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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole Duval eine Vampirin?
    An diesen Gedanken hatte Zamorra sich keine Sekunde lang gewöhnen wollen. Seine geliebte Lebensgefährtin durfte nicht als Blutsaugerin enden, die nachts auszog, um anderen Menschen das Blut auszusaugen. Aber seit die brasilianische Waldhexe Silvana sich der Französin angenommen hatte, hoffte Zamorra wieder, und diese Hoffnung wurde von Tag zu Tag größer, weil keine Negativ-Meldung eintraf.
    Das hieß: Der Prozeß der Rückverwandlung machte Fortschritte!
    Sowohl Nicole als auch Silvana hatten versprochen, sich zwischenzeitlich nur zu melden, wenn der Vorgang entweder zum Stillstand gekommen war und anderweitige Hilfe nötig wurde, oder wenn Nicoles Rückkehr unmittelbar bevorstand, weil sie ›geheilt‹ war. Aber Silvana war überzeugt davon gewesen, daß sie den bösartigen Keim des Vampirismus zum Erlöschen bringen konnte, den Nicole bei einer Vergangenheitsreise zum Silbermond von dem MÄCHTIGEN Coron eingepflanzt bekommen hatte.
    Nicole war im brasilianischen Regenwald bei Silvana geblieben, während Zamorra sich auf den Heimweg gemacht hatte. Dabei hatte er einen Abstecher nach Florida gemacht, um Robert Tendyke, den geheimnisvollen Abenteurer, und die Peters-Zwillinge zu besuchen, deren Kind Julian gerade geboren worden war.
    Aber Zamorra war zu spät gekommen.
    Eine magische Bombe war explodiert, und in ihrem Höllenfeuer waren die telepathisch veranlagten Zwillinge, Tendyke und Julian umgekommen.
    Ombre, der Schatten, den Zamorra erst vor kurzem gemeinsam mit Tendyke in Baton Rouge, Louisiana, kennengelernt hatte, schien für diese Bombe verantwortlich zu sein. Der Neger, der so schnell aus dem Nichts aufgetaucht war, wie er wieder verschwand, hatte sich der Verfolgung durch Zamorra entzogen. Aber vorher hatte Zamorra noch erlebt, wie Ombre von Dämonen angegriffen wurde.
    Der Parapsychologe war unsicher geworden.
    War Ombre nur ein Werkzeug der Dämonen gewesen, dessen sie sich jetzt hatten entledigen wollen? Oder sah Zamorra in ihm zu Unrecht den Attentäter, der die Freunde eiskalt ausgelöscht hatte?
    Wenn Ombre wirklich der Mörder war, wollte Zamorra ihn der Justiz zuführen. War er es nicht, konnte der Professor das auch nur erfahren, wenn er Ombre befragte. Dafür mußte er ihn aber erst einmal in die Hände bekommen.
    Er wußte nur, daß Ombre in Baton Rouge lebte. Dorthin war er geflogen und hatte nach dem Neger gesucht, der im Besitz eines extrem starken Amulettes aus dem Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana sein mußte. Aber er hatte ihn in Baton Rouge nicht aufspüren können, auch nicht seinen Unterschlupf. Wo immer er auch suchte, war es, als würde er gegen eine Wand laufen, und als er zum dritten Mal in den Straßen der Hafenstadt von Unbekannten überfallen und zusammengeschlagen worden war, Um dabei erklärt zu bekommen, er solle seine Suche einstellen, hatte er vorerst aufgegeben.
    Er hatte selbst allerdings auch gut ausgeteilt, und danach hatten ein paar Vertreter der Halb- und Unterwelt von Baton Rouge in ärztliche und zahnärztliche Behandlung gemußt.
    Dämonische Kräfte steckten hinter dieser Aktion nicht. Zamorra hätte es gespürt. Die, welche Ombre schützen wollten, waren normale Menschen. Ombre, der Amulett-Träger, schien in der Unterwelt eine Menge Verbündete zu haben, aber Zamorra hatte nicht herausfinden können, ob sie ihn in Ombres Auftrag verprügeln sollten, oder ob sie es von sich aus taten, weil sein Schnüffeln nach einem gemeinsamen ›Kollegen‹ ihnen nicht gefiel.
    Er mußte es überlegt anders anfassen. Dazu brauchte er Zeit und Ruhe, aber in der moskitostarrenden Hitze-Hölle Baton Rouge fand er beides nicht. Zudem war Louisiana ihm trotz tausend Meilen Distanz noch viel zu nahe an Florida, wo die Freunde gestorben waren.
    In den zwei Wochen, in denen er vergeblich nach Ombre suchte, hatte er sich bemüht, Abstand zu gewinnen und das entsetzliche Geschehen zu verarbeiten. Er hatte es nur zum Teil geschafft, und als er nach Frankreich zurück flog, war er immer noch nicht darüber hinweg, daß es Tendyke, die Zwillinge und das Kind, das er nicht einmal mehr kennengelernt hatte, nicht mehr gab. Ihm fehlte Nicole Duval, um im Dialog mit ihr die Kraft zu gewinnen, über diese Tragödie hinweg zu kommen.
    Immer wieder feierten die Höllen-Mächte Triumphe. Tanja Semjonowa, Balder Odinsson, Kerr, Bill Fleming, Wang Lee Chan… jetzt die Peters-Zwillinge und Tendyke… einen nach dem anderen erwischte es. Das Leben im Dunstkreis

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