Julia Extra Band 0325
bitten, die Ranch zu verlassen? War er zu der Einsicht gelangt, dass es das Beste sei, sofort einen Schlussstrich unter diese Komödie zu ziehen? Wohl kaum. Die wenigen Tage, die sie noch durchhalten mussten, würden sie schon noch überstehen, wenn sie sich einfach aus dem Weg gingen.
Clint half Alyssa beim Absteigen, bevor er beide Pferde an einem Baum festmachte.
„Lass uns ein Stück laufen“, sagte er und griff nach ihrer Hand. „Dabei können wir uns besser unterhalten.“
Sie entzog ihm ihre Hand. „Das brauchen wir nicht. Ich weiß, was du willst.“
Er runzelte die Stirn. „Wirklich?“
„Ja“, bekräftigte sie.
„Und was will ich?“, fragte er, während er sich an den Stamm einer alten Eiche lehnte.
Statt ihn anzuschauen, ließ sie den Blick umherschweifen. Schließlich sah sie ihm in die Augen.
„Du willst, dass ich die Ranch sofort verlasse“, sagte sie.
Betroffen starrte Clint sie an. Für ein paar Sekunden war er aus dem Konzept gebracht. Er hatte ihr etwas ganz anderes sagen wollen. Nach dem Zwischenfall mit Kim war er fest entschlossen, Alyssa künftig vor solchen Demütigungen zu schützen. Sein Beschützerinstinkt war erwacht. Nie mehr sollte sie sich von Leuten wie ihrer Cousine und Kevin beleidigen lassen müssen.
Aber da war noch etwas anderes. In diesem Augenblick war ihm klar geworden, wie sehr er sie mochte und brauchte. Er wollte nicht mehr von ihrer Seite weichen. Dabei ging es ihm beileibe nicht nur um sinnliche Lust. Er hatte erkannt, dass seine Gefühle für Alyssa viel tiefer wurzelten. Er liebte sie.
Der Gedanke, dass sie die Ranch in der kommenden Woche verlassen würde, war ihm unerträglich. Er hatte nicht die Absicht, sie gehen zu lassen. Und je früher sie das wusste, desto besser.
„Nein“, erwiderte er schließlich. „Es wird keine Scheidung geben, Alyssa. Und wir werden unsere Ehe auch nicht annullieren.“ Er trat einen Schritt näher.
„Was redest du da?“
Lächelnd griff er in die Gesäßtasche seiner Jeans, zog eine kleine Schachtel hervor und öffnete sie. Ein kostbarer Ehering lag darin.
„Ich möchte dich noch einmal heiraten. Dieses Mal aber richtig und wahrhaftig. Da das Gesetz von Texas besagt, dass wir bereits Mann und Frau sind, wollen wir es nun wirklich sein. Lass uns unser Eheversprechen erneuern.“
Dann fiel er auf die Knie und schaute zu ihr auf.
„Alyssa, willst du weiterhin meine Frau sein, bis dass der Tod uns scheidet?“
Geradezu schockiert, brachte Alyssa kein Wort über die Lippen. Ihr kamen die Tränen. Sie schüttelte den Kopf und wischte sich mit der Hand über die Augen. Clint ergriff ihre Hand und steckte ihr den Ring an den Finger.
„Aber wie können wir verheiratet bleiben?“, stammelte sie. „Du liebst mich doch gar nicht.“
Der Ring saß perfekt. Zufrieden stand Clint auf.
„Da irrst du dich aber gewaltig! Ich liebe dich, Alyssa. Ich glaube, es hat begonnen, als wir unser Spiel zum ersten Mal gespielt haben“, erklärte er.
„Oh, Clint.“ Sie lächelte unter Tränen.
Er zog sie in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr: „Ist das ein Ja?“
Sie schaute zu ihm auf. „Und ob das ein Ja ist! Ja, Clint, ich will dich noch einmal heiraten.“
„Danke, Schatz.“ Seine Lippen verschlossen ihren Mund, während er sie näher an sich zog. Es war ein langer und leidenschaftlicher Kuss. Obwohl Clint am liebsten weitergemacht hätte, denn er hatte noch lange nicht genug von ihr, löste er sich schließlich. Er hatte ihr noch etwas Wichtiges mitzuteilen.
„Du hast mich eben gefragt, wo die anderen sind“, sagte er.
„Du meintest, sie würden noch schlafen.“
„Ich habe dich belogen.“
Alyssa zog die Augenbrauen hoch. „Wo sind sie?“
„In der Scheune. Sie bereiten alles vor.“
Verwirrt sah sie ihn an.
„Ich habe den anderen gestern Abend gesagt, dass ich die Absicht habe, um deine Hand anzuhalten“, erklärte er. „Abby meinte, dann solle ich es doch sofort tun, solange die Familie hier ist. Es sei doch eine ausgezeichnete Gelegenheit. Sie hatte recht. Die große Feier können wir nachholen – vielleicht bei meinem Vater in Montana, im Frühjahr oder Sommer.“
Sie konnte es immer noch nicht glauben. „Deine Familie tut das für mich?“
Clint lächelte. „Sie tun es für uns. Sie wissen, wie sehr ich dich liebe. Ich glaube, sie wussten es noch eher als ich.“
Er beugte sich tiefer und küsste sie erneut, und als sie die Arme um ihn schlang, wusste er: Wenn sie dieses Mal den Bund
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