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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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Ruby unsanft geweckt. Raja schüttelte sie, die Zeltwände flatterten, und es war ohrenbetäubend laut.
    „Zieh dich an!“, schrie er ihr ins Ohr, als sie verwirrt blinzelte. „Sie haben uns gefunden, und wir brechen auf!“
    Als er das Zelt verließ, sah sie durch den Eingang zwei Militärhubschrauber im Landeanflug. Schnell stand sie auf und öffnete ihren Koffer. Nachdem sie in ein langärmliges T-Shirt und eine Dreiviertelhose geschlüpft war, bürstete sie sich das Haar. Dabei ließ sie die Ereignisse der letzten zwölf Stunden Revue passieren und dachte beschämt an ihr Verhalten. Normalerweise war sie nicht so selbstvergessen, sondern vorsichtig und besonnen. Sie hatte mit Raja geschlafen, obwohl sie selbst auf einer rein platonischen Beziehung bestanden hatte. Es war zwar wunderschön gewesen, doch nun bereute sie es umso mehr.
    Was hatten Raja und sie jetzt für ein Verhältnis zueinander? Die Grenzen waren verwischt und ihre Rollen nicht mehr eindeutig. Ruby musste sich eingestehen, dass sie Raja ungemein attraktiv fand und er sie faszinierte wie kein Mann zuvor. Sie hatte wissen wollen, wie es war, und von Anfang an gespürt, dass er derjenige war, der es ihr zeigen konnte. Und genau das hatte er getan. Immer wieder, wie sie sich mit brennenden Wangen ins Gedächtnis rief. Beim Sex war ihr Wüstenprinz alles andere als reserviert und hatte mit seiner ungezügelten Leidenschaft ein Feuer in ihr entfacht, das sie nicht mehr löschen konnte.
    Als sie das Zelt verließ, bemerkte sie, dass Raja sich mit mehreren Männern in Uniform unterhielt. Alle wandten sich ihr zu und grüßten sie respektvoll, indem sie den Kopf neigten. Daraufhin zog Raja sie zu sich heran und stellte sie den Männern vor, bevor er ihr in den nächsten Hubschrauber half.
    „Wir frühstücken in Najar …“
    „Vielleicht sollte ich erst einmal in Ashur bleiben“, erwiderte sie leise, woraufhin er die Stirn runzelte.
    „Du möchtest bestimmt so schnell wie möglich zu deinem Vater, damit er sieht, dass es dir gut geht. Ich komme schon zurecht“, versicherte sie betont lässig.
    Er nahm ihre Hand. „Wo ist dein Ring?“
    Erschrocken betrachtete Ruby sie. „Ach du meine Güte! Er saß sehr locker. Offenbar habe ich ihn schon vor meiner Ankunft hier verloren.“
    Nun presste er die Lippen zusammen. „Ich besorge dir einen neuen.“
    „Kein Grund zur Eile …“
    Seine Züge verhärteten sich, und er senkte die Lider. „Wir sind anscheinend immer verschiedener Meinung“, stellte er rau fest. „Ich sehe dich dann heute Abend …“
    „Heute Abend?“ Eigentlich hatte sie damit gerechnet, länger von ihm getrennt zu sein. Sie brauchte dringend etwas Abstand, um sich über einiges klar zu werden.
    „Genau“, bestätigte er, bevor er sie verließ und in den anderen Hubschrauber stieg.
    Während des Flugs nach Simis, der Hauptstadt von Ashur, wuchs ihre Anspannung, und Ruby fragte sich, was sie dort wohl erwarten würde. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass sie intelligent, besonnen und lernfähig war. Also würde sie auch ohne Raja zurechtkommen.
    Der Flughafen lag außerhalb der Stadt, und das Gebäude wirkte sehr provisorisch. Im Kreis zahlreicher Soldaten und Polizisten, die sie nervös machten, wurde sie von Wajid Sulieman empfangen, der sie sofort zu einem Wagen führte. Seine besorgten Fragen nach ihrem Wohlbefinden und danach, wie es ihr in der Wüste ergangen wäre, taten ihr gut.
    „Zum Glück war der Prinz bei mir“, erwiderte Ruby lächelnd. „Wie haben Sie uns überhaupt gefunden?“
    „Jemand hat sich mit den Medien in Verbindung gesetzt und Ihren Aufenthaltsort verraten“, informierte Wajid sie. „Gleich nachdem wir bekannt gegeben hatten, dass Sie vermisst wurden, haben sich viele Menschen vor den Palasttoren versammelt und auf Neuigkeiten gewartet. Ihre Entführung hat große Anteilnahme hervorgerufen. Es kam sogar zu Protesten, weil viele glaubten, die Najaris würden dahinterstecken. Die Lage war sehr angespannt.“
    „Bestimmt sind die Emotionen in Najar genauso hochgekocht“, bemerkte Ruby, als der Chauffeur ein Pferdegespann überholte.
    „Noch mehr sogar. Ihr Mann ist ein Kriegsheld und überaus beliebt“, informierte er sie. „Leider konnte er Sie nicht hierher begleiten, aber soweit ich weiß, kommt er später nach.“
    „Ja.“ Zahlreiche Menschen standen an den Straßen und versuchten, einen Blick in den Wagen zu erhaschen. „Warten diese Leute wirklich auf mich?“, fragte Ruby

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