ohne ihre Hand loszulassen. „Schlaf. Dir und dem Baby wird es bald wieder gut gehen.“
Olivia nickte und schloss die Augen.
Nach einem kurzen Anruf auf der Ranch machte Matt es sich auf dem Stuhl neben Olivias Bett so bequem wie möglich und beobachtete sie beim Schlafen. Sie kam ihm so schwach und verletzlich vor, dass er sie am liebsten in seine Arme gezogen hätte, doch dadurch konnte er ihr auch nicht helfen.
Diese Nacht verbrachte er auf dem Stuhl neben ihrem Bett, und als er am nächsten Morgen aufwachte, blickte Olivia ihn neugierig an.
„Hallo.“ Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann nahm er ihre Hand.
„Hallo“, antwortete sie nun. „Warst du die ganze Nacht hier?“
„Ja. Wie geht es dir?“
„Schon besser. Sie müssen mir irgendein Medikament gegeben haben.“
„Dein Arzt hat gesagt, dass du viel zu wenig gegessen hast.“
„Da hat er wahrscheinlich recht.“
„Das werden wir ändern. Von jetzt an werde ich für dich kochen. Aber ob dein Zustand durch meine Kochkünste besser wird, das muss sich erst noch zeigen.“
Sie musste lächeln. „Auf jeden Fall will ich weg von hier.“
„Gestern hieß es, du könntest heute früh gehen.“
Eine Krankenschwester kam herein, um Olivia zu versorgen, und Matt stand auf. „Ich warte im Gang.“ Er ging hinaus und holte sich einen Kaffee.
Der Morgen zog sich endlos hin, aber um halb zehn wurde Olivia endlich entlassen. In einem Rollstuhl wurde sie bis zu seinem Auto gebracht.
„Ich fühle mich schon viel besser“, sagte sie zu Matt, als er den Wagen anließ und sie losfuhren. „Danke, dass du bei mir geblieben bist.“
Matt ergriff ihre Hand. „Von nun an lässt du keine Mahlzeit mehr aus, okay?“
„Nein, das war mir eine Lehre.“
„Möchtest du jetzt etwas essen?“
„Lieber Himmel, nein! Sie haben mir die Infusion abgenommen und gleich danach das Frühstück gebracht. Im Moment könnte ich keinen Bissen mehr hinunterbringen.“
Matt sah sie an. Es erleichterte ihn, dass sie nicht mehr so bleich aussah. Aber sie wirkte sehr schlank. Hatte sie seit ihrer Rückkehr von Ariel überhaupt etwas gegessen?
Kurz entschlossen hielt er nach einem Parkplatz Ausschau und stoppte im Schatten einer großen Eiche. Dann schaltete er den Motor aus und wandte sich Olivia zu, die ihn neugierig musterte.
„Was hast du vor?“
Er ließ die Fensterscheiben herunter, damit der warme Morgenwind ins Wageninnere wehen konnte. Dann ergriff er Olivias Hand. „Du hast mir entsetzliche Angst eingejagt.“
„Ich habe gegessen, aber anscheinend nicht genug. Mir war nicht bewusst, dass es zu wenig ist. Es tut mir leid.“
Zärtlich küsste er ihre Finger und drückte ihre Hand an seine Wange.
Olivia spürte die Bartstoppeln. Er hatte sich nicht rasiert, und seine Kleidung war zerknittert. Das Haar war zerzaust. Sie meinte sich zu erinnern, dass er gesagt hatte, er würde sie lieben, aber das konnte sie sich auch eingebildet haben, oder es war ein Traum gewesen. Sein Blick wirkte besorgt, und sie fragte sich, was in ihm vorging.
Als könnte er ihre Gedanken lesen, legte Matt ihr einen Arm um die Taille. „Ich liebe dich.“
Olivia schloss die Augen. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, diese Worte aus seinem Mund zu hören, doch nun spielte das leider keine Rolle mehr, weil es für sie beide keine gemeinsame Zukunft gab. Tränen traten ihr in die Augen.
„Olivia.“ Matt klang heiser. „Willst du mich heiraten?“
Verblüfft sah sie ihn an. „Wir sind doch verheiratet, schon vergessen?“
Er lächelte. „Natürlich nicht, aber du hast mir einen Antrag gemacht, obwohl ich dich nicht geliebt habe.“
Ihr Herz schlug schneller.
„Diesmal mache ich dir einen Antrag, der Frau, die ich liebe.“
„Und wie soll unser Leben denn in Zukunft aussehen? Wirst du in Argentinien sein und ich hier auf der Ranch in Texas?“
„Wenn ich meinem Dad zuliebe auf etwas verzichten kann, dann kann ich es erst recht meiner Frau und meinem Kind zuliebe. Ohne euch zwei möchte ich dort ohnehin nicht leben. Also: Willst du mich heiraten?“
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