Julia Extra Band 0327
Gio.“
„Er ist auch romantisch, aber eben desillusioniert“, erwiderte Luca. „Genau wie ich früher. Aber dann bin ich dir begegnet, und alles hat sich verändert. Wink ihnen zu, cara . Das gilt uns beiden.“
Als sie endlich das Rathaus erreichten, war es gedrängt voll.
„Ich dachte, das sollte eine kleine Zeremonie werden?“ Isabelle erspähte sogar ihre Freundin Sarah und Richard Crossland in der Menge.
Luca lachte leise und drückte ihre Hand. „Das hier ist klein.“ Er blieb stehen und blickte ihr tief in die Augen. „Dies ist deine letzte Chance, es dir noch anders zu überlegen“, murmelte er.
„Nein“, erklärte sie fest. „Ich liebe dich, Luca. Ti amo. Jetzt wird geheiratet.“
Erst gegen Mitternacht konnten sie sich zurückziehen. Es wurde ausgelassen gefeiert, gegessen und getrunken. Es gab einige Reden, und dann wurde getanzt.
Schließlich hörte Luca auf zu tanzen und umschloss Isabelles Gesicht mit seinen Händen. Unter dem Beifall und den anfeuernden Rufen der Gäste küsste er sie leidenschaftlich. Dann hob er sie hoch und trug sie ins Haus hinein, wobei sie mit Konfetti und Zuckermandeln beworfen wurden.
„Wohin gehen wir?“, fragte Isabelle erstaunt.
„In unsern neuen Wohnbereich. Wir bekommen die beiden großen Räume, die auf die Terrasse hinausgehen.“
Als Luca sie über die Schwelle trug, meinte sie: „Die Leute werden das Licht sehen.“
Er lachte. „Sie wissen, was wir hier machen. Das ist kein Geheimnis. Stört es dich?“
Isabelle schüttelte den Kopf. „Nein. Ich schäme mich nicht für meine Liebe zu dir. Ich bin stolz, deine Frau zu sein, Luca. Und wir haben lange darauf gewartet. Aber du könntest die Vorhänge zuziehen.“
Die nächsten Tage schliefen sie immer lange aus. Die Entspannung nach dem Trubel der Hochzeit tat gut, und Isabelle fühlte sich rundum wohl.
Gemeinsam mit Luca erkundete sie die kleinen Städtchen in der Gegend. Sie gingen in den Wäldern spazieren und aßen im Schatten von Olivenbäumen ihr Picknick. Dieses bestand aus Brot, Käse, Schinken und reifen Tomaten, deren Saft ihnen übers Kinn lief. Selbstverständlich mussten sie ihn sich gegenseitig wegküssen. Und oft kamen sie früh zurück und gingen wieder ins Bett. Sie waren verliebt, glücklich, und das Leben war wundervoll.
Am Ende der Woche fuhren sie zur Privatklinik eines Freundes, um ein weiteres Ultraschallbild des Babys zur zwanzigsten Woche machen zu lassen.
„Seid ihr sicher, was den Termin betrifft?“, fragte Lucas Freund.
„Absolut“, antwortete Isabelle. „Es kann nur bei einer Gelegenheit passiert sein.“
„Das Baby wirkt ziemlich klein. Nach den Maßen würde ich es eher auf achtzehn Wochen schätzen.“
Sie spürte, wie Luca neben ihr erstarrte. „Gibt es sonst noch irgendwelche Probleme?“
„Nein, mehr sehe ich nicht. Aber das Baby hat nicht die beste Position, sodass ich das Herz nicht richtig erkennen kann“, erwiderte sein Freund. „Wir sollten zwei Wochen warten und dann noch mal schauen, ob wir dann einen besseren Blick bekommen. Dann können wir auch feststellen, ob das Baby wächst. Aber am wahrscheinlichsten ist, dass der Termin falsch errechnet wurde.“
„Aber das kann nicht sein!“ Eine schreckliche Angst um ihr Baby erfasste Isabelle. Sie suchte nach Lucas Hand, doch er hatte beide Hände tief in den Taschen vergraben. „Luca?“
„Wir kommen wieder.“ Seltsam distanziert wischte er ihr das Gel vom Bauch.
Sein Freund nickte. „Zwei Wochen müssten reichen. Ich bin sicher, es besteht kein Grund zur Sorge.“
Auf der gesamten Rückfahrt schwieg Luca. Dann hielt er vor dem Palazzo an, half Isabelle beim Aussteigen und brachte sie zur Tür.
„Geh und ruh dich aus. Ich habe noch was zu erledigen.“ Damit verschwand er. Fassungslos sah sie ihm nach, und ein furchtbarer Verdacht keimte in ihr auf. Er glaubte doch wohl nicht, dass das Baby zu einem späteren Zeitpunkt gezeugt worden war?
Isabelle stürzte hinauf in ihr Zimmer und warf sich schluchzend aufs Bett. So schnell also war sein Vertrauen zerstört? Dann konnte sie nicht länger hierbleiben. Sie wollte nach Hause. Aber vorher musste sie noch zu Massimo.
Sie fand ihn in seinem Büro an der Rückseite des Hauses. Als er sie erblickte, sprang er erschrocken auf. „Isabelle, was ist los? Du siehst schrecklich aus.“
Mit zitternden Fingern versuchte sie, den Ring abzuziehen, den er Luca für sie gegeben hatte. Doch der Ring ging nicht ab, und sie fing wieder an zu
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