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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Haushälterin legte eben Wert auf Details. Mit ihrer Liebe zu Rafael hatte das nichts zu tun. Gar nichts!
    Dann rief sie das Dienstmädchen. „Bring Mr. Cruz bitte das Tablett hinauf.“
    Nervös trat das junge Mädchen, das sie selbst erst vor Kurzem eingestellt hatte, von einem Bein aufs andere.
    Louisa stöhnte unterdrückt und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. „Nun geh schon! Mr. Cruz ist ganz umgänglich. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Es überraschte sie selbst, wie flüssig ihr diese Lüge über die Lippen kam. „Er tut dir nichts.“ Wenigstens war das nicht gelogen. Er wollte keine Unruhe im Haus und ließ sich niemals mit dem Personal ein.
    Na ja, fast nie. Vor einem Monat hatte er Louisa auf sein Bett geworfen und ihr die Kleider vom Leib gerissen. Als sie verlangend die Arme nach ihm ausgestreckt hatte, war er über sie hergefallen, und sie hatten beide ihren Spaß gehabt.
    Nein!
    „Nun gehen Sie schon!“, stieß Louisa mit sanfter Stimme hervor.
    Das Mädchen nickte stumm, nahm das Tablett und verließ die Küche.
    Louisa hatte kaum damit begonnen, abzuspülen, als die Kleine wieder auftauchte – die Dienstmädchentracht über und über mit Schinken und Dijonsenf besudelt. Im triefnassen Haar steckte die rote Rosenknospe.
    Entsetzt sah Louisa auf. „Was ist passiert?“
    Die Kleine war den Tränen nahe. „Mr. Cruz hat das Tablett nach mir geworfen.“ In einer Hand hielt sie das Silbertablett, in der anderen einen zerbrochenen Teller. Vor Aufregung war ihr Englisch kaum verständlich. „Mr. Cruz sagt, er lässt sich nur von Ihnen bedienen, Miss.“
    Louisa stockte der Atem.
    „Er hat mit dem Tablett geworfen?“ Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass ihr Arbeitgeber sich so vergessen konnte. Was brachte ihn derartig aus der Fassung? Ob ihm ein guter Geschäftsabschluss entgangen war? Hatte er viel Geld verloren? Was war nur mit ihm los? So gewalttätig und unzivilisiert gebärdete er sich doch sonst nicht.
    Nachdenklich kniff sie die Augen zusammen. Selbst wenn er sein gesamtes Vermögen verloren hätte, wäre das noch lange keine Entschuldigung, seine Frustration am Personal auszulassen. „Gib mir das Tablett, Behiye. Und dann gehst du nach Hause.“
    „O nein! Bitte entlassen Sie mich nicht, Miss!“
    „Davon kann keine Rede sein.“ Louisa rang sich ein Lächeln ab, um ihre Wut zu überspielen. „Du bekommst für den Rest der Woche bezahlten Urlaub. Sozusagen als Wiedergutmachung für Mr. Cruz’ unflätiges Benehmen, das er zutiefst bedauert.“
    „Danke, Miss Grey.“
    Und sollte er es nicht bedauern, dann wird es höchste Zeit, dachte Louisa aufgebracht, als das Dienstmädchen die Küche verließ.
    Voller Zorn warf sie den kostbaren, antiken blau-weißen Porzellanteller in den Mülleimer, reinigte das Silbertablett und schmierte ein neues Schinkensandwich. Auch eine neue Rose zierte das Tablett, das sie nun höchstpersönlich in die zweite Etage hinauftrug.
    Oben klopfte sie kurz an die Schlafzimmertür.
    „Herein“, rief eine raue Stimme.
    Noch immer verärgert stieß sie die Tür auf und blieb abrupt stehen.
    Es war dunkel im Schlafzimmer.
    „Miss Grey.“ Die tiefe, raue Stimme drang durch die Dunkelheit. „Sehr freundlich, dass Sie meinen Anweisungen Folge leisten“, sagte Rafael sarkastisch.
    Sein Tonfall klang irgendwie feindselig.
    Als ihre Augen sich an die Finsternis gewöhnt hatten, entdeckte Louisa ihren Boss. Er saß in einem Sessel am Kamin, in dem kein Feuer brannte. Sie stellte das Tablett auf einen Beistelltisch, ging zum Lichtschalter und betätigte ihn.
    Sofort wurde das sehr spartanisch eingerichtete Schlafzimmer in sanftes gelbes Licht getaucht.
    „Machen Sie das sofort wieder aus!“ Er funkelte sie so wütend an, dass sie fast erschrocken zurückgewichen wäre.
    Doch dann hatte sie sich gefangen und ballte die Hände zu Fäusten. „Mich schüchtern Sie nicht so leicht ein wie die arme Behiye. Was fällt Ihnen eigentlich ein, ein Dienstmädchen anzugreifen, Mr. Cruz? Wie konnten Sie es wagen, die Kleine mit einem Tablett zu bewerfen? Sind Sie denn völlig von Sinnen?“
    Langsam erhob er sich aus seinem Sessel. „Das geht Sie nichts an.“
    Entschlossen hielt sie seinem Blick stand. „Das geht mich sehr wohl etwas an. Schließlich werde ich dafür bezahlt, den Haushalt zu führen. Wie soll ich das machen, wenn Sie das Personal schikanieren?“
    „Ich habe sie nicht mit dem Tablett beworfen“, behauptete er mürrisch. „Ich habe

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