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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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Außerdem war es unwahrscheinlich, dass eine Verwandte von Isobel, noch dazu eine, die ihr nahe genug gestanden hatte, um bei ihr zu wohnen, eine Seele hatte – genau so wenig wie die alte Frau selbst.
    Hannah – was für ein sittsamer Name für eine Frau, die alles andere als das war. Ihr Duft, dasselbe schwere, moschushaltige Parfum, das Isobel bevorzugt hatte, strafte ihre Anständiges-amerikanisches-Mädchen-Fassade Lügen. Sogar wenn sie nur für ihre Spaziergänge mit diesem schrecklichen Köter angezogen war, war sie sexy genug, um den Bürgersteig zum Schmelzen zu bringen
    Der Oberkellner bei Cicero’s führte sie an einen Tisch in einer Nische. Cooper wartete, bis der Oberkellner Hannah beim Hinsetzen geholfen hatte. Dann setzte er sich ihr gegenüber und beobachtete, wie sie die Hochzeitsschatulle – möglichst weit von ihm entfernt – vorsichtig auf dem Tisch abstellte. Was nicht wirklich weit war, denn unter dem schmalen Tisch berührte sein Knie das ihre.
    Er gab eine Bestellung auf. Hannah sah ihn neugierig an, und eine leichte Röte überzog ihre fast durchsichtige Haut. “Sie sehen so nervös aus, als ob ich hier mit Dynamit hantiere. Was ist denn nun das Besondere an der Schatulle?”
    “Sie ist bestimmt nicht gefährlich. Und für die meisten Menschen hätte sie keine besondere Bedeutung. Für mich ist sie nur so wichtig, weil einer meiner Vorfahren, ein Kapitän, sie vor ungefähr zwei Jahrhunderten von einer Weltreise mitgebracht hat.”
    “ Ideeller Wert”, sagte sie nachdenklich.
    “Genau.” Der Kellner brachte zwei Gläser Rotwein und einen Korb Grissini. Cooper schob den Korb einladend in ihre Richtung und sagte abrupt: “Ich gebe Ihnen fünfhundert Dollar für die Schatulle.”
    “Fünfhundert”, wiederholte Hannah. Sie drehte den Stiel des Weinglases zwischen ihren schlanken Fingern. “Ich dachte, Sie hatten gesagt, die Schatulle wäre etwas Besonderes.”
    Er verspürte einen Anflug von widerwilliger Bewunderung für ihr Verhandlungsgeschick. “Lassen Sie sich nicht von Ken Stephens Kommentar über ihren Wert täuschen. Auf dem freien Markt würde sie nur einen Bruchteil dessen einbringen. Wie Isobel genau wusste, ist der Wert dieser Schatulle so hoch wie der Preis, den ich zu zahlen bereit bin, und keinen Pfennig mehr.”
    “Aber es ist schwierig, Gefühle mit Geld aufzuwiegen”, erwiderte Hannah.
    “Versuchen Sie nicht, ein höheres Angebot von mir zu erpressen.”
    “Also”, fragte Hannah leichthin, “warum wird sie denn nun Hochzeitsschatulle genannt?”
    “Wenn Sie sich bereit erklären, sie zu verkaufen, erzähle ich es Ihnen.” Cooper fiel auf, dass das Licht von der Wandlampe über Hannahs Kopf rote Lichteffekte in ihr kastanienbraunes Haar zauberte. “Was meinen Sie, wie viel sie wert ist?”
    “Ich dachte, Sie sind nicht bereit, mehr als fünfhundert auszugeben.”
    Cooper zuckte die Achseln. “Natürlich gibt es eine Schmerzgrenze, die ich nicht überschreiten werde. Aber tun Sie mir den Gefallen, Hannah. Wie viel ist sie ihrer Schätzung nach wert?”
    “Darüber muss ich nachdenken”, entgegnete sie. “Warum sind Sie so versessen darauf?”
    Er musste mit Bewunderung zugeben, dass sie nicht in die Falle gegangen war. “Das sagte ich Ihnen doch schon.”
    Hannah schüttelte den Kopf. “Nein, Sie haben mir zwar erzählt, wie die Schatulle in den Besitz Ihrer Familie kam, aber nicht, warum es so wichtig für Sie ist, sie zurückzubekommen. Oder auch, wie sie in Isobels Hände gefallen ist. Wie hat sie es in ihrem Testament formuliert? Sie wurde ihr freiwillig übergeben – oder etwas in der Art.”
    “Nichts war freiwillig, was Isobel betraf.” Cooper wusste, dass er sarkastisch klang. Es war ihm egal – es war die Wahrheit. “Sie gelangte durch Täuschung und Erpressung in den Besitz der Schatulle.”
    Hannah zog ihre anmutig geschwungenen Augenbrauen in die Höhe. “Ein toller Erpressungsplan”, murmelte sie, “wenn es um maximal fünfhundert Dollar ging.”
    “Wenn Sie mich auf diese Weise warnen wollen, dass Sie im Erpressen besser als Isobel sind …”
    “Und wenn Sie wollen, dass ich hier sitzen bleibe und Ihnen zuhöre, sollten Sie sich hüten, mit Anschuldigungen um sich zu werfen.”
    “Sollten Sie jetzt gehen, dann bekommen Sie überhaupt nichts. Also geben Sie sich selbst eine Chance, Hannah. Wie viel wollen Sie für die Schatulle?”
    “Warum sind Sie so sicher, dass ich Geld dafür haben will? Vielleicht tun Sie mir ja

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