Julia Extra Band 0328
nachzudenken. Sie hätte auch keinen Grund gefunden warum.
Fiebernd schlang sie die Arme um seinen Nacken und presste ihrer prallen Brüste gegen seinen muskulösen Oberkörper. Dabei beugte sie sich nach hinten, um sich ihm besser anbieten zu können. Er enttäuschte sie nicht. Mit rauem Atem löste er sich von ihrem Mund und legte eine Spur von Küssen hinab über ihren Hals zu den Brüsten.
„Mehr“, flüsterte sie. „Mehr!“
Er fasste den Saum ihres Pullovers und zog ihn von unten über ihre Hüften hoch. Einen Augenblick hielt er inne, bevor er die Brüste entblößte. Einige lange Sekunden ruhte sein Blick auf ihnen, als ob er davon trinken würde. Dann liebkoste er die rosigen Knospen, während Jessa in hellem, hilflosem Aufruhr aufstöhnte. Es schmerzte sehnsuchtsvoll zwischen den Beinen. Als ob sie bei lebendigem Leib verbrannte. Sie wünschte sich mehr als seine Hände. Weit mehr. Sie wollte ihn.
Er half ihr sie aus dem Pullover, leise flüsternd, und schleuderte ihn achtlos zur Seite. Das, was sie dabei in seinen Augen lesen konnte, löste ein Ziehen in ihrem Magen aus und mündete in ein dumpfes, wildes Klopfen.
Jessas Knospen richteten sich vor Lust auf. Sie ließen keinen Zweifel daran, wie erregt sie war und dass sie sich nach seinen Berührungen, seinen Küssen sehnten. Auch ihre Mitte sehnte sich nach ihm, nach seiner Männlichkeit. Selbst ihr Mund flehte nach mehr.
Doch – wollte sie ihm nicht verzweifelt widerstehen?
Sie löste sich von ihm und schwankte. Torkelte rückwärts, um seinen magischen Händen zu entkommen. Wie hatte sie das je zulassen können? Wie es geschehen lassen?
Schon wieder, fuhr ihr es durch den Sinn. Er fängt schon wieder damit an .
„Halt“, hörte sie sich halbherzig durch den Rausch der Sinne hindurch sagen, in den sie hineingetorkelt war. „Aufhören!“ Er hatte ihr Herz schon einmal gebrochen. Wie würde es diesmal ausgehen? Nach all den Jahren hatte sie endlich Frieden gefunden, und jetzt war sie auf dem besten Weg, zurück in seine Arme zu taumeln.
Jessa hatte damals nicht an seine Liebe geglaubt, und in ihrem Innersten glaubte sie auch heute nicht daran. Ihr war nie klar gewesen, welches Spiel er spielte und was er an einem Mädchen wie ihr gefunden hatte. Und nun, älter und klüger, war sie dabei, den gleichen Fehler wieder zu begehen. Er würde sie auch diesmal wieder verlassen, wenn er sie satthatte. Und er würde irgendwann wieder genug von ihr haben, daran gab es keinen Zweifel. Die Frage war nur, wie viele Federn sie dann gelassen hatte und wie lange sie brauchen würde, zu Ruhe und Frieden zu kommen, wenn er mit ihr fertig war.
Nein. Sie durfte es nicht zulassen. Und sie würde es nicht zulassen.
„Du möchtest doch gar nicht aufhören“, sagte er mit seiner dunklen Stimme, die ihre Nervenenden in wilde Schwingungen versetzte. „Du bildest dir nur ein, dass du es willst. Warum denkst du so viel nach?“
„Ja, warum wohl?“, fragte sie bedauernd. Sie stand aufrecht und versuchte ihr Haar zu ordnen. Doch sie vermied es, in den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand zu schauen. Sie würde so aussehen, wie sie sich fühlte. Schamlos und am Rande eines Abgrunds.
„Was immer uns die Vergangenheit gebracht hat, es ist noch nicht aus zwischen uns“, fuhr er fort. Er ließ nicht locker. „Wir dürfen es nicht wegwerfen.“
Sie schwiegen eine Weile.
„Ich will nicht leugnen, dass ich mich noch immer von dir angezogen fühle“, sagte sie schließlich. Sie war bemüht, sich ihren inneren Aufruhr nicht anmerken zu lassen. „Aber wir sind erwachsene Menschen, Tariq. Wir dürfen nicht jeder kleinsten Regung nachgeben.“
„Wir dürfen nicht, da hast du recht“, erwiderte Tariq mit sanfter Stimme, ganz der perfekte, verführerische Liebhaber, der immer bereit war, seiner Leidenschaft zu folgen. „Doch vielleicht sollten wir.“
Jessa griff nach ihrem Pulli und atmete bewusst tief ein und aus. Sie zog ihn über den Kopf, als wäre er eine Rüstung und würde sie gegen jede Unbill schützen. Entschieden streifte sie die kratzige Wolle bis über die Hüften, danach richtete sie ihre Haare notdürftig. Als sie bemerkte, wie nervös sie war, hielt sie inne. Er würde viel zu viel hineininterpretieren.
Wenn er ein Fremder wäre und sie würde ihm auf der Straße begegnen, würde sie ihn ohne Zweifel attraktiv und anziehend finden. Doch dieser Mann war kein Fremder. Sie kannte ihn nur allzu gut, und sie hatte jeden Grund der Welt,
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