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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMMA DARCY SHIRLEY JUMP MICHELLE REID KIM LAWRENCE
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wartete Anton, seit er und Zoe einander begegnet waren. Er schwenkte die goldene Flüssigkeit, zog eine Grimasse und setzte das Glas ab, ohne getrunken zu haben. Bevor er sich umdrehte, setzte er eine reglose Maske auf.
    „… weil Theo der Überzeugung war, mir das zu schulden“, antwortete er ruhig.
    Zoe wusste, dass er ihr nun etwas erzählen würde, was das perfekte Bild von ihrem geliebten Vater zerstören würde. Und Anton selbst würde die Zerstörung verantworten. Hätte er sich je überlegt, wie er sich an Leander Kanellis rächen sollte, dann wäre dies hier ein unbeschreiblich süßer Moment des Triumphs. Doch der Augenblick war nicht süß, sondern bitter wie Gift.
    „Du weißt, dass dein Vater vor einer arrangierten Ehe geflohen ist.“ Anton zwang sich weiterzureden. „Was du scheinbar nicht weißt, ist, wer diese Frau war. Nun gut, er hat damals meine verwitwete Mutter vor dem Altar versetzt.“

11. KAPITEL
    „Deine … Mutter?“ Fast hätte Zoe nicht verstanden, was die ruhig ausgesprochenen Worte bedeuten sollten.
    „Die Ehe zwischen Leander und meiner Mutter hatte zwei reiche und mächtige Familien miteinander verbinden sollen.“ Anton verzog den Mund zu einem grimmigen Lächeln. „Theo und mein Großvater wollten die beiden Unternehmen zusammenschließen. Mein Großvater war ein eiserner Verhandlungspartner. Er bestand darauf, dass die Abmachung durch die Heirat der Kinder besiegelt werden sollte.“
    Das klang kalt und kalkulierend. Zoe erschauerte. „Mein Vater war erst achtzehn! Wie alt war deine Mutter?“
    „Zweiunddreißig, aber das Alter war völlig unwichtig.“ Seine Lippen wurden schmal. „Meine Mutter war dazu erzogen, das zu tun, was ihr Vater sagte. Und sie hat sich immer daran gehalten, um ihn stolz zu machen.“
    „Sie hat ihm einen Enkelsohn geschenkt. Einen griechischen Vater sollte das sogar sehr stolz machen!“
    „Du verteidigst meine Rolle in der traurigen Geschichte auch noch, agape mou? Du überraschst mich.“
    „Ich dachte an deine Mutter, nicht an dich“, gab Zoe trocken zurück. „Du sagtest, sie sei verwitwet gewesen. Hat sie deinen Vater geliebt?“
    „Das Wort Liebe würde ich nicht benutzen, um ihre Beziehung zu beschreiben, aber vielleicht war ich auch einfach noch zu jung, um zu verstehen. Ich erinnere mich an heftige Streits und an lange Zeitspannen, in denen ich meinen Vater nicht sah.“ Er zuckte mit den Schultern. „Mein Großvater war der Herr in unserem Haus. Mein Vater nahm bei der Hochzeit den Namen Pallis an. Was Reichtum nicht alles bewirken kann, was?“, fügte er zynisch hinzu.
    „Hat mein Vater auch immer getan, was sein Vater von ihm verlangte?“
    „Das dachte zumindest jeder, bis Leander dann auf dem Weg zur Kirche einfach verschwand. Mein Großvater bekam einen Herzinfarkt, der ihm das Leben gekostet hat, meine Mutter ging ins Kloster und starb wenige Monate später. Sie ertrug die Erniedrigung nicht. Und deine Großmutter war auf dem Weg nach England, um ihren Sohn anzuflehen, seine Pflicht gegenüber seiner Familie zu erfüllen, als der Hubschrauber mit ihr in die Ägäis stürzte. Theo verlor die einzige Frau, die er je geliebt hat.“
    Zoe ging auf wackligen Beinen zurück zum Sofa und setzte sich. „Ich fange an zu verstehen, warum Theo meinem Vater nie vergeben hat“, murmelte sie. Und sie begann auch zu verstehen, warum Leander sich selbst nie vergeben hatte.
    Plötzlich ergab alles Sinn. Ihre sanfte, stille Mutter musste gewusst haben, dass die Ehe mit ihrem Mann auf den schlimmsten emotionalen Pfeilern aufgebaut gewesen war – auf Schuld und Trauer.
    „Theo blieb zutiefst verbittert allein zurück“, fuhr Anton fort, „während ich zehnjährig zum millionenschweren Waisenkind wurde. Ich lebte im Internat, und sogenannte Vermögensverwalter saugten die Pallis-Gruppe aus, wo sie nur konnten. Es dauerte, bis ich zwölf war, bevor es Theo gelang, die Kontrolle über meine Interessen zu erlangen. Er nahm mich zu sich, gab mir ein Heim und sorgte für meine Ausbildung. An meinem fünfundzwanzigsten Geburtstag übergab er mir die Pallis-Unternehmensgruppe in einem besseren Zustand, als sie je gewesen war. Und er schickte mich hinaus in die Finanzwelt mit der Anweisung, darauf zu achten, dass es auch so bleiben würde.“
    Zoe senkte die Wimpern über tränenfeuchte Augen. „Du liebst ihn ja“, flüsterte sie.
    „Ja, ich liebe ihn“, bestätigte Anton leise. „Er wirkt so hart und unnachgiebig, dabei ist er in

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