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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAITLIN CREWS ABBY GREEN BARBARA HANNAY KATHRYN ROSS
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allergisch auf ihn zu reagieren. Doch was tat sie? Sie schmolz dahin und musste sich auf die Zunge beißen, um ihn nicht um mehr Liebe anzuflehen. Statt auf sich selbst wütend zu sein, war sie entsetzt. Nicht geschockt von Tariq, nein, sie war erschrocken über sich selbst, über ihre Gefühle, ihre Reaktion.
    „Ich hatte den Eindruck, du möchtest vielleicht über eine Sache von enormer Tragweite sprechen“, sagte sie. Sie wollte stark erscheinen, doch stattdessen hörten sich ihre Worte nur steif und förmlich an, wie gedrechselt. Umständlich räusperte sie sich. „Aber das hier, das will ich nicht. Sex ist nicht das, was ich in meinem Leben brauche, verstehst du mich?“
    „Ist dein Leben denn so ausgefüllt?“ Sein Blick aus dunklen Augen war bohrend. Er wirkte ernst, sein Mund ein harter Strich. „Denkst du niemals daran, wie es einmal war?“
    „Mein Leben ist so angefüllt, dass die Vergangenheit keinen Platz mehr darin hat.“ Stolz reckte Jessa ihr Kinn empor, während sie daran dachte, wie sehr sie sich doch verändert hatte, seit sie sich damals kennengelernt hatten! „Mein Leben ist nicht das einer Königin, aber ich bin stolz darauf. Es ist zwar ein einfaches Leben, aber es gehört zu mir. Es ist mein eigenes Leben. Ich habe es mir buchstäblich selbst aufgebaut.“
    „Und du bildest dir ein, ich könnte das nicht begreifen? Mir nicht vorstellen, wie es ist, ein Leben aus dem Nichts zu erschaffen?“ Er verlagerte sein Gewicht und erinnerte Jessa daran, dass sie nicht allzu weit vom Sofa entfernt standen. Wie einfach wäre es, sich fallen zu lassen und ihn mit sich zu reißen, sich zärtlich gegen die Kissen zu pressen …
    Genug davon!befahl sie sich. Du darfst das nicht zulassen!
    „Nein, du wirst es nicht verstehen können“, erwiderte sie schließlich. Sie umrundete den Couchtisch und verschaffte sich eine größere Distanz zu ihm. Bisher hatte sie dieses Zimmer für relativ geräumig gehalten. Doch nun fühlte sie sich wie in einem engen Schrank. Wenn er wollte, konnte er sie überall erreichen. Sie fühlte sich wie eingesperrt. Oder verfolgt. „Ich bilde mir doch nicht ein, das Tagesgeschehen eines Herrschers zu kennen. Das liegt jenseits meiner Vorstellungskraft.“
    „Dann sag mir doch bitte“, begann er, während er ihr folgte, als sie zum Fenster ging, „wie es ist, Jessa Heath zu sein.“
    „Was sollte dich daran schon interessieren?“ Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Warum willst du etwas so Banales wissen?“
    „Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, wie viele Dinge mich interessieren.“ Er ließ die Hände in die Taschen seiner schwarzen Jeans gleiten. Sein Blick wanderte einen Moment lang über Jessa hinweg. Als ob es hinter dem bloßen Anblick ihrer Gestalt mehr zu erkennen gäbe. Unter seiner jetzt sanften Art verbargen sich Ecken und Kanten, die sie nur fühlen, nicht aber mit ihren Sinnen wahrnehmen konnte. „Ich habe dir gesagt“, fuhr er fort, „dass du mich all die Jahre hindurch in Gedanken verfolgt hast. Doch du glaubst mir nicht. Wenn du ein wenig mehr über dich und dein Leben verraten würdest, fände ich dich möglicherweise weniger faszinierend.“
    „Ich bin eine gewöhnliche Frau, die mitten in einem gewöhnlichen Leben steht“, antwortete sie ihm. Machte er sich über sie lustig? Dass sie auf ihn eine so starke Faszination ausüben sollte, konnte sie sich nicht vorstellen.
    „Welchen Grund sollte es geben, dich mit deinem Leben zu verstecken, wenn du so stolz darauf bist“, fragte er sie. Es klang fast zu vernünftig. Zu verführerisch. „Warum singst du es dann nicht von allen Dächern?“
    Jessa spürte, wie langsam eine Gänsehaut über ihre Arme kroch. Wenn er nur endlich ginge! Alles würde dann wieder ins Lot kommen, als wäre nichts gewesen.
    „Das Leben eines einfachen Yorkshire-Mädchens geschildert zu bekommen dürfte ähnlich spannend sein, wie dem Trocknen frischer Farbe zuzuschauen“, sagte sie leise.
    „Könnte es vielleicht sein, dass du mich doch nicht so gut kennst, wie du dir einbildest?“, fragte Tariq mit majestätischer Stimme. Das musste exakt die Tonlage sein, die er anschlug, wenn er seine Untergebenen herumkommandierte. Kein Wunder, dass sie alle Bücklinge vor ihm machten. Doch Jessa war nicht sein Dienstmädchen.
    „Mein Leben gibt nicht viel her“, gab sie schließlich nach. „Ich wache morgens auf und gehe zur Arbeit. Ich mag meine Arbeit und bin gut darin. Mein Chef ist okay. Ich habe Freunde

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