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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAITLIN CREWS ABBY GREEN BARBARA HANNAY KATHRYN ROSS
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dem Rücken zu ihm im Bett. Sein Blick fiel auf ihren geschmeidigen Körper, die Rundung ihrer Hüften und die verführerische Taille. Er hatte sie auf jede erdenkliche Art besessen. Ursprünglich wollte er lediglich seinen Trieb befriedigen. Er wollte sie haben und wäre dann mit ihr fertig gewesen. Mehr als Sex und pures Vergnügen hatte er nicht eingeplant.
    Er war der festen Überzeugung gewesen, dass sich ein echtes Gefühl niemals würde entwickeln können.
    „Du bist ein Narr“, murmelte er nun.
    Jessa Heath hielt ihn mit einem ganz besonderen Zauber umfangen. Sie hatte sich ihm vollkommen hingegeben, ihm zuliebe auf vieles verzichtet.
    Selbst seit sie seine Identität kannte und wusste, wer er war, stellte sie keine Forderungen. Ihm schien sogar, dass sie ihn deshalb ein bisschen weniger mochte. Und doch – in seinen Armen zerfloss sie, Schauder überfielen sie bei der kleinsten Berührung. Als ob sie nur für ihn erschaffen worden wäre.
    Mit diesen Gedanken ließ er sie nun schlafen, durchmaß den Raum und setzte sich neben sie. Wenn sie erst einmal wach war, würde sich der Zauber auflösen. Der Alltag würde wieder einkehren und ihn daran erinnern, dass er auf der Suche nach einer Königin war. Und Jessa war das Sinnbild seines früheren verkorksten Lebens.
    Die vergangene Nacht würde eingehen in die lange Reihe der Fieberträume, würde zu einer weiteren Erinnerung zerschmelzen, die er wegstecken und bald, davon war er überzeugt, vergessen würde.
    Noch verschlafen öffnete Jessa die Augen. Die Strahlen der Morgensonne ergossen sich durch die hohen Fenster, tauchten das Bett in mildes Licht und gaben ihr ein Gefühl des Geborgenseins. Ihr Haar war zerzaust, was nach solch einer wilden Nacht kein Wunder war. Auch innerlich fühlte sie sich verwildert und zerrissen. Doch daran wollte sie nicht denken. Noch nicht.
    Nicht, wenn er neben ihr saß. Sie hatte ihn schon gespürt, bevor sie ihn gesehen hatte. Herrlich nackt saß er am Bettrand mit einem Körper, den man in Stein gemeißelt im Museum ausstellen sollte. Jessa bewunderte ihn, solange sein Blick noch abgewandt war.
    Etwas an seiner Haltung ließ sie aufmerken. Traurig wirkte er. Sie hatte das Bedürfnis, ihn zu trösten. Die dunklen Gedanken wegzuküssen, die ihn wohl überfallen hatten, während sie schlief.
    Doch dann drehte er ihr den Kopf zu und sah sie an. Undurchsichtiger Gesichtsausdruck, umwölkte dunkelgrüne Augen, ungekämmtes Haar. Am liebsten hätte sie ihm über den Kopf gestrichen, doch sie wagte es nicht.
    Eine Nacht, das hatten sie beide vereinbart. Nun war der Morgen gekommen, die Sonne stand hoch am Himmel … gute Voraussetzungen, alles hinter sich zu lassen. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was sie getan hatten und wie sie es getan hatten. Wie sie geschluchzt hatte, ihn angebettelt und seinen Namen gerufen. Wieder und wieder und wieder. Es war doch nur Sex gewesen, redete sie sich eindringlich ein. Nur Sex. Kein Grund, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Keine Veranlassung, den Gefühlen freien Lauf zu lassen, ganz gleich, wie schnell ihr Herz schlug. Sie könnte wie ein Mann handeln und sich abschotten. Warum nicht? Sex war nichts als ein Trieb. Hatte nichts mit Gefühl zu tun, es sei denn, man wünschte es sich. Und sie war weit davon entfernt, es zu wollen. Ende der Geschichte.
    Nun konnte jeder seiner Wege gehen. Es gab keinen Grund, weiter im Sumpf der Vergangenheit zu wühlen und das ganze Leid wieder ans Tageslicht zu holen. Es konnte eingesargt werden und beerdigt. Für immer.
    Da fiel ihr ein, dass sie sich eigentlich stark geben sollte, nicht so zurückhaltend.
    „Also“, sagte sie. Sie versuchte bestimmt und nüchtern zu klingen. „Endlich ist es Morgen geworden.“
    „Richtig.“ Tariq bewegte sich nicht, er beobachtete nur. Es war nervtötend. Ihr Herz begann zu rasen. Warum, das wusste sie nicht.
    „Ich muss mir noch einmal vergegenwärtigen, dass ich in Frankreich gelandet bin“, sagte Jessa und sah an ihm vorbei hinunter auf die großartigen Straßen von Paris. „Ziemlich weit von York entfernt. Ich hoffe sehr, dass du erlaubst …“
    „Jessa.“
    Vor Zorn errötete sie, oder wie sonst sollte sie die Emotion nennen, die plötzlich heiß und gefährlich in ihr aufstieg? Sie ballte die Hand zur Faust und warf die Bettdecke zurück.
    „Ich hasse es, wenn du so etwas tust“, schleuderte sie ihm ins Gesicht. „Bitte unterbrich mich nicht immer. Mir ist es dabei egal, ob du ein König bist oder

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