Julia Collection Band 66
halten würde. Wenn es während des Frühstücks nicht von allein herunterrutschte, würde sie nachhelfen.
Sie hatten ihre Teller noch nicht einmal halb geleert, als Olivia schon wieder den lauernden Blick in Matts blauen Augen entdeckte. Er aß nicht mehr, sondern sah sie so verlangend an, als hätten sie noch überhaupt nicht miteinander geschlafen. Schlagartig vergaß sie ihren Appetit und legte die Gabel weg, während Matt seinen Stuhl nach hinten schob und um den Tisch herumkam, um sie in seine Arme zu ziehen.
„Mir kommt es vor, als wären Tage vergangen, seit wir miteinander geschlafen haben, und nicht erst eine Stunde“, raunte er ihr ins Ohr.
Lächelnd gab sie ihm einen Kuss. Dann schlang sie ihm die Arme um den Nacken, und jeder Gedanke an das Frühstück war verflogen.
Drei Tage später lag Olivia lang ausgestreckt auf dem Liegestuhl, nachdem Matt und sie gerade miteinander geschlafen hatten. „Es könnte schwer werden, wieder in die Realität zurückzufinden.“
„Wenn du noch länger bleiben willst, können wir das tun, aber die Ranch in Argentinien wird dir bestimmt auch gefallen. Du kannst es dir aussuchen.“
„Musst du nicht irgendwann zurück sein?“
„Es gibt auf der neuen Ranch noch allerhand zu regeln. Dafür bin ich zuständig. Ich werde in Zukunft das Jahr über also zwischen Argentinien und Kalifornien pendeln.“
Abrupt setzte Olivia sich auf. „Und was ist mit der Ranch in Texas?“
Flüchtig lächelte er ihr zu, schob eine Hand in ihr Haar und drehte sich verspielt eine Locke um seinen Finger. Lang ausgestreckt lag er auf dem Rücken, nur ein Handtuch über den Hüften.
„Dort haben wir einen sehr fähigen Vorarbeiter. Eigentlich kehre ich nur immer wieder dorthin zurück, weil es Dad glücklich macht. Er wünscht sich, dass ich die Ranch leite, und solange er lebt, bleibe ich niemals länger als ein paar Monate am Stück weg.“
Überrascht sah Olivia ihn an. „Was meinst du damit? Solange er lebt?“
„Wenn es Dad nicht mehr gibt, übergebe ich die Ranch in Texas wahrscheinlich ganz an den Vorarbeiter und ziehe nach Argentinien um. Ich liebe diese Ranch, und die Landschaft ist traumhaft. Für Vorstandssitzungen von Ransome Energy muss ich natürlich zurückfliegen, aber deshalb muss ich ja nicht ständig in Texas leben.“
„Das hast du mir vorher alles nicht gesagt“, stellte Olivia kühl fest.
Matt runzelte die Stirn. „Bestimmt habe ich die Ranch in Argentinien erwähnt. Außerdem wird Dad noch lange leben, wahrscheinlich wird unser Kind schon erwachsen sein, wenn er stirbt. Es spielt also vorerst keine Rolle.“
„Doch. Eine große sogar.“ Olivia richtete sich auf. „Du weißt doch nie genau, was der morgige Tag bringt. Du hast mir zwar von der neuen Ranch erzählt, aber mit keinem Wort hast du erwähnt, dass du gern in Argentinien leben würdest.“
„Wäre das denn ein Problem?“
„Natürlich.“ Olivia wurde wütend. „Du hättest es mir sagen müssen.“
„Nichts davon wird in den nächsten Jahren geschehen. Dad ist am Leben, und es geht ihm gut. Er wäre verletzt, wenn ich die Leitung der Ranch in Texas abgeben würde, also werde ich den Großteil des Jahres dort verbringen. Daran wird sich in nächster Zeit nichts ändern. Du machst ein Problem aus einer Situation, die es in absehbarer Zukunft noch gar nicht gibt.“
„Dein Vater hatte bereits einen Herzinfarkt, und du weißt nicht, was morgen geschieht. Ein Urlaub hin und wieder ist wunderbar, aber ich werde niemals auf Dauer in Argentinien leben.“
„Das Leben ist dort genauso angenehm wie in Texas.“ Matt klang jetzt eisig.
Entschieden schüttelte Olivia den Kopf. „Niemals. Ich möchte ein geregeltes Leben. Mein Kind soll in den Staaten zur Schule gehen.“
„Okay, Olivia. Lass uns das besprechen, wenn es so weit ist.“
„Das beruhigt mich nicht direkt.“ Sie versuchte, ihren Ärger zu beherrschen.
„Im Moment lasse ich das Farmhaus in Argentinien mit seinen acht Zimmern renovieren. Dad ist zwar noch am Leben, aber trotzdem möchte ich jetzt schon mindestens zwei Monate im Jahr dort leben. Und ich möchte, dass mein Kind mit mir kommt. Dad weiß das und ist damit einverstanden, weil auch er durch diese Ranch eine Menge verdient.“
„Schön, dein Vater weiß es, aber mir hast du das bisher alles verschwiegen. Ich kann nicht so einfach mein Studium unterbrechen, und wenn ich erst einen Job habe, kann ich noch weniger einfach für zwei Monate fort.“
„Jetzt sind
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