Julia Extra Band 0325
besonderen Fall keinen Sinn ergeben. Aber mehr kann ich Ihnen nicht dazu sagen. Wir haben versucht, unseren Fehler auszubügeln, indem wir uns umgehend um eine Annullierung bemüht haben, aber da so viel Zeit vergangen ist und Sie beide nicht länger für uns arbeiten, weigern sich die Verantwortlichen anzuerkennen, dass Ihre Ehe nie rechtmäßig war.“
„Sie haben recht, das ergibt alles keinen Sinn“, schaltete Alyssa sich ein. Ihre Stimme klang schneidend. „Clint und ich haben niemals zusammengelebt. Die Ehe ist nie vollzogen worden. Das allein sollte schon ein ausreichender Grund sein, sie umgehend aufzuheben.“
„Unter normalen Umständen wäre es das ja auch, aber Margaret Toner, die derzeitige Abteilungsleiterin, denkt anders darüber. Nach allem, was ich gehört habe, ist Toner selbst seit vierzig Jahren verheiratet und nimmt die Institution Ehe sehr ernst. Selbst wenn uns das nicht passt, müssen wir uns damit abfinden.“
„Von wegen.“ Clint traute seinen Ohren nicht.
„So ist es nun mal.“ Hightower warf eine Urkunde auf den Tisch. „Dreißig Tage. Toner hat sich bereit erklärt, Ihre Ehe in dreißig Tagen zu annullieren.“
Weder Clint noch Alyssa hielten es für klug, etwas zu sagen.
Ihre Verärgerung war allerdings unübersehbar. Schließlich ergriff Alyssa das Wort. „Mir gefällt das zwar überhaupt nicht, Hightower, aber wenn das mit den dreißig Tagen nicht zu ändern ist, können Clint und ich eben nichts machen. Fünf Jahre lang habe ich nicht gewusst, dass ich überhaupt verheiratet war, da kommt es auf einen Monat mehr oder weniger auch nicht mehr an“, meinte sie mit einem Blick zu Clint.
„Na gut“, sagte dieser mürrisch. „Dreißig Tage halte ich noch durch.“
Hightower zögerte. „Da gibt es noch etwas“, sagte er schließlich.
Die Furchen auf Clints Stirn wurden tiefer. Er hatte lange genug mit dem Mann zusammengearbeitet, um zu wissen, dass sein Tonfall nichts Gutes bedeutete. Alyssa stieß sich von der Tür ab und kam näher.
„Was denn?“, fragte Clint.
Hightower schaute erst ihn und dann Alyssa an. „Um die Ehe nach dreißig Tagen annullieren zu können, müssen Sie noch etwas tun.“
2. KAPITEL
Clint wurde immer unbehaglicher zumute.
Ihr Ex-Chef räusperte sich. „Sie verlangt, dass Sie beide während der dreißig Tage unter einem Dach leben.“
Clint Westmoreland war immer noch wütend. Vor zwanzig Minuten hatten sie Hightowers Büro verlassen, und seitdem hatte er kein Wort gesagt – abgesehen von den Flüchen, die er auf dem Weg zum Restaurant vor sich hinmurmelte.
Alyssa seufzte. „Es gibt bestimmt eine andere Möglichkeit“, unterbrach sie schließlich das eisige Schweigen.
Er warf ihr einen grimmigen Blick zu. „Du hast gehört, was er gesagt hat, Alyssa. Wir können versuchen, Einspruch einzulegen, aber wenn wir damit keinen Erfolg haben, müssen wir immer noch die dreißig Tage durchstehen, sodass sich alles nur noch länger hinzieht“, meinte er.
Dreißig Tage durchstehen. Es hörte sich an, als sei es eine Gefängnisstrafe. In Anbetracht der Tatsache, dass sie zusammenleben mussten, gefiel ihr seine Einstellung überhaupt nicht. Was Hightower ihnen erzählt hatte, passte ihr ebenso wenig wie ihm, aber das war noch lange kein Grund, grob zu werden.
„Ich finde das auch nicht toll“, entgegnete sie gereizt. „Aber wenn wir die Dinge nicht ändern können, müssen wir eben tun, was Toner verlangt und …“
„Ich denke nicht daran“, grollte er. Er lenkte seinen Truck auf den Parkplatz des Restaurants und schaute sie an. „Ich habe Wichtigeres zu tun, als dich dreißig Tage lang zu verköstigen.“
Das ging nun wirklich zu weit. „Mich verköstigen? Offenbar gehst du davon aus, dass wir in deinem Haus wohnen.“
„Na klar.“
Missbilligend runzelte sie die Stirn. Er klang so unerträglich selbstsicher. Es würde ihr ein Vergnügen sein, ihm seine Illusionen zu nehmen. „Irrtum. Ich habe nicht vor, hier in Austin zu bleiben.“
Seine Augen wurden schmal. „Und wo willst du wohnen?“
Sie hielt seinem Blick stand. „Es geht nicht darum, wo ich wohne, sondern wo wir wohnen. Ich gehe nach Waco zurück, und wenn du vorhast, Toners Bedingungen zu erfüllen, kommst du mit.“
Sie hatte nicht gedacht, dass er noch wütender werden konnte, als er ohnehin schon war. „Jetzt hör mir mal zu, junge Frau. Ich muss mich um meine Ranch kümmern, und das geht in Waco nicht.“
„Du bist nicht der Einzige, der arbeiten muss,
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