Julia Collection Band 66
Stück für Stück zerstören.“
Julia zuckte die Achseln. „Wir haben das Feuer nicht gelegt. Damit ist das für mich erledigt, Nick.“
Er schaute in ihr argloses Gesicht und fragte sich, ob er ihr vertrauen konnte. Er würde die Wahrheit herausfinden. Das war nur eine Frage der Zeit. Bis dahin würde er versuchen, seine Wut zu unterdrücken. „Sie werden den Brandstifter entlarven. Es gibt Fingerabdrücke und eine Aufnahme der Überwachungskamera vom Täter. Und der wird reden, glaube mir.“
„Gut. Ich hoffe, dass du herausfindest, wer der Schuldige ist“, sagte sie. „Bis dahin sehe ich wenig Sinn darin, hier zu bleiben, wenn du weiterhin so wütend bist. Ich kann ebenso gut von Bord gehen.“
Nick entspannte sich und vergaß das Geschäft. „Aber nein. Wir haben einen schönen Tag vor uns. Lass uns frühstücken, schwimmen und planen, was wir sonst noch tun wollen. Ich werde diese Differenzen für heute vergessen, wenn du es willst“, überredete er sie, und Julia nickte.
Sie frühstückten ausgiebig und redeten über andere Dinge. Zeitweise hörte er nicht einmal, was sie genau sagte, und bekam nur mit, dass sie ihm etwas über ihre Jahre auf dem College erzählte. Er dachte daran, sie zu küssen und ihr die Kleider auszuziehen. Da die Vorstellung ihn erregte, versuchte er sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren.
„Das ist wie im Paradies hier, Nick. Kein Telefon stört uns. Ich habe nicht einmal ein Handy bei mir.“
„Ja, das sehe ich.“ Er betrachtete sie ausgiebig. Seine Rache könnte nicht süßer sein. Er hatte Jahre darauf hingearbeitet, hätte sich aber nie träumen lassen, dass die Verführung einer bildschönen, faszinierenden und sexy Frau dazugehören würde. Doch wenn er Holcomb erst einmal übernommen hatte, würde sie ihn wohl nicht einmal mehr ansehen.
Das gab ihm zu denken. Selbst wenn man den Sex, der sicher fantastisch sein würde, einmal außer Acht ließ, gab es viele Dinge an ihr, die ihm an ihr gefielen. Sie war eine gute Begleiterin, das musste er zugeben. Zudem war sie eine tolle Tänzerin, sportlich, forderte ihn ständig heraus und ließ sich durch ihn nicht einschüchtern. Und sie wollte ihm auch nicht um jeden Preis gefallen wie viele andere Frauen. Zum ersten Mal legte sich Nicks Durst nach Rache. Über sich selbst überrascht, starrte er sie an und realisierte, dass er nicht wollte, dass seine Rache der Beziehung zu ihr im Weg stehen würde.
Eine Stunde später saßen sie an Deck, und Nick unterdrückte den Impuls, Julia zu berühren.
„Es ist schön hier draußen“, murmelte sie.
Er warf einen Blick auf ihre langen Beine. „Ja, wunderschön.“
Sie sah ihn scharf an und lächelte dann. „Danke, Nick. Das Wasser sieht wundervoll aus. Ganz anders als gestern Abend im Dunkeln, als ich wieder diese alberne Angst hatte. Obwohl du dafür gesorgt hast, dass ich sie für einige Momente vergessen habe.“
„Wenn du solche Sachen zu mir sagst, möchte ich dich in die Arme nehmen und dich bis zur Besinnungslosigkeit küssen.“ Seine Stimme klang rau.
Julia legte die Hand auf seinen Arm. „Du bleibst, wo du bist.“ Sie musterte ihn. „Gestern Abend sagtest du, dass du Angst vor dem Verlieren hast. Warum? Was ist in deiner Vergangenheit passiert, dass du dich so sehr davor fürchtest? Jeder verliert ab und zu und muss es akzeptieren. Und ich wette, dass du bisher nur sehr selten verloren hast.“
Nick sprach nie darüber und dachte auch nicht gern daran. „Es ist mir aber schon passiert“, sagte er nur und sah weg. Er erinnerte sich an seine Kindheit. „Wenn ich als Kind verloren habe, hat Dad dafür gesorgt, dass ich mich erbärmlich fühlte. Ich war nie gut genug für ihn. Egal, was ich getan habe.“
„Aber seit du erwachsen bist, muss das doch anders sein. Du hast Ransome Energy zu einem viel größeren, sehr erfolgreichen Unternehmen gemacht. Ich weiß auch, dass du beim Rodeo einige Trophäen geholt hast. Du hast den Ruf, bei allem, was du tust, Erfolg zu haben.“
„Das ist immer noch nicht gut genug.“ Er realisierte, dass ihm die alten Verletzungen immer noch zu schaffen machten, so verrückt es auch war.
„Das kann ich nicht glauben.“ Julia legte ihre Hand auf seine. „Meine ganze Familie hat mich oft mehr gelobt, als ich es verdient habe. Es muss schrecklich sein, nie diese Anerkennung von einem Elternteil zu bekommen.“
Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. „Sieh mich nicht an, als wenn ich ein obdachloses
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