Julia Extra Band 0342
unverzüglich um das Problem kümmern. Sie können sich jederzeit wieder an uns wenden, wenn so etwas noch mal passiert.“
Dankbar drückte die Frau der dunkelhaarigen Schönheit die Hand und verschwand. Wyatt korrigierte sich innerlich. Der Begriff „Schönheit“ war bei ihr nicht wirklich angemessen. Sie war nicht im klassischen Sinne hübsch, aber mit ihrer liebenswürdigen Ausstrahlung wirkte sie total anziehend auf ihn.
Vor allem ihr Mitgefühl fiel ihm auf. Als Belinda wieder aufstöhnte, war sie sofort an ihrer Seite, um sie zu beruhigen.
Belindas Zustand bereitete Wyatt zunehmend Sorgen. Sie sah sehr blass aus und hatte offensichtlich große Schmerzen. Es wurde höchste Zeit, ihr zu helfen.
„Rufen Sie Jenna an“, sagte er zu Randy. „Sie soll sich umhören, ob jemand von den anderen Kollegen bereit wäre, seine Pause zu opfern, um hier kurzfristig einzuspringen. Ich werde das natürlich großzügig bezahlen.“
Er ging direkt auf Belinda zu und nahm ihre Hand.
„Es tut mir schrecklich leid“, sagte sie.
„Was denn? Dass Sie ein Kind bekommen?“, antwortete er. „Das ist doch eine tolle Sache.“
„Aber ich habe noch keine Vertretung …“ Belinda verzog schmerzverzerrt das Gesicht und stöhnte auf.
Wyatt zuckte bei diesem Anblick unwillkürlich zusammen. „Geht es ihr gut?“, fragte er einen der Sanitäter besorgt.
„Sie bekommt ein Baby, Mann“, antwortete der Mann. „Alles bestens. Die Schmerzen sind ganz normal.“
„Vergessen Sie das Hotel“, versuchte Wyatt Belinda zu beruhigen. „Das ist eine Anordnung. Außerdem habe ich heute Morgen schon selbst eine Vertretung für Sie gefunden.“
Belinda lächelte mühsam. „Wirklich? Na Gott sei Dank!“ Sie drehte den Kopf zu der dunkelhaarigen Frau. „Vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe“, sagte sie dankbar.
„Keine Ursache“, antwortete die Frau. „Es macht mir immer großen Spaß, anderen zu helfen.“
Nachdem die Sanitäter Belinda weggetragen hatten, machte sich die Unbekannte auf den Weg zu den Fahrstühlen, doch Wyatt holte sie nach wenigen großen Schritten ein. „Entschuldigen Sie bitte, aber wer um alles in der Welt sind Sie eigentlich?“
Die Frau blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Ihr direkter Blick aus himmelblauen Augen traf ihn bis ins Mark. Wie konnte ein Mensch nur so blaue Augen haben?
„Niemand“, antwortete sie. „Ich war nur zufällig in der Lobby, als Belindas Wehen einsetzten. Ich habe nichts Besonderes getan.“ Sie machte Anstalten zu gehen.
„Nichts Besonderes? Entschuldigen Sie bitte, aber das sehe ich etwas anders. Ich bin der Besitzer dieses Hotels, und meiner Meinung nach war das sehr wohl etwas Besonderes. Sie haben eine Frau in den Wehen, einen aufgeregten Rezeptionisten und diverse Hotelgäste beruhigt und dafür gesorgt, dass der Hotelbetrieb nahezu ungestört weiterlief. Sagen Sie mal, Miss … Niemand , machen Sie so etwas öfter?“
Aus irgendeinem Grund schienen seine Worte sie tief zu verunsichern.
„Na ja, ich helfe nicht gerade oft Frauen in den Wehen, aber sonst schon“, gestand die Frau. „Irgendwie neige ich dazu, fremden Menschen spontan zu helfen. Einmal habe ich sogar Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht und musste dann feststellen, dass der Betreffende zu einer Gruppe Amateurfilmer gehörte, die gerade einen Film drehten. Das war ganz schön peinlich.“
Sie zögerte einen Moment. „Tut mir leid, dass ich mich einfach so ungefragt in den Hotelbetrieb eingemischt habe. Hoffentlich habe ich niemandem eine falsche Auskunft gegeben. Kein Wunder, dass der Typ vom Empfang so gereizt reagiert hat.“
Sie sah auf einmal sehr verletzlich aus. Als er sie betrachtete, wurde Wyatt bewusst, dass sie wirklich eine sehr attraktive Frau war. Unwillkürlich runzelte er die Stirn. Weibliche Gäste waren für ihn nämlich tabu.
„Ich bin froh über Ihre Hilfe“, sagte er kopfschüttelnd. „Soweit ich das beurteilen kann, haben Sie sich genau richtig verhalten. Randy war übrigens ganz beeindruckt von Ihrer souveränen Art.“
Ihr Lachen klang anziehend. „Können Sie mir das schriftlich geben?“, fragte sie. „Man wirft mir nämlich öfter vor, meine Nase in Angelegenheiten zu stecken, die mich nichts angehen. Na ja, ich freue mich auf jeden Fall, dass die Sache gut ausgegangen ist und ich keinen Schaden angerichtet habe. Gehen Sie ruhig wieder zu Ihren Gästen“, fügte sie lächelnd hinzu und tätschelte ihm den Arm, als müsse sie ihn beruhigen.
Wyatt fand das
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