Julia Collection Band 66
erfasst. Es war offensichtlich, dass sie ihm gefiel. Auch sie war gebannt von seinem Anblick und musterte seinen gebräunten, durchtrainierten Körper. Er trug eine knappe schwarze Badehose. Sie betrachtete seine behaarte, muskulöse Brust, die schmalen Hüften und langen Beine und fragte sich, wie es wohl wäre, in seinen Armen zu liegen und die Wärme seines Körper zu spüren.
„Sie sind schön, Julia“, sagte er ruhig. „Das ist definitiv ein unfairer Vorteil in der Auseinandersetzung zwischen uns.“ Er kam näher, zog leicht an ihrem Zopf und streifte mit der Hand ihre nackte Schulter.
„Heute kämpfen wir nicht gegeneinander.“
„Lügnerin“, beschuldigte er sie leichthin. „Sie haben hier einen Vorteil. Das ist unfair.“
Julia trat zu ihm. „Wenn Sie mit mir flirten, sind Sie genauso im Vorteil. Auch das ist unfair“, erklärte sie verführerisch.
Nick schaute sie mit seinen dunklen Augen begehrlich an und legte die Hände auf ihre Taille. „Habe ich diesen Effekt auf Sie?“
„Das wissen Sie ganz genau. Tun Sie nicht so überrascht.“
„Sie schaffen eine Barriere zwischen uns. Ich will diese Wand niederreißen, die Sie um sich errichtet haben. Ich will Sie kennenlernen.“
„Nick“, warnte sie ihn. „Wir sollten Sex und Emotionen aus dem Spiel lassen.“
„Lassen Sie uns doch einfach sehen, wohin uns das führen würde“, redete er ihr gut zu. Er strich mit dem Finger über ihr Kinn. „Lassen Sie uns damit anfangen, schwimmen zu gehen.“
Julia war versucht, ihm zu sagen, dass er die Jacht wenden und zurückfahren sollte. Sie wollte nicht, dass er sie das Wochenende über mit seinen Annäherungsversuchen zu einer atemlosen, dahinschmelzenden Frau machen würde, die seinem Ego Auftrieb geben und ihn bei den Verhandlungen gut aussehen lassen würde. Sie hatte genug über ihn erfahren, um zu wissen, dass die Frauen – viele Frauen – in seinem Leben kamen und gingen. Sie wollte nicht mit ihm im Bett landen und um dann einfach fallen gelassen werden. Liebeskummer hatte sie bislang immer vermieden, und sie konnte sich vorstellen, wie vielen Frauen Nick schon das Herz gebrochen hatte.
Er ließ für sie die Schiffsleiter an der Seite herunter. „Sie können so ins Wasser steigen.“
„Und Sie?“
„Ich werde ins Wasser springen.“
„Dann werde ich das auch tun.“
Nick lachte und strich über Julias Wange. „Sie machen aus allem einen Wettstreit. Dann mal los.“ Er trat an den Rand und machte einen eleganten Kopfsprung ins Wasser.
Sie folgte ihm mutig in das erfrischende, kühle Wasser. Als sie wieder auftauchte, schwamm er ihr davon. Doch sie holte ihn ein und hielt dann mit seinem Tempo mit. Was zwang sie nur dazu, auf jeder Ebene mit ihm zu konkurrieren? Sie wollte ihn in jeder Hinsicht übertreffen und ihn genauso atemlos machen wie er sie, wenn sie miteinander flirteten. Sie nahm an, dass ihr Letzteres auch gelang. Nur dass der Flirt bei ihr tiefer gehen könnte. Denn Julia war sicher, dass sie nicht wie er Sex haben könnte, ohne dabei Gefühle zu entwickeln.
„Wollen Sie schnorcheln oder nur schwimmen?“, fragte Nick.
„Schnorcheln.“
Er kletterte zurück an Bord, um für sie beide die Ausrüstung zu holen und war innerhalb weniger Minuten wieder bei ihr.
Als sie unter die Wasseroberfläche tauchte, betrachtete sie erstaunt die Unterwasserwelt mit den Fischen in leuchtenden Farben, die in Schwärmen vorbeizogen. Sie hielt sich an Nicks Arm fest, um sich einen Fisch mit orangefarbenen und schwarzen Streifen anzusehen. Doch als sie dann seinen warmen muskulösen Arm spürte, vergaß sie alles andere um sich herum und ließ ihn sofort wieder los. Aber Nick griff nach ihrem Arm und zog sie wieder näher heran. Während ihr Herz raste, sah sie ihm in die Augen. Selbst in dem kühlen Wasser war ihr ganz heiß vor Verlangen. Julia machte sich von ihm los und tauchte auf, und er folgte ihr. „Es ist schön dort unten“, meinte sie.
„Es ist schön hier oben“, sagte er ernst.
Sie legte ihm den Finger auf die Lippen und half ihm, die Ausrüstung wieder zurück aufs Boot zu bringen.
Anschließend schwamm Nick hinaus auf die offene See, wo der Wellengang stärker war.
Auch wenn er nichts gesagt hatte, beschlich Julia das Gefühl, dass er sie herausforderte, ihm zu folgen. Sie wusste, dass es klüger wäre, im ruhigeren Gewässer der Bucht zu bleiben, aber sie wollte ihn unbedingt einholen. Als sie dann neben ihm schwamm, fragte sie sich, wie tief das
Weitere Kostenlose Bücher